Leitartikel

„Wie Zahnräder der Gesellschaft“

Wie Zahnräder der Gesellschaft

Wie Zahnräder der Gesellschaft

Nordschleswig/Sønderjylland
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Die ersten Generalversammlungen des Jahres in der deutschen Minderheit stimmen den Chefredakteur Gwyn Nissen optimistisch: Es gibt viele Leute, die anpacken wollen.

Es ist Generalversammlungszeit. Das neue Jahr wird in Vereinen und Organisationen mit den Jahresberichten angegangen, und der Blick geht zurück auf das abgelaufene Jahr und darauf, was noch kommen soll.

Wer sich die ersten Berichte der Vereine in der deutschen Minderheit anschaut, wird positiv gestimmt: Es läuft in vielen unserer Vereine gut. Die Finanzen stimmen, und das Angebot ist breit gefächert.

Grund dafür ist vor allem der riesige Einsatz, den ehrenamtliche Helferinnen und Helfer jahrein und jahraus für die Gemeinschaft leisten.  

Einige dieser Leute scheinen Dauerbrenner zu sein: Angelika Feigel zum Beispiel, die nach mehr als 30 Jahren als Vorsitzende des Deutschen Rudervereins Hadersleben immer noch weitermacht. Edgar Claussen, der jetzt zwar als Lehrer in Rente geht, aber weiterhin dem Rhönradsport in Sonderburg verbunden bleibt. Uwe Petersen, der zwar als Kassierer beim SV Tingleff aufhört, aber als Vorstandsmitglied weiter mit anpackt. Rolf Pfeifer, der in Renz-Jündewatt unermüdlich die Fäden in der Hand hält. Oder Maja Nielsen, die 24 Jahre im Vorstand des Donnerstagsclubs in Rothenkrug war – mit über 80 aber jetzt kürzertreten möchte. Nur um einige Namen aus den vergangenen Wochen zu nennen.

Es gibt sie überall in der deutschen Minderheit – die Dauerbrenner oder ildsjæle, wie sie im Dänischen heißen. Menschen eben, die die Vereine leiten oder sich für einzelne Aktivitäten einsetzen. Sie leisten große Arbeit oder lösen kleine Aufgaben und sind somit wichtige Zahnräder unserer Gesellschaft. Sie sorgen dafür, dass das Vereinsleben läuft – und damit auch dein Leben.

In den vergangenen Jahren gab es vermehrt Stimmen, die bemerkten, dass es heute schwieriger geworden ist, Menschen zum Ehrenamt zu bewegen. Aus den Berichten der vergangenen Wochen war in der Minderheit aber kein Gejammer zu hören.

Stattdessen ging es immer wieder um den Zusammenhalt, die Zusammenarbeit, die Gemeinschaft und darum, dass es neue Leute in den Reihen gibt, die auch einen Einsatz leisten wollen. Das stimmt optimistisch – für die einzelnen Vereine, aber auch für das Minderheitenleben.

Gib deinen Vereinsleuten nächstes Mal doch auch ein anerkennendes Wort mit auf den Weg. Sie haben es alle verdient – in guten, vor allem aber auch in schlechten Zeiten.

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