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Sozialdienst Nordschleswig unterstützt auch neu Zugezogene

Sozialdienst Nordschleswig unterstützt auch neu Zugezogene

Sozialdienst Nordschleswig unterstützt auch neu Zugezogene

Tingleff/Tinglev
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Ursula Petersen ist seit Jahresbeginn 2022 Abteilungsleiterin beim Sozialdienst Nordschleswig. Zuvor war sie Sozialratgeberin bei der Kommune Tondern (Tønder). Foto: Volker Heesch

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Beim Informationsgespräch zum Deutschen Tag in Tingleff ging Abteilungsleiterin Ursula Petersen auf neue Herausforderungen und Angebote des Verbandes für alle Altersgruppen im Bereich der deutschen Minderheit ein.

Während des Informationsgespräches anlässlich des Deutschen Tages in Tingeff, bei dem traditionell viele auswärtige Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblick in das „Innenleben“ der deutschen Nordschleswiger nehmen, hat die Abteilungsleiterin des Sozialdienstes Nordschleswig, Ursula Petersen, ihren Verband vorgestellt.

Aufgaben verändern sich

Thema während ihrer Ausführungen waren die seit der Gründung 1948 als „Sozialer Frauendienst“ der Minderheit stetig veränderten Aufgabenfelder des Verbandes, der traditionell auf ehrenamtlichen Einsatz, aber auch auf eine kompetente hauptamtliche Familienberatung und Angebote im Veranstaltungszentrum Haus Quickborn in Kollund baut. Ursula Petersen betonte, dass der Sozialdienst seit der Reform der dänischen Sozialgesetzgebung 1976 wertvolle Einsätze zur Ergänzung der vor allem kommunal organisierten Gesundheits- und Sozialfürsorge leiste.

Abteilungsleiterin Ursula Petersen illustrierte ihren Vortrag in Tingleff mit Lichtbildern, die auch das Rednerinnenpult beleuchteten. Foto: Volker Heesch

 

Als ganz zentralen Bereich des Wirkens des Sozialdienstes stellte Ursula Petersen die 13 Ortsvereine vor. „Ganz aktuell haben wir bei der Familienberatung viele Hilfeleistungen bei Behördengängen. Besonders bei digitalen Kontakten benötigen viele Menschen Unterstützung“, so die im Haus Nordschleswig in Apenrade (Aabenraa) zusammen mit zwei Kolleginnen tätige Leiterin des hauptamtlichen Sozialdienstteams.

Zuzüglerinnen und Zuzügler werden unterstützt

Und bei neuen Herausforderungen griff Ursula Petersen auch das Thema Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Deutschland in Nordschleswig auf, über die in den vergangenen Monaten oft berichtet wurde. „Da haben wir viele Einsätze“, so die Abteilungsleiterin und verwies auf Unterstützungen bei Behördenkontakten in Verbindung mit Erwerb von Häusern oder bei der Einschulung von Kindern.

Hinrich Jürgensen: Mittel begrenzt

Während der Aussprache, bei der mehrfach angesprochen wurde, ob die deutsche Minderheit genug zugunsten der Neuzuziehenden leiste, ergriff der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, das Wort. „Wir haben keine Angst vor Wachstum“, so Jürgensen auf eine Frage des Politikers der Schleswigschen Partei (SP), Gösta Toft, ob sich die deutsche Minderheit nicht zu zurückhaltend gegenüber den Neuankömmlingen verhalte. Jürgensen bat aber um Verständnis, dass die Minderheit angesichts ihrer begrenzten Mittel keine Schulerweiterungen vornehmen könne. „Und wir können nicht mal eben 25 Kinder in eine Klasse bekommen, wenn nur Platz für 16 ist“, fügte er hinzu.

„Der Sozialdienst ist gut mit dem Einsatz für die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger belastet“, so der Spitzenmann der Dachorganisation der deutschen Volksgruppe, der unterstrich, dass die Nordschleswiger die neuen Kinder in den Schulen ebenso wie die erwachsenen Zuzüglerinnen und Zuzügler als Bereicherung erlebten. Die Minderheit unterstütze auch die Kommunen beim Umgang mit den Neubürgerinnen und Neubürgern.  

 

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