Jahrhundertsturmflut

Der Apenrader Hafen soll hochwassersicher werden

Der Apenrader Hafen soll hochwassersicher werden

Der Apenrader Hafen soll hochwassersicher werden

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Am Sydhavn standen unter anderem Produktionsanlagen des Futtermittelherstellers „Ewers“. Der Wasserspiegel stieg im Oktober 2023 im Laufe der Nacht und setzte die Straße und auch die Evers-Anlage unter Wasser. Foto: Jan Peters

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ein Ingeneursbüro sammelt derzeit unterschiedliche Vorschläge, damit die Produktionsstätten und -anlagen auf dem Hafengelände vor den Sturmfluten der Zukunft gesichert werden. Auch die Stadt zieht daraus Vorteile.

Der Sturm aus Richtung Osten ließ das Wasser in der Förde steigen. In den Küstenstädten stieg der Wasserspiegel innerhalb weniger Stunden dramatisch. Hinzu gesellte sich die Flut, die das Ereignis im vergangenen Oktober zur Sturmflut werden ließ.

Auf Rekord hohe 2,16 Meter über Normalnull stiegen die Fluten in Apenrade und ließen dabei die künstlichen Deiche (Watertubes) reißen, sodass Teile der Innenstadt überspült wurden. 

Auch die Wassersicherungen beim Futtermittelhersteller Ewers, der seine Produktionshallen zwischen dem Gammelhavn und dem Sydhavn hat, hielt dem Druck nicht stand. Über 40 Zentimeter stand das Wasser dort in der Sturmnacht.

 

Der Sturm peitschte das Wasser an vielen Stellen über das Ufer (Archivfoto). Foto: Jan Peters

Bei der Sturmflut handelte es sich um ein sogenanntes Jahrhundertereignis. Inzwischen ist jedoch klar: Bei einer einmaligen Sache bleibt es nicht. Solche Sturmfluten mit solch hohen Pegelständen werden sich wiederholen – möglicherweise schon in diesem Jahr.

Permanenter Hochwasserschutz für den Hafen

Damit die Betriebe in Zukunft permanent vor Überflutungen geschützt werden, ist der Hafenvorstand aktiv geworden. „Wir haben überlegt, wie wir die Unternehmen besser schützen können“, sagt der Hafenvorsitzende Erwin Andresen, der als Stadtratsmitglied für diesen Posten auserkoren worden ist. Der Kommunalpolitiker der Schleswigschen Partei (SP) berichtet außerdem, dass „ein Ingenieursbüro damit beauftragt wurde, Pläne und Vorschläge auszuarbeiten, wie sich das am besten bewerkstelligen lassen kann“.

In Lemvig wird der Hafenbereich von einer Hochwassermauer geschützt. Eine solche Möglichkeit wird auch für den Apenrader Hafen überlegt. Foto: Aabenraa Kommune

Ingenieure untersuchen Schutzmaßnahmen

Wie die Schutzmaßnahmen letztlich aussehen werden, beschließt der Vorstand nach einem Treffen mit den Ingenieuren im April. „Es wird unterschiedliche Lösungen geben, abhängig davon, wo gesichert wird“, sagt Andresen. So werden an manchen Orten im Hafen Mauern errichtet, an anderen Deichen, „und wir werden auch Gebäude so vorbereiten, dass diese als Schutz dienen“.

Die gesamte Hafenfläche soll geschützt werden, außer dem Sønderjyllandskai, „der schon jetzt einem Wasserstand von 2,30 Metern standhält“, wie der SP-Politiker berichtet.

Doch wie steht es um die Stadtgebiete, die um den Hafen herum liegen?

„Die werden zum Teil durch die Anlagen des Hafens geschützt“, sagt Andresen, doch „der Hafen darf laut Gesetz nicht in den städtischen Wasserschutz investieren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. 

Bei den Nutznießern der Hafenmaßnahmen handelt es sich um das Areal am Skibbroen, den Marktplatz am Madevej und die H. P. Hanssens Gade. Dieser Bereich war bei der Oktobersturmflut 2023 überschwemmt worden. Der Supermarkt „Løvberg“ war davon ebenfalls betroffen und musste einige Tage schließen, damit die Schäden behoben werden konnten.

Kommune und Hafenvorstand stünden jedoch im Dialog, denn es solle vermieden werden, dass parallel an Schutzmaßnahmen gearbeitet werde.

Andere Zukunftspläne am Kilen

Am Apenrader Kilen, wo mittelfristig Wohnungen entstehen sollen, ist ein anderes Konzept geplant. Dort sollen in Zukunft die unterschiedlichen Wasserstände durch Überschwemmungsgebiete aufgefangen werden. Wie das Gebiet rund um den Nyhavn architektonisch gestaltet wird, ist bisher nicht entschieden.

So sehen unterschiedliche Zukunftsszenarien für das Gebiet um den Nyhavn aus (Illustration). Foto: Aabenraa Kommune
Mehr lesen

Kulturkommentar

Meinung
Erik Becker
„Haie und Reißverschlüsse: Auf Dänemarks Straßen“