Dorfschmuck

Ja, ist denn heut’ schon Weihnachten?

Ja, ist denn heut’ schon Weihnachten?

Ja, ist denn heut’ schon Weihnachten?

Loit/Løjt
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Zu Testzwecken wurde die Lichterkette um eine der übrig gebliebenen Tannenbaum-Silhouetten der früheren Weihnachtsdeko von Loit gewickelt. Foto: Karin Riggelsen

Diese Frage, mit der einst Deutschlands „Fußballkaiser“ Franz Beckenbauer für ein Mobilfunknetz warb, stellt sich neuerdings auch in Loit Kirkeby. An einem Laternenmast vor dem dortigen Versammlungshaus gehen wie von Geisterhand die Kerzen an einem kleinen Tannenbaum. Dies ist aber keineswegs eine vergessene Weihnachtsdeko vom vergangenen Jahr.

Seit etlichen Jahren gibt es in Loit Kirkeby keinen Weihnachtsschmuck mehr. Das soll in diesem Jahr anders werden. Das ist zumindest das erklärte Ziel einer Arbeitsgruppe des Gemeinschaftsrates der Halbinsel Loit, „Løjt Fællesråd“.

„Der leuchtende Weihnachtsbaum vor dem Versammlungshaus ist eigentlich nur eine Art Testballon. Die vielen positiven Rückmeldungen der Einwohner von Loit bestärken uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Gerhard Kinze, der der Weihnachtsdeko-Arbeitsgruppe angehört.

Nach Alternativen umgesehen

„Da wir nicht mehr unsere Weihnachtsdeko an die Laternenmasten der Kommune Apenrade anschließen dürfen, haben wir uns Alternativen überlegt. Eine Möglichkeit ist, dass wir eigene Stromkabel verlegen und dann den Weihnachtsschmuck daran anschließen“, gibt Kinze einen Einblick in die Überlegungen der Arbeitsgruppe. Das Verlegen dieser Kabel ist allerdings nicht von heute auf morgen zu schaffen und darüber hinaus sicherlich auch eine teure Anschaffung.

„Allerdings wären das dann nur einmalige Kosten“, betont er. Würde der Gemeinschaftsrat von Loit sich allerdings für diese Lösung entscheiden, kämen dann jährlich zusätzliche Kosten für das Anbringen und das spätere Abhängen der Deko hinzu. „Das müsste jeweils ein Fachmann machen. Und er bräuchte dafür auch einen Lift. Wir haben das zwar noch nicht konkret ausgerechnet, aber das wird schon einiges kosten“, vermutet Gerhard Kinze.

Die Arbeitsgruppe hat sich deshalb eine andere Lösung überlegt, die sich auch schon in diesem Jahr realisieren lassen könnte.

Kostenloser Strom

„Wir haben ein wenig recherchiert und sind auf eine Firma gestoßen, die Solar-Lichterketten anbietet. Das Solarmodul kommt schon mit relativ wenig Sonnenlicht aus und ist mit einer relativ großen Batterie ausgestattet. Selbst in der dunklen Jahreszeit leuchtet sie drei bis acht Stunden“, erzählt Kinze. Genau eine solche Lichterkette ist seit Mitte September getestet worden.

Sie ist zu Versuchszwecken um eine der Tannenbaum-Silhouetten gewickelt worden, die noch aus den Restbeständen der früheren Loiter Weihnachtsdeko übrig geblieben ist. „Das hat sich in der Praxis bewährt, und auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind ausschließlich positiver Natur“, betont Kinze.

Mittel beantragt

Ein ortsansässiger Schmied hat zudem angeboten, die Tannenbaum- oder Weihnachtsstern-Silhouette – oder für welche weihnachtliche Figur oder Figuren sich der Gemeinschaftsrat von Loit letztendlich entscheidet – anzufertigen.

„Es gibt sogenannte Entwicklungsmittel für Loit. Wir haben daraus 44.000 bis 45.000 Kronen beantragt. Das Geld sollte für 36 Dekorationen reichen“, stellt Gerhard Kinze fest.

Diese 36 Dekoration sollten in der Løjt Storegade sowie in Teilen der Løjt Nørregade und der Løjt Skolegade angebracht werden. „Wir hoffen und gehen davon aus, dass wir binnen der kommenden Woche schon erfahren werden, ob unserem Antrag stattgegeben wird. Wenn es so kommt, wie wir hoffen, so hat der Schmied zugesagt, dass er die Figuren rechtzeitig fertig hat, dass sie vor dem ersten Advent angebracht werden können“, zeigt sich Kinze zuversichtlich.

Lösung mit Entwicklungspotenzial

„Das Gute an dieser Lösung ist nicht nur der Preis. Auch die jährlich anfallenden Kosten für Anbringen und Demontage halten sich in Grenzen, da wir das selbst machen können. Da muss kein Fachmann ran. – Und geht mal eine Lichterkette kaputt, tauschen wir nur die aus und wickeln die dann um das geschmiedete Gerüst“, zählt er einen weiteren der auf der Hand liegenden Vorteil auf.

Darüber hinaus hat diese „grüne“ Weihnachtsdeko auch Entwicklungspotenzial. „Die Firma, die die Solarlichterketten vertreibt, arbeitet schon an der Idee, jede Kette zusätzlich einer kleinen Windturbine auszurüsten, damit die Lichter auch an den wirklich dunklen Wintertagen leuchten können“, verrät Kinze abschließend.

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