Volksfest

Tour de France rüttelt an den Apenrader Ringreiter-Traditionen

Tour de France rüttelt an den Apenrader Ringreiter-Traditionen

Tour de France rüttelt an der Apenrader Ringreiter-Tradition

Apenrade/Aabenraa
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Mit Ringreiten kann man gar nicht zu früh anfangen … Foto: Karin Riggelsen

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Ross und Reiter müssen bereits am Freitag ihre ersten Runden durch die Galgen drehen.

Das Apenrader Ringreiten ist eine Traditionsveranstaltung! Nichts kann an dem Volksfest am ersten Juliwochenende rütteln. Es sei denn, es herrscht Corona-Pandemie (wie in den vergangenen zwei Jahren) oder der Tour-de-France-Tross rollt durch Apenrade.

Letzteres ist in diesem Jahr der Grund dafür, dass das Programm ziemlich auf den Kopf gestellt wird. So wird die zentrale Veranstaltung, nämlich der zweitägige Ringreiterwettbewerb, um einen Tag vorverlegt.

In diesem Jahr satteln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer deshalb bereits am Freitag, 1. Juli, ihre Rösser, um die ersten 30 Durchgänge zu absolvieren. Die nächsten 20 Durchgänge und das Stechen stehen dann am Sonnabend, 2. Juli, auf dem Programm.

Durch die Verlegung des Turniers können auch die Ringreiterumzüge durchgeführt werden, ohne mit den Straßensperren anlässlich der Tour de France zu kollidieren. Foto: Karin Riggelsen

Sicherheit geht vor

„Das ist zum einen der Logistik geschuldet“, sagt Henrik Nicolaisen vom Ringreiterkomitee.  Am 3. Juli sind wichtige Einfallstraßen Apenrades schon vom frühen Morgen an gesperrt. Aber das war nicht der einzige Grund.

„Viel schwerer wiegt jedoch der sicherheitsmäßige Aspekt. Das Tourfeld wird bekanntlich von Hubschraubern begleitet. Da die Radstrecke nicht weit vom Ringreiterplatz entfernt liegt, müssen wir auch damit rechnen, dass der eine oder andere Hubschrauber in die Nähe des Ringreiterplatzes kommt. Die Gefahr besteht, dass sich ein Pferd erschreckt und durchgeht. Und was dabei alles passieren könnte, wollten wir uns nicht einmal ausmalen. Das Risiko war uns einfach zu hoch“, begründet Nicolaisen die Entscheidung.

Einmalige Sache

„Die Verlegung des Ringreitens ist eine einmalige Sache“, betont Henrik Nicolaisen. „Im kommenden Jahr werden die Ringe wieder sonnabends und sonntags vom Galgen geholt“, verspricht er. Allerdings hat das Sonnabend/Sonntag-Ringreiten eigentlich auch noch keine so lange Tradition. Es wurde erst 2008 eingeführt. Bis dahin wurde sonntags und dienstags geritten.

„Die Verlegung wurde damals insbesondere den Familien und Kindern zuliebe beschlossen. Schließlich beginnt für viele in der darauffolgenden Woche die Ferienzeit. Für viele Berufstätige war es zudem schwierig, in dieser Zeit einen freien Tag bewilligt zu bekommen“, erinnert sich Nicolaisen an die damaligen Beweggründe für die Entscheidung.

2019 fand das Königsstechen noch am Vorführring des Tierschauplatzes/Ringreiterplatzes statt. Foto: Anke Haagensen

Kein Stechen im Vorführring

Bezüglich des Stechens um die Apenrader Königswürde wird es auch einen Bruch mit alten Traditionen geben. „Warum das? Die Ursache ist ganz einfach. Die Kommune hat im Rahmen der Umgestaltung des Platzes den Vorführring entfernt“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung des Ringreitervereins.

Auch wenn das eigentliche Reiterturnier um einen Tag vorverlegt wurde, so wird an einer Tradition festgehalten: Das Ringreiterfrokost findet nach wie vor am Montag statt.

Neuer Programmpunkt

Das Ringreiterkomitee hat für den Sonntag, 3. Juli, einen neuen Punkt ins Programm aufgenommen. Die gesamte Etappe von Vejle nach Sonderburg (Sønderborg) wird auf einer Großleinwand auf dem Ringreiterplatz übertragen.

 

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