Deutsche Minderheit

Kindergartenbetrieb wird auf den Knivsberg und ins Haus Quickborn verlegt

Kindergartenbetrieb wird auf den Knivsberg und ins Haus Quickborn verlegt

Kindergartenbetrieb wird dank BDN-Hilfe ausgelagert

dodo
Apenrade/Aabenraa
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Auf dem Knivsberg haben die Kindergartenkinder aus Rothenkrug genug Platz, sich coronagerecht auszutoben. Foto: Karin Riggelsen

Die deutschen Kindergärten aus Rothenkrug und Pattburg leiden aufgrund der neuen Corona-Richtlinien an Platzmangel und werden deshalb ihre Betreuung in der kommenden Zeit auf dem Knivsberg und dem Gelände des Haus Quickborn durchführen. Möglich macht dies ein Eilbeschluss des BDN-Hauptvorstandes, durch den die Fahrtkosten gedeckt werden.

„Ich bin so unglaublich glücklich, dass das so schnell geklappt hat“, sagt die Distriktsleiterin der deutschen Kindergärten in der Kommune Apenrade, Morlyn Frenzel Albert. Kurz zuvor hatte sie die Nachricht des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) erhalten, dass dieser eine wichtige Finanzspritze zur Verfügung stellt, die dafür sorgt, dass die Betreuung in den deutschen Kindergärten aus Rothenkrug und Pattburg nach dem mehrwöchigen Corona-Shutdown wieder aufgenommen werden kann.

Sieben deutsche Kindergärten gibt es in der Kommune Apenrade, fünf von ihnen können die von der Regierung auferlegten Richtlinien für eine Wiederöffnung einhalten, nur bei den Einrichtungen in Rothenkrug und Pattburg gab es Probleme.

„In diesen beiden Kindergärten war es auch ohne Corona schon sehr eng. Wir hätten es sicher irgendwie hinbekommen, aber es wäre nicht ideal gewesen“, sagt die Leiterin.

Schnelles Handeln

Aus diesem Grund fragte sie beim BDN an, ob es nicht möglich wäre, die Pattburger Kinder auf dem Gelände des Haus Quickborn in Kollund und die Rothenkruger Kinder auf dem Knivsberg während der Corona-Zeit zu betreuen.

„Das war schon lange ein Traum, den wir hatten, aber leider auch ein Luxus, den wir uns nicht leisten konnten, weil dies auch enorme Kosten für den Bustransport mit sich bringt“, so Morlyn Frenzel Albert.

Der BDN-Hauptvorstand reagierte schnell und konnte nach einer E-Mail-Umfrage 200.000 Kronen für Beförderungskosten bereitstellen. Finanziert wird die Initiative laut BDN über die Reserve der Nordschleswig-Mittel, die für Projekte zur Verfügung stehen, die der Minderheit zugutekommen. BDN-Generalsekretär Uwe Jessen fügt hinzu, dass der Betrag nur dann ausgelöst wird, wenn die Kosten nicht durch staatliche Mehr-Zuschüsse gedeckt werden.

„Das ist unglaublich toll. Wir können jetzt in allen sieben Abteilungen eine Betreuung für alle Kinder zu den normalen Öffnungszeiten garantieren, und das auch noch vollkommen unabhängig von den Wetterverhältnissen“, so die Distriktsleiterin.

Ein stolzer Hauptvorsitzender

Voller Freude zeigt sich auch der Chef der deutschen Minderheit in Nordschleswig, Hinrich Jürgensen: „Ich bin unglaublich stolz darauf, was für eine Solidargemeinschaft wir in der Minderheit sind. Alle Verbände haben der Sache sofort zugestimmt, obwohl es natürlich jetzt für das Personal des Haus Quickborn und des Knivsbergs neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich bringt. Auch die Sportlehrer des Jugendverbandes haben angeboten, bei der Kinderbetreuung zu helfen. Das ist einfach nur toll“, so der Hauptvorsitzende des BDN.

Die Kinder aus Rothenkrug starten am 27. April auf dem Knivsberg und die Pattburger Kinder können bereits am 20. April das Gelände des Haus Quickborn in Beschlag nehmen.

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