Kommunalpolitik

Neuer Direktor soll noch mehr Gewinne aus der grünen Energie holen

Neuer Direktor soll noch mehr Gewinne aus der grünen Energie holen

Neuer Direktor soll mehr aus der grünen Energie herausholen

Apenrade/Aabenraa
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Der Apenrader Stadtrat Foto: Aabenraa Kommune

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Der Stadtrat hat jüngst einen neuen Direktorenposten genehmigt. Mit der neuen Stelle soll die Kommune Apenrade als Vorreiter in der Energiewende noch besser vermarktet werden. Auch die Schleswigsche Partei hat für die Entscheidung gestimmt – das jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen, wie Stadtrat Erwin Andresen sagte.

Die Kommune Apenrade ist eine der führenden im Land, wenn es um die Energiewende (grøn omstilling) geht. „Wind- und Solarenergie werden hier produziert und bald werden die ersten PtX-Anlagen in Betrieb genommen“, sagte der konservative Bürgermeister Jan Riber Jakobsen bei der jüngsten Stadtratssitzung im Plenarsaal des Rathauses. Damit stehe die Kommune landesweit und sogar weltweit an der Wende-Spitze. 

Mehr aus den Möglichkeiten machen

Doch damit will sich der Stadtrat nicht zufriedengeben. Die Möglichkeiten, die die Kommune bietet, sollen besser vermarktet werden. Deshalb wurde jetzt mit großer Mehrheit beschlossen, einen Direktorenposten zu schaffen, der das machen soll.

Überschüssige Wärme aus der PtX-Anlage kann in das Fernwärmenetz gespeist werden, Abwässer können zum Kühlen dieser Anlagen genutzt werden, blickte Riber Jakobsen in die nahe Energiezukunft der Kommune.

Solche Möglichkeiten und noch viele weitere müssten ausgenutzt werden, warb der Bürgermeister.

Mehrere Millionen Kronen stehen bereit

Der Stadtrat ist – fast geschlossen – überzeugt und hat Ja zu der Investition gesagt, denn ganz umsonst wird der neue Strategic Business Developer (SBD), so die genaue Stellenbezeichnung, nicht arbeiten müssen. Über vier Jahre sind insgesamt 7,8 Millionen Kronen für den „strategischen Geschäftsentwickler“ im Budget vorgesehen.

SP: Geld darf nicht woanders fehlen

Doch – und das betonte Erwin Andresen, Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei – „wenn wir in eine solche Stelle investieren, dann nur, wenn wir dafür keine Gelder für Pflegeheime oder Kindergärten nehmen müssen“, so der Kommunalpolitiker bei der Plenarsitzung.

Die beiden SP-Stadtratsmitglieder Erwin Andresen (M.) und Kurt Asmussen (r.) bei einer Plenarsitzung im Rathaus Foto: Karin Riggelsen

Er sagte außerdem, dass eine solche Stelle nicht bedeute, dass die Verwaltung ihre Aufgabe nicht gut mache, „aber wenn wir mit unserem Energiewende-Engagement weltweit bekannt werden wollen, dann braucht es eine Person, eine solche Position, die das übernehmen kann. So ist genug Manpower vorhanden“, so Andresen.

Die Erwartungen seien groß. „Wir wollen noch mehr Wachstum über das hinaus, das wir jetzt schon haben“, sagte er.

Entscheidung mit Unterstützung von außen getroffen

Die Investitionssumme in die Direktorenstelle ist so hoch angesetzt, „um dem privaten Sektor angepasst zu sein“, heißt es im Protokoll der Stadtratssitzung.

Die Hauptaufgabe des neuen Business Developers wird sein, „Unternehmen zu akquirieren, die sich an die Produktion der großen Energieanlagen anschließen“.

Der Stadtrat ist mit der Entscheidung für einen neuen Direktorenposten der Empfehlung des Beraterunternehmens „Lundgaard“ gefolgt, das verschiedene Organisationsmodelle entwickelt hatte – unter anderem den eines SBDs.

Wahrscheinlich im August wird der neue Posten besetzt, so die Erwartung des Stadtrates.

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