Kritik

Loddenhoi Strand kommt nicht zur Ruhe

Loddenhoi Strand kommt nicht zur Ruhe

Loddenhoi Strand kommt nicht zur Ruhe

Paul Sehstedt
Apenrade/Loddenhoi
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Die Kommune hatte kurz nach einem Vorfall am Strand ein Warnschild aufstellen lassen. Foto: Paul Sehstedt

Gegensätzliche Stimmen zu den Badeverhältnissen am Strand Loddenhoi entzweien die Bewohner in der Küstenidylle.

„Der Strand in Loddenhoi ist sicher und die Badeverhältnisse sind nicht gefährlich“, kommentiert Carsten Lau Kjærgård, Vorsitzender der Jollengilde Loddenhoi die Geschehnisse der vergangenen Woche.

Eine ältere Frau war im neuaufgeschüttetem Strandsand, der vom Hochwasser überspült worden war, eingesunken und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Herbeieilende Passanten kamen ihr zur Hilfe, das Ereignis ging durch die sozialen Medien. Der Zwischenfall veranlasste die Kommune, Warnschilder am Strand aufzustellen. In einem Schreiben an die Kommune schilderte ein Sommerhausbesitzer am 15. August den Hergang und gab seine Einschätzung über die Zustände am Strand.

Situation ausgenutzt

Aus Kjærgårds Sicht wird das Ereignis hochgespielt, um der Jollengilde zu schaden. „Sie war mit ihren Füßen in den Sand eingesackt, sie geriet in Panik und rief um Hilfe“, erklärt Kjærgård. „Strandgäste halfen ihr aus dem Sand. Unglücklicherweise waren ihre Retter Personen, die dem Jollenhafen nicht wohlgesonnen sind und die nutzten die Situation aus und machten sie auf den sozialen Medien publik.“

Vonseiten eurer Gegenspieler wird behauptet, dass die Aufschüttung illegal und Ursache für die geänderten Badeverhältnisse ist. Die Gegner haben deshalb Klage bei der Küstenverwaltung (Kystdirektoratet) gegen die Aufschüttung eingereicht. Wie ist eure Position dazu?

„Die Aufschüttung ist noch nicht beendet; wir müssen noch rund 100 Tonnen Strandsand heranholen“, antwortet Carsten Kjærgård. „Erst dann können wir sehen, wo nachgebessert werden muss.“

Klage eingereicht

In ihrer Klage schreibt dagegen die Vorsitzende der Bürgerinitiative zum Erhalt des Naturstrand Loddenhoi, Birte Schultz, dass zur Aufschüttung nicht zugelassene Materialien eingesetzt werden und schildert die jüngsten Ereignisse. Hans Erik Cutoi-Toft, Abteilungsleister in der Küstenverwaltung in Lemvig, bestätigt gegenüber dem „Nordschleswiger“ den Eingang der Klage. „Wir werden die Jollengilde um eine Stellungnahme bitten, bevor wir zu einem Urteil kommen können. Besondere Umstände können den Bauherren dazu veranlasst haben, so zu handeln, wie die Klägerin das beschreibt. Die Verantwortung liegt augenblicklich bei der Küstenverwaltung.“

Veränderte Bedingungen

Anders Knudsen Skøtt ist ein eifriger Strandbesucher, der von Mai bis November mindestens ein- bis zweimal am Tag von seinem Haus in Loddenhoi ans Wasser geht. Hat sich die Badesicherheit verändert?, fragte „Der Nordschleswiger“ den Rentner. „Durch den kräftigen Ostwind ist viel Material angespült worden und das hat dazu geführt, dass viele Steine freigelegt worden sind“, erklärt Skøtt. „Dadurch wurde die Strandkante schwer passierbar. Das kann unter Umständen gefährlich für die Badenden werden und fünf bis sechs Personen sind dadurch meines Wissens in Schwierigkeiten geraten.“

Eine ältere Frau soll sich in Lebensgefahr befunden haben, schreiben verschiedene Personen auf Facebook. Ist das richtig?

„Nun war ich derjenige, der ihr geholfen hat“, berichtet Skøtt. „Sie lag auf dem Strand, wo sie eingesackt war. Beide Knie waren blutig geschunden, sie stand deutlich unter Schock. Ich kam nur zufällig vorbei und entdeckte sie. Sie konnte nicht um Hilfe rufen, weil sie zu erschöpft war. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin vom Campingplatz konnte ich sie zu einer Sitzbank bringen, damit sie sich erholen konnte. Aus meiner Sicht haben sich die Badeverhältnisse verschlechtert und die Kommune muss Abhilfe schaffen.“   

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