Lokale Wirtschaft

Hier wird gebaut – den Mitarbeitenden zuliebe

Hier wird gebaut – den Mitarbeitenden zuliebe

Hier wird gebaut – den Mitarbeitenden zuliebe

Apenrade/Aabenraa
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Line Meldgaard am Bauplatz der Sporthalle Foto: Karin Riggelsen

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Das Apenrader Recycling- und Abfallunternehmen „Meldgaard“ baut auf dem Firmengelände eine Multihalle. Dort sollen die Mitarbeitenden bald Badminton oder Padel spielen, sich an Fitnessgeräten stärken oder einfach nur gemütlich beineinander sitzen können. Warum sich das Unternehmen zu dem Schritt entschieden hat, erklärt Direktorin Line Meldgaard Langschwager.

Wer Eingang in das Hauptgebäude von „Meldgaard“ am Askelund betritt, merkt: Hier fühlt man sich willkommen. Obwohl die Empfangshalle groß und die Decke hoch ist, vermitteln gedeckte Farben, gemütliche Einrichtung und eine Architektur „dänisches Hygge“.

Der Eindruck setzt sich im ganzen Gebäude fort. 

Bau einer Sporthalle

Jetzt hat das auf Recycling spezialisierte Unternehmen begonnen, eine Sporthalle zu bauen. Nur wenige Meter vom Haupteingang entfernt entsteht eine 1.000-Quadratmeter-Mehrzweckhalle. Der Boden ist schon für das Fundament eingeebnet. Im Oktober soll der Bau fertig sein.

Dann sollen dort die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Badminton spielen, den Padelschläger schwingen, sich an den Fitnessgeräten stärken oder im Loungebereich gemütlich beieinandersitzen. Dafür ist die Halle nämlich in erster Linie gedacht. 

 

 

Line Meldgaard im Foyer des Unternehmens Foto: Karin Riggelsen

„Wir haben bemerkt, dass die Leute sich nach Feierabend treffen, gemeinsam Sport machen oder sich zu einem Schnack verabreden“, berichtet Meldgaard-Direktorin Line Meldgaard. 

Gesundheit und Gemeinschaft fördern

So wurde bei einem Direktionstreffen beschlossen, dies dem Personal auch auf dem Firmengelände zu ermöglichen. Auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden werde bei „Meldgaard“ nämlich großer Wert gelegt.

So findet seit nunmehr 16 Jahren der „Gesunde Januar“ (sund januar) statt. Es werden Schritte gezählt, verschiedene Sportarten ausprobiert, das Gewicht wird reduziert und in der Kantine noch gesünder gegessen.

Wohlbefinden steigern – Personal sichern

Fünf Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter gibt es, die für unterschiedliche Gesundheitsangebote im Betrieb verantwortlich sind. Sie motivieren ihre Kolleginnen und Kollegen. Dazu gehören gesundheitsfördernde Maßnahmen genauso wie Besuche von Freizeitparks oder Konzerten.

Bei Thementagen wird sich außerdem jedes Jahr auf verschiedene Gesundheitsbereiche fokussiert. In diesem Frühjahr wird es die Ergonomie sein, auf die ein externer Gast blickt.

Doch warum legt „Meldgaard“ so großen Wert auf die Gesundheit der Mitarbeitenden?

„Wir sind ein Familienunternehmen und die Mitarbeitenden sind unsere wichtigste Ressource. Es soll attraktiv sein, zur Arbeit zu gehen. Ein gutes Arbeitsklima ist wichtig. Das wollen wir mit unserem Angebot gerne unterstützen“, so Line Meldgaard.

Für das Unternehmen ist es einfacher, Personal zu halten, statt ständig auf der Suche nach neuen Leuten zu sein. Das kostet Zeit und Geld. „Doch das steht nicht im Vordergrund. Uns geht es um die Menschen, die sich wohlfühlen sollen“, verdeutlicht die Direktorin.

Auch wenn in erster Linie die Gesundheit der Mitarbeitenden bei Meldgaard der Hauptgrund für die vielen Maßnahmen ist, so steht auch das Rekrutieren neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Plan. „Wir versuchen damit auch Leute von außerhalb herzulocken“, sagt sie.

Es sei kein Muss, sich an den Aktivitäten und Events zu beteiligen, hält Line Meldgaard fest. „Es ist ein Angebot.“

Spezialisten sind schwieriger zu finden

Mitarbeitende für den Transportbereich zu finden, sei weniger aufwendig, doch „wenn es sich um IT-Spezialistinnen oder -Spezialisten handelt oder andere Fachleute, dann ist es schon schwieriger. Und da hoffen wir, mit unseren guten Arbeitsbedingungen punkten zu können“, sagt sie.

Die arbeitnehmerfreundlichen Maßnahmen werden teilweise in der Chefetage entwickelt oder gemeinsam mit Personalvertreterinnen und -vertretern. 

„Wir sitzen jeden Morgen zusammen und besprechen den Tag und verschiedene Themen. Und da kommen dann manchmal auch solche Ideen zustande, wie die Sporthalle“, erzählt Line Meldgaard. 

Neubau am Askelund geplant

Wegen des Wachstums – beim Meldgaard-Konzern arbeiten inzwischen etwa 770 Frauen und Männer – sei die Verwaltung inzwischen zu klein geworden, berichtet die Direktorin am Rande. Deshalb werde ein neues Gebäude gebaut. Das wird auf dem Firmengelände geschehen. Ein kleiner Bereich des Wildgeheges wird dafür geopfert. „Doch die Tiere werden weiterhin genügend Platz haben“, versichert sie.

 

Meldgaard Gruppe

Meldgaard ist ein Familienunternehmen mit Hauptsitz in Apenrade. Die Firma hat 18 eigenständige Abteilungen. Dazu gehören:

  • Handel mit Industriemaschinen
  • Handel mit Tierbedarf,
  • Transport von sogenannten Bulk-Produkten
  • Weiterverarbeitung und Verkauf von Recyclingmaterialien
  • Herstellung und Verkauf von Restprodukten für unter anderem Straßenarbeiten und Bauprojekte
  • Hydraulik
  • Greenline, dazu gehören unter anderem Sandblasgeräte und Material
  • Müllabfuhr (in verschiedenen Kommunen des Landes)
  • Entgegennahme von Abfällen aller Art

Es gibt 16 Filialen unter anderem in den USA, Schweden und Großbritannien.

Das Unternehmen verfügt über 400 Fahrzeuge und hat über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es wurde 1970 von Peder Meldgaard gegründet und hieß damals „Aabenraa Budcentral“. Peder Meldgaard begann mit einem Lastwagen.

Heute leiten die Kinder Lasse, Henrik Meldgaard und Line Meldgaard Langschwager den Betrieb.

Der Firmengründer Peter Meldgaard starb im Januar 2022.

https://www.meldgaard.com
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