Vereinsleben
Padel-Tennis: Einzigartiges Sporterlebnis in Nordschleswig
Padel-Tennis: Einzigartiges Sporterlebnis in Nordschleswig
Einzigartiges Sporterlebnis in Nordschleswig

Der Rothenkruger Tennisclub ist um einen Platz reicher. Dort kann nun „Padletennis“ gespielt werden. Damit setzt der Verein seine Erfolgsgeschichte fort. Die Coronakrise ist kaum ein Thema im Vorstand, doch für die Ferien wollen die Vorstandsmitglieder den Bürgern eine Alternative zur Reise in den Süden bieten.
Der Rothenkruger Tennisclub (Rødekro Tennis Klub) kann mit einer neuen Attraktion aufwarten: Seit Anfang Mai kann dort nämlich Padel-Tennis gespielt werden. Es ist die einzige Möglichkeit in Nordschleswig, dieser Sportart nachzugehen. Und darauf ist der Vorstand des Clubs sehr stolz.
„Bisher war das nur in Varde und Esbjerg möglich. Und wir wissen, dass sogar Gäste aus Deutschland dorthin gefahren sind, um Padel-Tennis zu spielen“, berichtet der Vereinsvorsitzende Birger Hansen. Er ist sich übrigens sicher, dass Padel-Tennis „der neue Volkssport wird“, wie er sagte.
Wir wollten unser Motto, ,alle sollen es sich leisten können, Sport zu treiben‘, umsetzen.
Birger Hansen, Vorsitzender
Idee aus dem Spanienurlaub
Birger Hansen brachte auch die Idee für einen Padel-Tennisplatz aus dem Urlaub in Spanien mit, wo die Sportart angeboten wurde. Er hatte so sehr Gefallen daran gefunden, dass er dem Vorstand den Vorschlag unterbreitete, auch einen Platz anzulegen. Das war 2018. Der Rothenkruger Tennisclub befand sich zu der Zeit im Aufbruch, denn knapp ein Jahr zuvor hatte der Verein knapp 60 Mitglieder. „Und wir waren fast alle über 60 Jahre“, ergänzte Hansen.
Verein wieder erwecken
Um neue Mitglieder zu werben, wurden zuerst die Vereinsbeiträge rigoros gesenkt – mit Erfolg, wie an den aktuell fast 180 zahlenden Mitgliedern zu erkennen ist. „Wir wollten unser Motto, ,alle sollen es sich leisten können, Sport zu treiben‘, umsetzen“, berichtete der Rothenkruger.
Doch um den Verein noch attraktiver zu machen und vor allem Familien ein größeres Sportangebot machen zu können, sollte der Padeltennisplatz her. „Auch um Jüngere für die Rückschlagsportarten zu gewinnen“, wie Hansen hofft.
Geld beschaffen
Der Vorstand unterstützte den Vorschlag. Es wurde eine fünfköpfige Planungsgruppe gebildet, die sich im vergangenen Jahr an die Arbeit machte. Kostenvoranschläge wurden eingeholt und vorhandenen Plätze begutachtet. „Über 400.000 Kronen kostet so ein Bau“, erzählte der Clubvorsitzende. Zu viel für den kleinen Verein, um das allein stemmen zu können. Deshalb wurden Stiftungen angeschrieben und lokale Sponsoren gesucht. Ende 2019 stand die Finanzierung und der Bau des Platzes konnte beginnen.
Platz auf dem Platz
Ein Platz war schnell gefunden. Dort, wo ein Sandwall die vier Tennisplätze des Clubs voneinander trennte, sollte der Platz entstehen. Der Sand des Walls bildet heute auf dem Spielplatz der in direkter Nachbarschaft gelegenen „Hærvejskole“ die Basis für eine abenteuerliche Bewegungslandschaft. „So mussten wir die Erdmassen nicht wegfahren lassen, und die Kinder freuen sich über eine tolle Spielmöglichkeit“, findet Hansen.
Vor Eröffnung ein Schreck
Am 1. Mai wurde der Platz endlich eröffnet – passend zur Mitteilung der Regierung, dass Sportarten im Freien wieder erlaubt sind. Der Sportbetrieb war nämlich eingestellt worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. „Die Schließungsmitteilung kam zuerst natürlich als ein kleiner Schock“, erinnerte sich der 70-Jährige. „Doch wir haben die Daumen gedrückt, dass es Lockerungen geben würde, was dann tatsächlich der Fall war.“

Bauherausforderungen mit Einsatz gemeistert
Da der Padel-Tennisplatz zum Teil in Eigenregie mithilfe der Mitglieder gebaut wurde, gab es für den Tennisclub „ein paar kleine Herausforderungen“, wie Birger Hansen erzählte. „Es konnten wegen der Restriktionen nicht so viele Helfer dabei sein, wie wir gerne gehabt hätten“, erklärte er weiter. Doch gemeinsam schafften sie es. „Und besonders Gunnar Nielsen, unser stellvertretender Vorsitzender, hat dabei unglaublich viel geleistet“, berichtete der Clubvorsitzende. „Er hat die ganzen zwei Monate der Bauzeit ein Auge auf alles gehabt und geholfen, wo es nur ging.“
Gunnar Nielsen legt derzeit auch Hand an, um die Beleuchtung des Padel-Tennisplatzes zu installieren. „Das war ein Wunsch der Mitglieder, die auch in den Abendstunden gerne spielen wollten“, sagte er zur Erklärung. „Dann kann bald 24/7 gespielt werden“, lachte Birger Hansen.
Weitere Visionen
„Wir haben jetzt einen funktionierenden Verein mit tollen Mitgliedern und Visionen“, findet Birger Hansen.
Zu den Visionen gehört unter anderem der Bau eines sogenannten Mini-Tennisplatzes, auf dem vor allem die ganz Jungen Tennis spielen üben können oder auf dem die Padel-Tennisspieler ihr Aufwärmprogramm absolvieren können.