Respektlosigkeit

Steigende Anzeigen von Gewalt gegen Beamte

Steigende Anzeigen von Gewalt gegen Beamte

Steigende Anzeigen von Gewalt gegen Beamte

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kolding
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Polizei
Foto: Rigspolitiet

Die Polizei in Südjütland hat mit einer erhöhten Gewaltbereitschaft gegen ihre Beamte zu kämpfen. Eine traurige Tendenz, meint ein Personalrat.

Steinwürfe, Drohungen, Schläge und Tritte gegen den Körper – das erleben viele Polizeibeamte im Laufe einer Schicht. Bei der Polizei in Südjütland haben sich solche Fälle innerhalb von zehn Jahren gar verdoppelt. 2007 gab es 47 Fälle von Gewalt gegen Beamte in der Dienstzeit. 2016 war diese Anzahl auf 98 gestiegen, berichtet der Nachrichtensender DR Syd.

Auch landesweit steigt die Anzahl der Gewaltfälle gegen Beamte – doch Süddänemark ist weiterhin ein Sonderfall. „Es ist eine traurige Tendenz, dass ein solcher Widerstand gegen die Staatsmacht in der Gesellschaft herrscht“, sagt der Personalrat Niels Hedeager zu DR Syd.

Der Leiter des nationalen Forschungszentrums der Reichspolizei, Michael Kjeldgaard, hat eine mögliche Erklärung für die steigenden Gewaltfälle. „Die Gesellschaft hat ihr Verhalten gegenüber der Polizei verändert. Es herrscht eine steigende Respektlosigkeit, wenn Beamte im Straßenbild erscheinen“, sagt Kjeldgaard.

Im vergangenen Jahr hat das dänische Parlament Folketing die Gesetzeslage bezüglich der Gewalt gegen Beamte mit dem „Respekt-Paket“ verschärft. Das habe auch einen Einfluss auf die Statistik von Gewaltfällen gehabt, erklärt Kjeldgaard. „Ich glaube, dass wir heute vermehrt auf solche Gewaltfälle achten und diese auch vermehrt melden. Dadurch steigt gegebenenfalls auch die Anzahl der gemeldeten Gewaltfälle gegen Polizisten“, sagt Kjeldgaard zu DR Syd.

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