Schule und Ausbildung

Deutsche Schulrätin zur Bewertung der Ausbildungsreife: „Gute Idee, sie zu überdenken“

Deutsche Schulrätin zur Bewertung der Ausbildungsreife: „Gute Idee, sie zu überd

DSSV-Schulrätin unterstützt Reform

Ritzau/hm
Kopenhagen/Apenrade
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DSSV-Schulrätin Anke Tästensen freut sich darüber, dass die Bewertung der Ausbildungsreife nun diskutiert wird. Foto: Karin Riggelsen

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Unterrichtsminister Mattias Tesfaye kann sich vorstellen, die bisherige Bewertung der Schülerinnen und Schüler, die die Volksschule verlassen, aufzugeben. Anke Tästensen vom deutschen Schul- und Sprachverein sieht auch Reformbedarf. Es dürften keine Heranwachsenden durchs Netz fallen.

Am Ende der Volksschulzeit erwartet Jugendliche eine Bewertung der Ausbildungsreife, die einschätzt, ob die oder der Jugendliche für das Gymnasium oder die gewerbliche Schule oder für eine andere Ausbildung der Wahl geeignet ist. Nicht nur fachliches Können spielt bei der Bewertung der Schule eine Rolle, sondern auch die Persönlichkeit der Heranwachsenden.

Nachdem eine Arbeitsgruppe zu der Einschätzung gelangt ist, dass diese Bewertung (uddannelsesparathedsvurderingen) abgeschafft werden sollte, zeigt sich auch der zuständige Kinder- und Unterrichtsminister Mattias Tesfaye (Soz.) offen dafür, die Bewertung zu kippen. Er äußerte sich entsprechend gegenüber dem Sender „Danmarks Radio“. Tesfaye sagte dem Sender, es sollten fachliche Leistungen bewertet werden.

Die Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachleuten verschiedener Fachverbände und -organisationen, hatte sich im Auftrag der bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher mehrerer Folketingsparteien des Themas angenommen. Die Gruppe kommt zu dem Schluss, dass ein für Schülerinnen und Schüler eingängigeres Modell als Ersatz gefunden werden sollte.

Schulrätin: Andere Parameter einbeziehen

Schulrätin Anke Tästensen vom deutschen Schul- und Sprachverein (DSSV) begrüßt es, dass über die Bewertung der Ausbildungsreife nun endlich diskutiert wird. „Das ist eine sehr gute Idee, sie zu überdenken“, sagt sie. Ganz abgeschafft sollte sie nicht werden, meint sie.

Auch die Schulen der deutschen Minderheit müssen für ihre Schülerinnen und Schüler derartige Bewertungen abgeben. „Es ist ein ziemlich festgelegtes Schema. Einige fallen dabei durchs Netz. Das muss nicht sein. Es sollten andere Parameter einbezogen werden“, so Tästensen gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Im Jahr 2021 wurde landesweit 11 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine fehlende Ausbildungsreife attestiert, teils wegen fehlender sozialer und persönlicher Fähigkeiten. 

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