Soziales

Einsam und allein? – Hier gibt es in Apenrade Abwechslung

Einsam und allein? – Hier gibt es in Apenrade Abwechslung

Einsam und allein? – Hier gibt es in Apenrade Abwechslung

Apenrade/Aabenraa
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Asbjørn Jacobsen vor der Bjerggade 4q: Das Gebaude gehört der Kommune. Foto: Jan Peters

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Beim Spieleabend von „Sind“ sind alle willkommen. Was das Besondere dieses Angebots ist, erklärt ein Ehrenamtler.

Wohin, wenn Menschen einsam sind, sich alleingelassen fühlen, Depressionen haben oder einfach nur mal mit einem anderen reden möchten? In Apenrade gibt es dafür ein spezielles Angebot.

Das Gebäude mit der Adresse Bjerggade 4q zu finden, ist gar nicht so einfach, denn auf dem Gelände stehen einige mehrstöckige Häuser. Eine Schule für Sozial- und Gesundheitsassistentinnen und -assistenten ist dort ebenfalls beheimatet.

Der Bau versteckt sich hinter einigen großen Bäumen und Büschen. Davor ist ein Sandplatz, der als Parkplatz dient – ebenfalls durch eine Hecke abgetrennt.

Dahinter kommt Nummer 4q zum Vorschein. Es ist ein markanter Bau, nicht viereckig, wie die anderen, die dort stehen, sondern es hat sechs Seiten. Hier findet jeden Mittwoch von 17 bis 20 Uhr das Spiele-Café statt, das die Apenrader Abteilung des Vereins „Sind“ veranstaltet.
 

Asbjørn Jacobsen vor der Eingangstür zum Spiele-Café Foto: Jan Peters

„Sind“ ist ein Verein, der sich für die psychische Gesundheit einsetzt, und so treffen sich beim Spiele-Café Menschen mit psychischen Herausforderungen, „aber auch deren Angehörige“, erzählt Asbjørn Jacobsen. Er ist einer der Ehrenamtler, die sich dort einsetzen. Der Standort ist bewusst gewählt, etwas abseits, aber trotzdem zentral in der Stadt gelegen.

Abwechslung oder Ablenkung vom Alltag

Das Café ist für jeden offen. „Hier kommen alle möglichen Menschen vorbei. Einige sind einsam und wollen ein wenig Gesellschaft, andere finden bei uns Abwechslung und Ablenkung von den alltäglichen Sorgen“, so Jacobsen.

„Wer möchte, kann hier auch seine Sorgen loswerden“, fügt der 32-Jährige hinzu. Doch Reden sei kein Muss. Deshalb sind Spiele auch eine gute Möglichkeit für ein solches Angebot. „Wenn wir anfangen zu spielen, steht das Spiel im Mittelpunkt“, erklärt er.

Wöchentliches Angebot

Es seien immer mindestens zwei ehrenamtliche Helfer, die das Spiele-Café betreuen. Dem Apenrader ist die allwöchentliche Auszeit wichtig; für sich selbst, weil sie ihm neue Freiräume schaffe, in denen er sozial, sein kann „aber es nicht zwingend muss“, wie er sagt. Asbjørn hat vor einigen Jahren die Diagnose ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung) bekommen, lebt jedoch gut mit den Herausforderungen, die die Störung mit sich bringt.

Zweifaches Plus

Für ihn ist das Café-Angebot in zweifacher Hinsicht ein Plus: „Ich helfe anderen Menschen, erlaube ihnen, mit ihren Problemen und Herausforderungen zu uns zu kommen – oder sie für einige Stunden zu vergessen“, nennt er den ersten persönlichen Vorteil. „Und ich habe selbst Abwechslung, komme aus meiner Wohnung heraus“, erzählt der Apenrader weiter. Menschen mit einer ADHS-Diagnose haben es nämlich oftmals schwer, unter Leuten zu sein. Es überfordert sie.

„Beim Spiele-Café kann man auf Menschen treffen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und sich dann darüber austauschen“, sagt er.

Doch er betont erneut, dass das Angebot für alle offen und jeder herzlich willkommen ist – mit oder ohne Diagnose.

„Sind“

„Sind“ ist ein landesweit arbeitender Verein, dessen Ziel es ist, die psychische Gesundheit der Däninnen und Dänen zu fördern und Verständnis und Toleranz für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige zu schaffen.

Der Verein wurde 1960 gegründet.

Der Verein vertritt Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige politisch und wird vom dänischen Parlament, dem Folketing, zurate gezogen.

„Sind“ bietet neben Beratungen und Vorträgen auch Weiterbildungen und Freizeitangebote an.

https://sind.dk
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Leitartikel

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
„Nullemissionszonen: Kommunen müssen vorab Lösungen präsentieren“