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Nachtwächter, Weihnachtsmann, Laufveranstalter und Besuchsfreund: Tausendsassa wird 70

Nachtwächter, Weihnachtsmann und Laufveranstalter: Tausendsassa wird 70

Tausendsassa wird 70

Apenrade/Aabenraa
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Als Nachtwächter führt Holger Jacobsen Touristinnen und Touristen durch seine Wahlheimatstadt Apenrade. Foto: Visit Sønderjylland

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Holger Jacobsen hat es oft bewiesen, dass bei ihm auf Worte auch Taten folgen.

Holger Jacobsen, Gl. Kongevej 27, Apenrade, vollendet am Sonnabend, 23. Juli, sein 70. Lebensjahr.

Er und seine Frau Anne Grete sind vor allem in Läuferkreisen bekannt wie bunte Hunde.

Sie sind quasi die „Erfinder“ des Apenrader Bergmarathons. Der „Lauf der Weihnachtsherzen“ („Julehjerteløbet“) in Verbindung mit dem „Weihnachtsmarkt der Herzen“ („Julehjertebyen“) ist auch in ihrem Zuhause erdacht worden. Und auch der Staffellauf von „Genforenings“-Stein zu „Genforenings“-Stein im Jubiläumsjahr 2020 war eine Idee von Holger, die der Breitensportverband DGI gerne aufgegriffen hat. Bedauerlicherweise musste der Volkslauf wegen Corona um ein Jahr verschoben werden.

Mit einjähriger „Verspätung“ kam das Staffelholz im Apenrader „Folkehjem“ an und wird dort noch 98 Jahre in einer Vitrine ausgestellt, bis sie zur 200-Jahr-Feier der Grenzziehung geöffnet werden darf. Ideengeber Holger Jacobsen ist in der Bildmitte (4. von l.) zu sehen. Foto: DGI Sønderjylland

Dokumente für die Nachwelt

Doch das Beweisstück, ein Staffelholz mit den Unterschriften der damaligen Bürgermeister der sieben Kommunen, durch die das Holz getragen wurde, sowie der Unterschrift der Regionsvorsitzenden Stephanie Lose ist heute und noch weitere 98 Jahre im Apenrader Folkehjem in einer Vitrine ausgestellt. Erst dann, am 200. Jahrestag des Grenzrittes von König Christian X., darf die Vitrine geöffnet werden. Die nachfolgenden Generationen können dann zu der Zeit anhand von Bildern, Filmchen und Dokumenten sehen, wie der 100. Jahrestag (na ja, eigentlich der 101. Jahrestag) der Volksabstimmung gefeiert wurde.

Anne Grete und Holger Jacobsen beim Überqueren des Storetorv nach Hälfte der Strecke
Anne Grete und Holger Jacobsen gelten als die „Erfinder" des Bergmarathons. Sie kamen 2019 miteinander nach sechs Stunden, 14 Minuten und 30 Sekunden ins Ziel. Das Foto zeigt die Eheleute, als sie nach der Hälfte der Strecke über den Storetorv kamen. Foto: Christian Christensen

„Verrückte“ Ideen

Holger Jacobsen hat im Laufe seiner vielen Jahre neben seinen beruflichen und familiären Verpflichtungen viele solcher „verrückter“ Ideen entwickelt. Es blieb jedoch nicht nur dabei, sondern er hat auch verstanden, Mitstreitende zu finden und gemeinsam die Ideen in die Realität umzusetzen.

Als wäre das alles nicht genug, so reiht er sich auch gerne in das Heer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer anderer Veranstaltungen ein. Er ist unter anderem als Weihnachtsmann aktiv, ist Besuchsfreund oder macht in der Touristiksaison als Nachtwächter Stadtführungen.

Es scheint fast, als hätten Holger Jacobsens Tage mehr als 24 Stunden. Denn wenn er mal nichts zu tun hat, dann verschwindet er in seine Werkstatt, um Holzwichtel zu schnitzen oder auch Steinskulpturen herzustellen.

Diese fröhlichen Holzwichtel sind in Jacobsens Werkstatt entstanden. Foto: Timo Battefeld/JV

Gelernter Elektriker

Holger Jacobsen ist ursprünglich gelernter Elektriker. Sein Lehrbetrieb war die Flensburger Werft. Die anschließende Erzieherausbildung führte ihn dann erst nach Apenrade. Hierher lockte er dann auch seine spätere Frau Anne Grete, die über 40 Jahre lang für das Bibliothekswesen der Kommune Apenrade im Einsatz war, während ihr Holger im Laufe seiner Berufsjahre als Pädagoge unterschiedliche Funktionen in kommunalen und amtskommunalen Einrichtungen hatte.

Gebürtig ist Holger Jacobsen übrigens in Tarp (Tarup). Er ist in einer südschleswigschen Familie als jüngster von fünf Söhnen groß geworden.

Er selbst ist auch Vater von Söhnen, allerdings sind es bei ihm „nur“ zwei. Esben wohnt mit seiner Familie auf Seeland, während Morten mit seiner Familie in Apenrade lebt.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Zum Tode von Günter Weitling – Seelsorger und Seele“