Jahreshauptversammlung

BDN Renz-Jündewatt: Ein Jahr mit Auf und Ab

BDN Renz-Jündewatt: Ein Jahr mit Auf und Ab

BDN Renz-Jündewatt: Ein Jahr mit Auf und Ab

Jündewatt/Jyndevad
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Im Deutschen Haus Jündewatt zog der BDN-Ortsverein Renz-Jündewatt Bilanz. Foto: kjt

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Große Freude herrschte auf der Generalversammlung des BDN-Ortsvereins Renz-Jündewatt über den Aufwärtstrend an der Deutschen Schule Buhrkall mit steigenden Schülerzahlen. Beim Bericht des Vorsitzenden kam auch Kritik auf den Tisch.

„Es läuft gut an der Deutschen Schule Buhrkall. Die Schülerzahlen sind erheblich gestiegen. Ein großer Dank gilt dabei Kurt Asmussen, dessen Netzwerk entscheidend dazu beigetragen hat“, so Vorsitzender Curt Jacobsen in seinem Bericht zur Generalversammlung des BDN Renz-Jündewatt, die kürzlich im Deutschen Haus Jündewatt stattfand.

Kurt Asmussen, neu gewähltes Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei und als Pepersmarker lokal fest verankert, hatte erfolgreich die Werbetrommel für die deutsche Schule gerührt.

Es sei erfreulich, dass man die Entwicklung der Schule mit Kräften vor Ort positiv gestalten konnte. Man habe hierbei Hilfe aus Apenrade (Aabenraa) vermisst, so Jacobsen in Richtung Hauptorganisationen der Minderheit.

Infotag mit großer Resonanz

Als sehr gelungen bezeichnete der Vorsitzende die Informationsveranstaltung für Zuzügler, die im Sommer in lockerer, geselliger Runde auf seinem Anwesen veranstaltet wurde.

„Es kamen 70 Interessierte, zum Teil von weit her. Es war ein voller Erfolg“, so Jacobsen mit Dank an alle Einrichtungen und Organisationen, die sich an dem Infotag beteiligt hatten.

„Dabei war unter anderem Ute Eigenmann von der Deutschen Schule Buhrkall (Schulleiterin, red. Anm.). Sie hat sehr gut über die Schule informiert“, ergänzte Jacobsen.

Nicht zuletzt wegen der vielen Einschränkungen durch die Pandemie und ausgefallener Veranstaltungen strebe man Aktivitäten an, bei denen man sich wieder treffen und gemeinsam etwas unternehmen kann. „Face to face“, formulierte es Curt Jacobsen.

Helferregister

Um solche Aktivitäten planen und vor allem gut durchführen zu können, „schwebt uns ein Helferklub mit Freiwilligen vor, die hier und da unterstützen können“, so Jacobsen.

Die Mithilfe sei beim Ringreiterverein ebenso denkbar wie für das Deutsche Haus oder den BDN-Ortsverein.

Für Gemeinschaftsaktivitäten habe er von der Bezirksvorsitzenden Mary Tarp einen Zuschuss in Höhe von 4.000 Kronen zugesagt bekommen, ergänzte Curt Jacobsen.

Curt Jacobsen bei seinem Bericht zur Generalversammlung des BDN Renz-Jündewatt Foto: kjt

Nicht alles, was in den Hauptgremien und im Sekretariat der Volksgruppe in jüngster Vergangenheit vorgegeben oder vorgenommen wurde, sei  auf Zustimmung gestoßen.

Er hätte sich bei der Entschuldigung des Hauptvorsitzenden Hinrich Jürgensen über die Rolle der Minderheit in der NS-Zeit eine vorherige Information und Diskussion gewünscht, so Jacobsen, ohne die Entschuldigung des Hauptvorsitzenden in Sonderburg (Sønderborg) bei einem Zusammentreffen mit der dänischen Königin in Verbindung mit dem 100-jährigen Bestehen der dänischen Wiederangliederung Nordschleswigs in Zweifel ziehen zu wollen.

Digitalisierung kontra Datenschutz

Auch von der Empfehlung aus dem Sekretariat, in den Vereinen alles möglichst schnell auf digital umzustellen und zu vernetzen, habe man sich etwas überrumpelt gefühlt.

Der Datenschutz mache es nicht einfach, sagte Jacobsen, der auch die Digitalisierung des „Nordschleswigers“ nach wie vor skeptisch sah. Die Jagd nach Klicks gehe seiner Ansicht nach in die falsche Richtung.

„Wenn von angeblich 7.000 Klicks am Tag viele in Honkong verzeichnet werden und nicht bei uns in Nordschleswig, dann halte ich es nicht für wichtig“, formulierte es Jacobsen überspitzt. Wichtiger sei es, die hiesigen Menschen als Leser zu gewinnen und die Arbeit darauf auszurichten.

Politische Ausrichtung kontra Basis

Auch Politisches sei an der Basis vorbeigegangen. So habe er sich über den im Sonderburger Raum (Sønderborg) verkündeten Schulterschluss der Schleswigschen Partei  mit Radikale Venstre gewundert.

Vor sieben, acht Jahren sei es vielleicht noch legitim gewesen. Die Partei habe sich aber zunehmend zu einer Anti-Land- und Landwirtschaftspartei entwickelt, was man im hiesigen Raum nicht gutheißen könne, so der Ortsvereinsvorsitzende.

Jacobsen machte die Versammlung auf ein Arbeitsseminar des BDN für Vorstandsmitglieder und andere Interessierte Anfang April in Leck aufmerksam, bei dem es unter anderem um Kommunikation, Inspiration und Kooperation innerhalb der Volksgruppe geht.

Der Vorstand des BDN Renz-Jündewatt geht unverändert ins nächste Geschäftsjahr. Das zur Wahl stehende Vorstandsmitglied Hella Andresen wurde einstimmig wiedergewählt.

Wiederwahl gab es auch für die beiden Revisoren. Hans Christian Hansen und Hugo Schmidt werden auch für die kommende Saison die Kasse prüfen.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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