Sygehus Sønderjylland

Sprachunterricht im Krankenhaus

Sprachunterricht im Krankenhaus

Sprachunterricht im Krankenhaus

Apenrade/Aabenraa
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Foto: dpa

Nach Kommunikationsproblemen in einem Krankenhaus in Slagelse fordern Politiker Sprachtests für ausländische Ärzte. Im Sygehus Sønderjylland werden diese bereits seit Kurzem bei Bedarf von einer fest angestellten Lehrerin in Dänisch unterrichtet.

Mit einer eigenen Sprachlehrerin will der regionale Krankenhausverbund  Sygehus Sønderjylland sicherstellen, dass ausländische Ärzte und Krankenschwestern den sprachlichen Anforderungen im Alltag gewachsen sind. 

Nach verschiedenen, teilweise ernsthaften Sprachproblemen zwischen Ärzten und Patienten  in einem Krankenhaus in Slagelse hatten Politiker Anfang der Woche   zentrale Kontrollen und Tests in Sachen Sprachkompetenzen ausländischer Ärzte gefordert. 

In der Krankenhauszentrale in Apenrade ist man der Forderungen der Politiker zuvor gekommen. „Seit Anfang des Jahres überprüfen wir  mit der neu aufgestellten Direktion auch die Sprachkompetenzen innerhalb des Hauses“, so der ärztefachliche Direktor des Sygehus Sønderjylland, Bjarne Dahler-Eriksen

Kein Tabu

„Seit einigen Wochen arbeiten wir mit einer Sprachlehrerin, die zu uns in die Krankenhausstandorte kommt. Dort gibt sie gezielt Dänischunterricht. Wir prüfen zusammen mit der Sprachlehrerin zuvor ganz individuell, wer von unseren Ärzten einen Förderbedarf hat. Es soll kein Tabu sein, dass man Unterricht benötigt. Es soll einfach sichergestellt werden, dass man den Anforderungen im Alltag genügt“, so Dahler-Eriksen. 

In Slagelse hatte kürzlich die Notaufnahme für neurologische Patienten geschlossen werden müssen, da es in der Kommunikation zwischen Patienten und Personal  Sprachbarrieren gab. Daraufhin hatte sich der  Sprecher für Gesundheit der Sozialdemokraten, Flemming Møller Mortensen,  dafür ausgesprochen, dass die Regionen und Krankenhäuser eine „helfende Hand“ brauchen. Er forderte strammere Sprachanforderungen für ausländische Ärzte. Diese sollen dann von nationaler Seite auferlegt werden. „Wenn wir ein nationales Organ haben, dass sichert, dass die Sprachkenntnisse der Ärzte gut genug sind, befreit das die Krankenhäuser von aufwändigen Verfahren“, so Flemming Møller Mortensen. Derzeit müssen lediglich Ärzte von außerhalb der EU oder den nordischen Ländern Sprachtests ablegen, bevor sie angestellt werden können.

10 Ärzte getestet

Die ausländischen  Ärzte im Sygehus Sønderjylland an den Standorten in Sonderburg und Apenrade kommen unter anderem aus Deutschland, Polen, Rumänien oder Griechenland. Zehn von ihnen wurden im Zuge der neuen internen Maßnahme bereits getestet, fünf  erhalten nun Sprachunterricht. Sieben weitere Ärzte werden im August sprachlich getestet. Bei Bedarf werden weitere Sprachlehrer hinzugezogen, die fest angestellte Sprachlehrerin teilt man sich derzeit mit dem Krankenhaus Lillebelt. „Dort war man in Sachen Sprachförderung von Ärzten sehr weit und an ihnen haben wir uns ein Beispiel genommen“, so Bjarne Dahler-Eriksen. „Benötigen wir mehr Sprachlehrer, können wir flexibel freie Kräfte hinzuziehen.“ Auch auf Krankenschwestern und weiteres Pflegepersonal kann das Konzept mit dem Sprachunterricht im Sygehus Sønderjylland ausgeweitet werden, sofern Bedarf besteht, unterstreicht der Direktor. 
 

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