Deutsche Minderheit

Jobwechsel: Lasse Tästensen verlässt den Jugendverband

Jobwechsel: Lasse Tästensen verlässt den Jugendverband

Jobwechsel: Lasse Tästensen verlässt den Jugendverband

Apenrade/Nordschleswig
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Lasse Tästensen verlässt Ende April den Deutschen Jugendverband für Nordschleswig und wechselt in einen neuen Job im Fleggaard-Konzern. Foto: Karin Riggelsen

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Der Vorsitzende des Jugendverbandes, Jasper Andresen, bedauert den Weggang des Abteilungsleiters, der am 1. Mai eine neue Stelle antritt.

Lasse Tästensen hört Ende April als Abteilungsleiter des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig auf. Er wechselt zu Fleggaard Holding A/S, wo er im Hauptsitz des Grenzhandelskonzerns eine Projektleiterstelle antreten wird.

„Es ist wehmütig, und die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber letzten Endes ist es für mich eine einmalige Möglichkeit, mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln“, sagt der 29-Jährige, der seit fast sieben Jahre beim Jugendverband tätig ist.

Zunächst begann er als Vereinskonsulent für den Dachverband der Sport- und Jugendarbeit in der deutschen Minderheit, doch schon bald wurde er zum Abteilungsleiter befördert. Vor einigen Jahren bekam er außerdem die Verantwortung für die Bildungsstätte Knivsberg.

Der höchstgelegene Arbeitsplatz Nordschleswigs: Lasse Tästensen auf dem Knivsberg. Foto: Karin Riggelsen

Tästensen bleibt der Minderheit treu

„Es ist kein Geheimnis, dass mir die Zeit beim Jugendverband sehr gefallen hat, und dass es für mich sehr schwierig war, kündigen zu müssen. Aber ich kehre der Minderheit auch nicht den Rücken, sondern mache professionell eben was anderes“, sagt der 29-jährige Familienvater, der mit seiner Verlobten Sina und den beiden Kindern vor Kurzem nach Lügumkloster (Løgumkloster) gezogen ist.

Lasse Tästensen bleibt bis zum 29. April beim Jugendverband und will bis dahin dafür sorgen, dass Projekte und Aufgaben nach seinem Weggang reibungslos weiterlaufen, obwohl es bis dahin keine Nachfolge geben wird.

„Der Jugendverband hat ein gutes und tüchtiges Team, das oft genug gezeigt hat, dass es eigenverantwortlich arbeiten kann. Zudem hat der BDN signalisiert, dass er so weit möglich unterstützen möchte", erklärt Tästensen.

Lasse Tästensen hat beim Jugendverband in den vergangenen sechseinhalb Jahren viel bewegt, meint sein Vorsitzender. Foto: Sara Eskildsen

Knivsbergfest „ohne zwei“

Dabei geht es vor allem um das bevorstehende Knivsbergfest im Juni. Hier läuft die Planung bald auf Hochtouren, wobei neben Lasse Tästensen auch eine zweite wichtige Kraft, Buchhalterin Mette Olesen, den Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) verlässt.

„Aber auch dort sind wir gut aufgestellt. Das Knivsbergfest ist ein Fest für die gesamte Minderheit, und es ist eben nicht nur der Jugendverband involviert, sondern viele andere“, sagt der scheidende Abteilungsleiter.

Große Veränderungen im Jugendverband

In den vergangenen sechseinhalb Jahren hat sich beim Deutschen Jugendverband für Nordschleswig viel getan – unter anderem gab es wesentliche Strukturänderungen und damit verbundene Personaländerungen.

„Das waren tatsächlich sehr spannende und ereignisreiche Jahre, in denen ich die Möglichkeit bekommen habe, mit dem Jugendverband etwas auf die Beine zu stellen. Es waren zum Teil komplexe und harte Entscheidungen nötig, und es war zu Zeiten gar nicht einfach, aber ich finde, es ist uns geglückt – der Jugendverband steht heute auf einem soliden Fundament, auf dem weitergebaut werden kann. Vielleicht ist es sogar gesund, dass bald jemand mit anderen Augen auf den Verband schauen wird – es ist auf jeden Fall ein toller Beruf, den ich anderen nur empfehlen kann“, meint Tästensen.

Jasper Andresen bedauert den Verlust von Lasse Tästensen als Abteilungsleiter. Foto: Karin Riggelsen

Der Vorsitzende bedauert Verlust

Der Vorsitzende des Jugendverbandes, Jasper Andresen, bedauert den Verlust des Abteilungsleiters.

„Wir sind traurig, einen so tüchtigen und wichtigen Mitarbeiter zu verlieren, gerade weil wir im Entwicklungsprozess so weit gekommen sind und nun auch gerne mit Lasse die nächsten Schritte gemacht hätten“, sagt Andresen.

Lasse Tästensen sei nicht nur für den Jugendverband, sondern für die gesamte Minderheit ein Gewinn gewesen, unter anderem, weil er die Zusammenarbeit innerhalb der Minderheit angekurbelt habe, so der Jugendverbandsvorsitzende.

„Zum Glück haben wir die Strukturen geschaffen, dass nicht alles auseinanderbricht, weil Lasse uns jetzt verlässt“, sagt Jasper Andresen. „Persönlich habe ich die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit mit ihm genossen, und ich wünsche ihm in seiner neuen Arbeit viel Erfolg."

Stelle als Abteilungsleiter wird ausgeschrieben

Jasper Andresen und BDN-Generalsekretär Uwe Jessen wollen sich mit dem Vorstand des Jugendverbandes nun darauf verständigen, welches Profil als Nachfolge für Lasse Tästensen gesucht wird.

„Es wird weiterhin einen Abteilungsleiter für den Jugendverband geben mit den Verantwortlichkeiten Vereinsarbeit und Knivsberg. Diese Organisationsänderung haben wir gerade erst durchgeführt, und sie hat sich bewährt“, sagt Uwe Jessen.

„Eín solcher Weggang kommt immer ungelegen, aber ich freue mich für Lasse. Wir haben die Politik, dass wir junge Leute einstellen und nach Nordschleswig zurückholen, um ihnen hier die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln. Wenn dann jemand wieder geht, weil unsere Mitarbeiter attraktiv und gefragt sind, dann können wir damit nur zufrieden sein", entnimmt Uwe Jessen dem Wechsel auch etwas Positives.

 

 

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