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Corona ist noch nicht vorbei: Zwei Konkurse in Apenrade

Corona ist noch nicht vorbei: Zwei Konkurse in Apenrade

Corona ist noch nicht vorbei: Zwei Konkurse in Apenrade

Apenrade/Aabenraa
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Die Schaufenster des Geschäfts sind dunkel, die Räume leer: „Wartenberg“ hat Konkurs angemeldet. Foto: Jan Peters

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Zwei Apenrader Geschäfte haben in den vergangenen Tagen die Türen für immer geschlossen. Beide Inhabenden geben an, dass die Entscheidung als Folge der Pandemie getroffen worden ist. Es gibt jedoch weitere Ursachen – und die beiden Betriebe stehen nicht allein da. 2023 gab es so viele Konkurse, wie lange nicht.

Das „Café Mojn“ und das Damenmodegeschäft „Wartenberg“ sind geschlossen – und zwar für immer. „Lukket“ (Geschlossen) ist an der Eingangstür des Cafés am Storetorv zu lesen. Ein ähnlicher Bescheid hängt auch am Eingang des Modeladens am Ramsherred. Über die sozialen Medien ließ Geschäftsführerin Susanne Wartenberg Kønig die Kundinnen wissen: „Wir haben leider die traurige Entscheidung getroffen, ,Wartenberg‘ zu schließen.“

Der bisherige Inhaber des Cafés, Brian Mundeling, und auch der Besitzer des Modegeschäftes, Andreas Nissen, nennen denselben Grund für den Entschluss, Konkurs anzumelden: Corona. Das berichtete „JydskeVestkysten“.

 

 

Das „Café Mojn“ ist geschlossen. Foto: Jan Peters

Aus dem Minus nicht herausgekommen

„Wir haben es nicht wieder geschafft, nach Corona auf den rechten Weg zu kommen. Wir haben versucht, die Situation zu verbessern, haben dies jedoch nicht vermocht. Das haben die Geschäftsführerin Susanne und auch ich erkannt“, sagte Nissen gegenüber der Tageszeitung. 

„Ich denke, die Corona- Zeit hat den gesamten Einzelhandel hart getroffen, da der Umsatz stark eingebrochen war. Die Verluste sind schwer wieder gutzumachen“, fügte er hinzu.

Corona als Ursache

Jens Jepsen, der Konkursverwalter des „Café Mojn“ nennt ebenfalls die Corona-Pandemie als Hauptauslöser für den Konkurs: „Die Geschäftsleitung hat erklärt, dass die Pandemie ein großes finanzielles Loch gerissen hat, das bis heute nicht gestopft werden konnte“, so der Anwalt und Notar.

Die beiden Apenrader Geschäfte reihen sich durch die Konkurse in einen landesweiten Trend ein. So gab es im vergangenen Jahr 8,6 Prozent mehr Unternehmen, die pleitegegangen sind, als im Jahr zuvor und soviel, wie seit 2010 nicht. Damals traf die weltweite Wirtschaftskrise viele Betriebe. Das geht aus Zahlen der dänischen Statistikbehörde „Danmarks Statistik“ hervor.

Im Land meldeten 3.078 Unternehmen Konkurs an, 919 davon in der Region Süddänemark. Etwa die Hälfte der pleitegegangenen Betriebe stammen aus der Bau- und Handelsbranche. Dabei gingen 14.822 Vollzeitarbeitsplätze verloren, 3.250 davon in der Region Süddänemark.

Zusätzliche Faktoren für die Konkurse

Ursache ist die Corona-Pandemie, in der vorwiegend Handelsgeschäfte sehr gelitten hatte. Trotz der stattlichen Kompensationen in Höhe von insgesamt 46,5 Milliarden Kronen konnte ein Teil der Unternehmen die Verluste nicht wieder hereinholen und mussten zusätzlich die staatlichen Hilfen zurückzahlen, schreibt unter anderem „Avisen Danmark“.

Verstärkt hat sich der Druck auf die Geschäftsinhaber zudem durch die hohe Inflation in den vergangenen zwei Jahren, die hohen Energiekosten, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, und die damit verbundene Käuferzurückhaltung.

Diese Faktoren spielten bei den Konkursen die Hauptrollen.

Was passiert jetzt mit den Geschäftsräumen?

Für das Geschäft am Ramsherred gebe es bereits Interessentinnen und Interessenten, erklärte Besitzer Andreas Nissen. Um wen genau es sich dabei handelt, wollte er bis jetzt nicht verraten. 

„Für Interessierte ist es möglich, das Café oder die Räume zu übernehmen – oder beides“, sagte Konkursverwalter Jens Jepsen.

Räume und Café in bester Lage am Storetorv stehen wieder zur Verpachtung. Foto: Jan Peters
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