Natur und Umwelt

Angelfans freuen sich schon auf Montag

Angelfans freuen sich schon auf Montag

Angelfans freuen sich schon auf Montag

Renz/Rens
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Weil im vergangenen Jahr der IHN-Virus in der Renzer Fischzucht festgestellt wurde, lagen der Zuchtbetrieb und der Angelsee lange brach. Jetzt kehrt langsam wieder Leben in die Teiche ein. Foto: Karin Riggelsen

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Am 1. August wird der Renzer Angelsee nach langer „Durststrecke“ wiedereröffnet.

Henk Muus Meyer hat guten Grund, am kommenden Montag auf eine „volle Hütte“ zu hoffen. Nach über einem Jahr Zwangspause öffnet der junge Fischwirt seinen Angelteich in Renz zum 1. August.

Am Mittwochnachmittag verkündete er die frohe Botschaft über das soziale Medium „Facebook“, und schon bald trudelten die ersten Glückwunsch- und Vorfreudebekundungen ein. „Stand jetzt ist mein Post 170-mal gelikt und 84-mal geteilt worden“, freut sich Henk Muus Meyer am Donnerstagmittag darüber, dass die Angelfans offensichtlich nur darauf gewartet haben, dass es in Renz bald wieder losgeht. Er erwartet sogar, dass die Ersten schon bei Sonnenaufgang bereitstehen und die Letzten bei Sonnenuntergang wieder gehen. So lauten nämlich die Öffnungs- und Schließzeiten des Angelsees.

Einige der Kommentare:

„Endlich wieder!“

„Das ist herrlich. Habe euren See schon sehr vermisst. Endlich können wir wieder ,zu Hause’ angeln.“

„Gut zu hören, dass ihr wieder aufmacht. Ist der See geleert worden, und was musstet ihr während der Schließung alles durchmachen?“

Letztere Frage haben wir Henk Muus Meyer auch gestellt.

Die dänischen Behörden hatten Ende Mai 2021 den IHN-Virus in der Renzer Fischzucht nachgewiesen. Fischzucht und Angelsee mussten daraufhin geschlossen werden.

Die Familie Muus Meyer musste im vergangenen Jahr ihre Teiche komplett abfischen und die Tiere entsorgen (Symbolfoto). Die aktuellen Energiepreise behindern den Neustart der Fischzucht. Nur 10 Prozent der Kapazitäten werden derzeit genutzt. Foto: Karin Riggelsen

Was ist IHN?

IHN ist die Abkürzung für Infektiöse hämatopoetische Nekrose, eine Viruskrankheit, die lachsartige Fische befällt. Zu dieser Kategorie zählen auch Forellen.

Die auffälligsten Symptome sind Lethargie im Wechsel mit Hyperaktivität, Fressunlust, Dunkelverfärbung, Glubschaugen sowie andere Veränderungen. Besonders betroffen ist die Fischbrut. Stress fördert die Infektionsanfälligkeit. Fische ab einer gewissen Größe werden äußerst selten von dem IHN-Virus befallen.

Großreinemachen im See

„Wir haben tatsächlich den gesamten Angelsee abgepumpt, gereinigt und neu aufgefüllt. Am Freitag werden wir ihn mit 500 Kilogramm Fisch neu besetzen, damit für Montag alles bereit ist“, berichtet Henk Muus Meyer.

Der neue Besatz kommt weitestgehend von einer anderen Fischzucht. Noch läuft die eigene Fischzucht der Familie Muus Meyer nämlich nicht auf vollen Touren. „Bei den jetzigen Energiepreisen wird das leider auch vorerst so bleiben. Wir können momentan nur etwa 10 Prozent der Kapazitäten ausnutzen, weil wir ansonsten ,Geld mit zur Arbeit bringen’ müssten“, formuliert es der junge Teichwirt. Andere Zuchtbetriebe hätten den Vorteil, dass sie das notwendige Wasser direkt aus einem Fließgewässer abzweigen können. Das ist der Renzer Fischzucht nicht gestattet.

Henk Muus Meyer (r.) betreibt die Fischzucht zusammen mit seinem Vater Olaf Schmidt-Meyer. Foto: Karin Riggelsen

Dänemark nicht mehr IHN-frei

Der neue Fischbesatz des Angelsees ist garantiert virusfrei. Allerdings wäre das gar nicht mehr erforderlich, nachdem die dänische Nahrungsmittelbehörde Dänemarks Status als IHN-freies Land aufgegeben hat. Obwohl Fischbestände nicht mehr auf IHN getestet werden, ist es der Familie Muus Meyer doch wichtig, dass ihr Bestand virusfrei ist und bleibt.

Allerdings ist der Verzehr von infizierten Fischen unbedenklich. Das IHN-Virus ist für Menschen nicht gefährlich.

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