Gastronomie

Gastronom: Ansprüche steigen – dürfen aber nicht mehr kosten

Gastronom: Ansprüche steigen – dürfen aber nicht mehr kosten

Gastronom: Anspruch steigt – darf aber nicht mehr kosten

Apenrade/Aabenraa
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Kasper Faltz ist sehr zufrieden im neuen Domizil. Foto: Karin Riggelsen

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Der Inhaber des Apenrader Restaurants und Hotels „Vin & Gastro“ ist zufrieden mit seinem neuen Standort. Er bemerkt jedoch, dass es in seiner Branche immer schwieriger wird. Trotzdem brennt er für seinen Beruf.

„Die Waren, die wir verwenden, sollen möglichst ökologisch und hochwertig sein. Der Service soll gut sein. Die Köche sollen ihr Handwerk verstehen: Es sind so viele Anforderungen, die an uns gestellt werden“, zählt Kasper Faltz auf.

Der Inhaber des Apenrader Hotels, Restaurants und Spezialitätenhandels „Vin & Gastro“ ist im vergangenen Jahr von der Rathausstraße (Rådhusgade) an den Nordermarkt (Nørretorv) gezogen und hat sich mit dem Standort vergrößert. Die Gäste sind sehr zufrieden mit dem Angebot, das Faltz liefert. Viele positive Bewertungen auf unterschiedlichen Onlineplattformen zeugen davon.

Guter Service und gute Qualität haben ihren Preis. Foto: Karin Riggelsen

Doch er ist herausgefordert, denn die Qualität seiner Leistungen soll stimmen. Ein Balancegang, denn Abstriche möchte der ausgebildete Koch und Restaurantfachmann nicht machen. Doch das habe seinen Preis.

Derzeit fehlt es dem Gastronomen an Personal. Deshalb hat er nur begrenzte Öffnungszeiten. „Ich kann mit dem derzeitigen Personalstamm nicht an sieben Tagen in der Woche öffnen“, sagt er. Sonntag und Montag sind deshalb aktuell Ruhetage.

Das Dilemma in der Gastro-Branche besteht seit der Corona-Pandemie. „Wir durften nicht öffnen, und die Mitarbeitenden haben sich andere Stellen suchen müssen. Dort haben sie andere Arbeitszeiten. Im Restaurant gibt es nun mal keine familienfreundlichen Öffnungszeiten“, berichtet Faltz.

Auf der Speisekarte im „Vin & Gastro“ sind besondere Angebote zu finden. Damit kommt das Restaurant den Wünschen der Gäste entgegen, die „sich mal etwas Außergewöhnliches“ leisten wollen. Foto: Karin Riggelsen

Natürliche wolle er einen ausgelernten Fachmann einstellen, alles andere komme für ihn nicht infrage. „Doch hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz, denn gute Arbeitskraft kostet. Die Löhne zahlt letztlich die Kundschaft“, sagt der Restaurantbesitzer.

Er stelle nur fest, so Kasper Faltz. „Ich kann wirklich nicht klagen. Wir sind gut angekommen und die Leute haben unser Angebot gut angenommen.“

Besprechung im Gastraum Foto: Karin Riggelsen

Ein Vorteil des neuen Standortes ist – und das wirkt sich positiv auf die Personalkosten aus – die Integration des Spezialitätengeschäfts in das Restaurant. Zuvor lag der Laden, in dem er Weine, Schokoköstlichkeiten, Lakritz und anderes Besonderes anbot, im Erdgeschoss. Dafür benötigte er Mitarbeitende. Das ist jetzt nicht mehr nötig.

„Alles ist auf einer Ebene. So ist die Kontrolle einfacher“, berichtet er.

Eine große Auswahl an Weinen ist weiterhin im Geschäft zu finden. Foto: Karin Riggelsen

Neu für Kasper Faltz und sein Team ist der Betrieb der vier Hotelzimmer. Die hat er mit der Übernahme des früheren „Restaurant Royal“ behalten. Und er würde das Geschäft mit den Übernachtungen gerne noch ausbauen, denn „jetzt sind wir fast immer ausgebucht“, erzählt er. Doch dafür müssten andere Räumlichkeiten weichen. Auf die kann er derzeit allerdings nicht verzichten, denn im Saal werden Feiern gehalten, und im ersten Stock über dem Restaurant lebt Faltz mit seiner Familie.

Vier Hotelzimmer betreibt Kasper Faltz im „Vin & Gastro“. Foto: Karin Riggelsen

Beliebt sind die Zimmer auch bei deutschen Heiratstouristinnen und -touristen, die sich dort für einige Tage einmieten, wenn sie sich in Apenrade trauen lassen.

Kasper Faltz hat also schon Pläne, wie er seinen Betrieb zu verändern wünscht. „Doch das kann noch dauern. Zunächst bekommen wir jetzt Schriftzüge an die Fassade gemalt, die kürzlich neu gestrichen worden ist. Dann werden wir die Hotelzimmer modernisieren“, sagt Kasper Faltz.

Was dann komme, sei noch ungewiss. „Aber uns fällt sicher was ein“, sagt er lachend.

 

 

 

 

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