Gesellschaft
Darum kann der Apenrader Weihnachtsmarkt trotz Denkmalschutzbeschluss stattfinden
Darum kann der Weihnachtsmarkt trotz Denkmalschutzbeschluss stattfinden
Weihnachtsmarkt trotz Denkmalschutzbeschluss
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Eine frische Entscheidung der staatlichen Schloss- und Kulturbehörde bringt den Verantwortlichen der Organisation „Et hjerte for alle“ künftig zwar wohl ein wenig Mehrarbeit ein, der idyllische Weihnachtsmarkt sollte dadurch jedoch nicht gefährdet sein – zumindest vorerst nicht.
Die staatliche Schloss- und Kulturbehörde hat beschlossen, die stillgelegte Bahnstrecke zwischen Apenrade und Rothenkrug (Rødekro) unter Denkmalschutz zu stellen. „Ja und nein“, lautet die kryptisch anmutende Antwort von Thomas Uhre auf die Frage, ob diese Entscheidung Einfluss auf den Standort des Apenrader Weihnachtsmarkt haben könnte.
Denkmalschutzbeschluss keine Überraschung
Das Vorhaben der Schloss- und Kulturbehörde war schon länger bekannt. Der Prozess ist nun aber durch alle Instanzen durch und damit auch rechtskräftig.
Bebauungsplan in Arbeit
Dass Uhres Antwort Sinn ergibt, wird durch seine anschließenden Erläuterungen deutlich. „Wir haben in Zusammenarbeit mit der Kommune, der Schloss- und Kulturbehörde sowie den Anliegerinnen und Anliegern eine Absprache zusammengestrickt, die uns erlaubt, den Standort am alten Bahnhof zu nutzen“, sagt Thomas Uhre.
Entsprechend hat die Kommune Apenrade einen Bebauungsplan (Lokalplan) für das Gelände am alten Bahnhof ausgearbeitet, der eine Nutzung der Flächen für „rekreative Zwecke“ ermöglicht. Dieser Bebauungsplan nimmt derzeit seinen Weg durch die politischen Instanzen. In dieser Woche wurde der Plan dem Ausschuss für Planung, Technik und Landdistrikte zur Gutheißung vorgelegt. Letzte Instanz ist der Stadtrat. Die Genehmigung für den Weihnachtsmarkt der Herzen gilt zunächst für drei Jahre und soll dann be- und ausgewertet werden.
Lösungsorientiert und kooperativ
„Aber natürlich bedeutet der Denkmalschutzbeschluss, dass wir jede kleine Veränderung vorher mit der Schloss- und Kulturbehörde abklären müssen. Wenn wir also eine der Hütten nur um ein paar Grade drehen wollen, erfordert das eine vorherige Genehmigung. Das verkompliziert die Arbeitsgänge ein wenig, aber damit können wir uns gut arrangieren“, ist er überzeugt.
„Wir wollen keinen Streit vom Zaun brechen. Wir sind ja froh, wenn wir hierbleiben können. Der Weihnachtsmarkt wird an diesem neuen Standort sehr gut angenommen“, lautet seine Feststellung.
„Julehjertebyen“ – der Weihnachtsmarkt der Herzen – musste nach der umfassenden Sanierung der Innenstadt Apenrades aus Platzgründen seinen ursprünglichen Standort auf dem Storetorv räumen. Das Gelände am alten Bahnhof war zunächst nur als zwischenzeitliches Ausweichquartier gedacht, hat sich aber bewährt.
Neuer Standort, andere Verhältnisse
Allerdings sind die Platzverhältnisse an der Jernbanegade anders als auf dem Storetorv.
Bei den jüngsten Weihnachtsmarktbesuchenden waren die kleinen Spielzeug-Züge mit den Pedalen ein ganz großer Hit. „Auf dem Storetorv hatten wir einen festen Untergrund. Dort konnten die Kinder wunderbar mit den Tretzügen vorankommen. Am alten Bahnhof besteht der Untergrund aus Steinmehl, und darauf kommen die Kinder mit den Tretfahrzeugen leider nicht voran. Wir haben deshalb entschieden, uns von den kleinen Zügen zu trennen, weil wir sie ja nicht nutzen können“, erzählt Thomas Uhre. Etliche Kinder hatten in den Jahren zuvor, einen der begehrten Lokomotiv-Führerscheine gemacht.
Tret-Loks im Nu verschenkt
Sein Kollege Ingolf – Guffe – Lorenzen, der für den Fuhrpark des Weihnachtsmarktes zuständig ist, hatte deshalb eine kleine Facebook-Aktion gestartet. Anstatt die noch funktionstüchtigen Spielzeugzüge einfach rauswerfen, forderte er die Kindertagesstätten der Umgebung auf, sich mit ihm in Verbindung zu setzen, falls sie eine der Spielzeug-Loks gebrauchen könnten. Die Reaktion war offensichtlich überwältigend. Binnen kürzester Zeit waren sämtliche Spielzeugzüge verteilt. „Ich hoffe, sie bereiten den Kindern dort noch einige Zeit Freude. Einige der Tretroller-Züge waren ja schon etwas mitgenommen. Andere waren hingegen noch ganz gut in Schuss“, sagt Thomas Uhre.