Schifffahrt

Mit 1,2 Knoten in die Schiffe

Mit 1,2 Knoten in die Schiffe

Mit 1,2 Knoten in die Schiffe

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Gut zu erkennen: Der Schaden am Heck der „Ebba Aaen“ Foto: Privat

Am Dienstag knallte es im Apenrader Fischereihafen. Ein Frachtschiff kollidierte mit zwei Oldtimer-Schiffen – zum Glück für den Kapitän.

Mit einem riesigen Knall kollidierte am Dienstagmorgen im Fischereihafen ein Frachtschiff mit zwei am Kai vertäuten Oldtimer-Schiffen. Wie aus GPS-Datenaufnahmen hervorgeht, fuhr das Frachtschiff zum Unfallzeitpunkt mit 1,2 Knoten. Das Tempo liegt zwar nicht über der dort zugelassenen Geschwindigkeit, doch „für Wende- und Anlegemanöver ist das zu viel", berichtet Nis-Edwin List-Petersen, dessen aus dem Jahr 1931 stammende liebevoll restaurierte Schiff, die Ebba Aaen, am Heck gerammt wurde. Dabei rissen sogar die Trossen, mit denen das Schiff am Kai befestigt ist.

Vorspring gerissen

List-Petersen sprach im Anschluss mit dem Kapitän des Frachters „Osa“. „Der Kapitän meinte, dass ein Vorspring gerissen sei und der Maschinist den Rückwärtsgang nicht so schnell einlegen konnte“, berichtet er von dem Gespräch. 

Er kann nicht verstehen, warum das mit 400 Tonnen Verdrängung recht große Frachtschiff mit so hoher Geschwindigkeit in dem kleinen Hafen manövrierte. 

Kleine Entschädigung

Neben der „Ebba Aaen“ wurde auch die daneben liegende „Mik Pedersen“ beschädigt, ebenfalls ein restaurierter Oldtimer. 

Der Kapitän des Frachters, das einer polnischen Reederei gehört, wollte die hinzugekommenen Schiffseigner mit 300 bzw. 500 Euro abspeisen, wie Nis-Edwin List-Petersen erzählt. „Doch ich kenne mein Schiff, und das war mir nicht geheuer", sagt er.

Der hinzugerufene Bootsbauer Lars Callesen bestätigte die Bedenken. An beiden Schiffen gibt es Schäden in Höhe von knapp 70.000 Kronen, „plus Mehrwertsteuer“, wie List-Petersen sagt. Und das ist auch das Ergebnis, zu dem ein von der Versicherung der Reederei beauftragter Sachverständiger kommt.

Schäden in Millionenhöhe

„Bei den Schäden können Kapitän und Reederei noch von Glück reden, denn wenn das Frachtschiff direkt in die Kaimauer gerauscht wäre, wäre der Schaden in die Millionenhöhe gestiegen", meint der Hostrupwalder.

Bei der „Ebbe Aaen“ wurden Holzteile beschädigt sowie Risse in den Stützen am Heck verursacht. Bei der „Mik Pedersen“ wurden unter anderem die Außengeländer in Mitleidenschaft gezogen. 

„Glücklicherweise war niemand an Bord, sodass es keine Verletzten gab“, sagt List-Petersen abschließend. 

Die „Osa“ beliefert den Apenrader Hafen regelmäßig unter anderem mit Kies für das im Hafen gelegene Unternehmen „Stema“. Sie ist 85 Meter lang und wiegt leer knapp 2.500 Tonnen.

 

Haltetrossen sind durch den Aufprall gerissen. Foto: Privat
Gut zu sehen: Geschwindigkeit und Kurs das Frachters Foto: Screenshot
Der Schaden an der „Mik Pedersen“ Foto: Privat
Mehr lesen