Schulalltag

SMS an Eltern helfen gegen Abwesenheit in der Schule

SMS an Eltern helfen gegen Abwesenheit in der Schule

SMS an Eltern helfen gegen Abwesenheit in der Schule

Aarhus
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Aus der SMS soll ausschließlich hervorgehen, dass das Kind nicht in der Schule erschienen ist, um so die Aufmerksamkeit der Eltern über das Fernbleiben zu erlangen. Die Eltern sollen selbst entscheiden, wie sie auf die Nachricht reagieren. Foto: Jesper Knudsen, Folkeskolen

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Automatische SMS-Nachrichten, die Eltern über unerlaubtes Fehlen ihres Sprösslings in der Schule informieren, haben einen vorbeugenden Effekt. Das ist das Ergebnis einer an dänischen Schulen durchgeführten Studie. Die deutschen Schulen in Nordschleswig nutzen hingegen keinen SMS. Hier steht der direkte Elternkontakt im Fokus.

„Liebe Eltern, dein Kind ist heute nicht in der Schule erschienen.“ Mehr braucht in der SMS-Nachricht der Schule nicht zu stehen, damit sie eine nachhaltige Wirkung auf das Erscheinen der Schülerinnen und Schüler im Unterricht hat.

Das zeigt eine umfassende, stichprobenbasierte Untersuchung an dänischen Schulen darüber, wie sich derartige SMS-Nachrichten auf die Abwesenheit der jungen Menschen auswirken. Durchgeführt wurde sie von Sofie Runge Bertelsen im Rahmen ihres Bachelorprojektes an der Universität Aarhus, wie „folkeskolen.dk“ berichtet.

Zahl der Fehlstunden geht zurück

Sie hat die öffentlich zugänglichen Informationen zum Fernbleiben vom Unterricht an 114 dänischen Schulen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass das unentschuldigte Fehlen unter den Schülerinnen und Schülern der 7. bis 10. Klassenstufe um 42 Prozent niedriger ausfällt, wenn die Schulen sich dafür entscheiden, die Eltern in einer automatisierten SMS-Nachricht zu informieren.

Zahlen des Kinder- und Unterrichtsministeriums aus dem vergangenen Schuljahr zeigen, dass Jugendliche der 7. bis 10. Klassenstufe durchschnittlich 1,4 Prozent der Unterrichtszeit ferngeblieben sind. Das ist etwa doppelt so viel wie unter den Kindern der 4. bis 7. Klasse und fast dreimal so hoch wie die Fehlquote bei den jungen Menschen der 0. bis 4. Klasse.

Nur Information statt Empfehlungen

Allerdings haben nicht alle SMS-Nachrichten eine nachweisbare Wirkung, so Sofie Runge Bertelsen. Wichtig sei, dass die kurzen Texte nur über das Fernbleiben informieren und keine Empfehlungen dazu abgeben, wie die Eltern auf die Information reagieren sollen.

„Die Abwesenheit von Kindern in der Schule kann erhebliche negative Konsequenzen für ihren weiteren Ausbildungsverlauf haben“, so Professor Simon Calmar Andersen, der im Bereich Schulwesen forscht und das Bachelorprojekt begleitet hat.

Enger Elternkontakt an Schulen der Minderheit

An den Schulen der deutschen Minderheit kommen hingegen gar keine SMS-Nachrichten zum Einsatz, um Eltern über ein eventuelles Fehlen ihres Kindes zu informieren.

„Auch an unseren Schulen gibt es natürlich Fehlzeiten, aber wir kommunizieren grundsätzlich alles über das Intranet mit den Eltern. Zudem haben wir ja einen sehr nahen Elternkontakt, der ist uns sehr wichtig. Und es bestätigt sich auch immer wieder, dass dieser direkte Kontakt zum Wohlfühlen der Kinder an unseren Schulen beiträgt“, sagt Anke Tästensen, Schulrätin des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig.

Eine Notwendigkeit, weitere Kommunikationsmittel zu nutzen, sieht sie deswegen nicht.

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