Naturschutz

Besorgte Apenrader: Immer mehr Knicks werden entfernt

Besorgte Apenrader: Immer mehr Knicks werden entfernt

Besorgte Apenrader: Immer mehr Knicks werden entfernt

Apenrade/Aabenraa
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Auch am Assenholmvej bei Feldstedt wurden Bäume und Sträucher von den Knicks entfernt. Foto: Karin Riggelsen

Beim dänischen Naturschutzverein gingen in kurzer Zeit über 200 Meldungen von Bürgern ein. Die Kommune bietet eine Erklärung für ihr Vorgehen.

Der dänische Naturschutzverein „Danmarks Naturfredningsforening“ (DN) hat kürzlich an einem Tag über 200 Hinweise von Bürgern bekommen, die gemeldet haben, dass Knicks radikal beschnitten wurden. Darunter gab es auch Bürger aus der Apenrader Kommune, die sich über die Aktionen wunderten.

Dänisches Kulturgut

Knicks, oder „lebende Hecken“ (levende hegn), sind ein dänisches Kulturgut und bieten zusätzlich Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Insektenarten. Außerdem schützen die Knicks die Felder davor zu versanden, denn die Vegetation auf den kleinen Wällen dient als Windfang, sodass der Wind die Feldoberfläche nicht abtragen kann.

Knicks sind kleine Wälle zwischen Feldern und Wiesen, die mit Büschen, Sträuchern und auch Bäumen bewachsen sind.

Vier aktuelle Fälle in der Kommune

Vier konkrete Beispiele nennt der Naturschutzverein in einem jüngst veröffentlichten Artikel. So gibt es unter anderem am Apenrader Fjordvejen und am Præstegårdsvej bei Feldstedt/Felsted Knicks, deren Bewuchs fast vollständig entfernt wurde.

Verantwortlich für die Bewirtschaftung der Knicks ist der kommunale Bauunternehmen „Entreprenørgården“. Von dort heißt es vom Teamleiter Peter Ahlmann Kierkegaard, dass „es zum Beispiel bei der Aktion am Fjordvejen darum ging, den Bewuchs zurückzuschneiden, weil dort jahrelang nichts gemacht wurde. Außerdem soll der Ausblick auf die Förde frei sein.“

In einem anderen Fall ist ein Knick bei Wilsbek/Vilsbæk dem Erdboden gleichgemacht worden. Der Naturschutzverein erklärt, dass das gemacht wurde, um dort großen Landmaschinen die Nutzung der angrenzenden Straße zu ermöglichen.

Gesetzeslücke schließen

Zwar stehen die Wälle als dänisches Kulturgut unter Schutz, doch die Pflanzen darauf werden nicht gesetzlich geschützt. Die seien jedoch als Lebensraum für viele Tiere und Insekten ebenso schützenswert, heißt es von „Danmarks Naturfredningsforening“. Um die Gesetzeslücke zu schließen, hat der Verein eine Unterschriftenaktion gestartet, bei der bisher über 14.000 Bürger unterschrieben haben.

 

 

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