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Testfahrt durch Loit: Hier wird es eng für die Tour-Profis

Testfahrt durch Loit: Hier wird es eng für die Tour-Profis

Testfahrt durch Loit: Hier wird es eng für die Tour-Profis

Loit/Løjt
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In Stollig drehen Freizeitradlerinnen noch ihre Runden, wo bald Tour-de-France-Rennfahrer mit hohem Tempo ihrem Ziel Sonderburg entgegenrasen. Foto: Volker Heesch

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Tour de France in Nordschleswig: Wir haben die „Bergprüfung“ in der hügeligen Landschaft der Halbinsel Loit gemacht. Dabei gibt es Eindrücke von den Herausforderungen, die von den Radrennfahrern am Sonntag zu meistern sind. Noch herrscht Ruhe vor dem (An-)Sturm.

Es sind nur noch wenige Tage, bis das Teilnehmerfeld der Tour de France im Verlauf der dritten Etappe des härtesten Fahrradrennens der Welt durch das östliche Nordschleswig dem Zielort Sonderburg (Sønderborg) entgegensaust.

Probetour im Hügelland

Eine Probefahrt im Bereich der „Bergprüfung“ während der Tour entlang der nordschleswigschen Ostküste im Bereich der Halbinsel Loit (Løjt) zeigt, dass in der dortigen Hügellandschaft noch die Ruhe vor dem (An-)Sturm herrscht, für den am Sonntagnachmittag Zuschauerinnen und Zuschauer und die Rennfahrer samt Begleit-Tross sorgen werden.

Kurz vor Apenrade beginnt der „Schlenker“ der Tour-de-France-Strecke auf die Halbinsel Loit. Foto: Volker Heesch

 

Die vor Jahrtausenden während der letzten Eiszeit von den Gletschern gebildete Jungmoränenlandschaft bei Apenrade hat es, was Anstiege, enge Kurven und steile Abfahrten angeht, in sich.

 

Die Abfahrt Richtung Gasthaus Knapp hinter Stollig verspricht hohes Tempo für Ausreißer und Hauptfeld der Rennradfahrer. Foto: Volker Heesch

 

Die Strecke führt abwechselnd durch schattigen Wald und offene Felder. Längere dunkle Bereiche werden abrupt von Lichtungen mit grellem Gegenlicht abgelöst. Noch deuten nur Stapel von Absperrgittern darauf hin, dass sich das Bild entlang der durchweg asphaltierten Strecke, die durch beschauliche Dörfer führt, bald ändert. Es gibt einzelne Plakate mit Bezug zur Tour de France, auch gelbe Fahrräder werden das Rennfahrerteam hier grüßen.

 

Auch Historisches wie dieser Wegweiser aus dem 18. Jahrhundert mit deutscher Inschrift liegt im Bereich der Loiter „Bergetappe" Foto: Volker Heesch

 

Es geht vorbei an historischen Wegweisern, vor allem aber jeder Menge Verkehrszeichen, denen die Rennradprofis nicht zu nahekommen sollten.

 

Der Straßentunnel im Bahndamm der einstigen Apenrader Kreisbahn sollte als Engpass nicht unterschätzt werden. Foto: Volker Heesch

 

Als Engpass ist der Straßentunnel unter dem Bahndamm der einstigen Apenrader Kreisbahn zu meistern, bei Aubek (Aabæk) heißt es achtgeben, denn im Bereich der dortigen Nachschule sind „Bremsschwellen" in die Fahrbahn eingelassen worden, zum Schutz der dortigen Schülerschaft vor schnellen Autos.

 

Hindernisse auf der Fahrbahn zum „Ausbremsen" des Autoverkehrs könnten auch die Radrennfahrer auflaufen lassen. Kurz danach geht es steil bergauf in den Jürgensgaarder Wald. Foto: Volker Heesch

 

Gleich anschließend sind kräftige Beinmuskeln gefragt, denn es ist ein Höhenunterschied von rund 40 Metern auf kurzer Distanz zu in Richtung Jürgensgaarder Wald zu überwinden. Es folgen Ab- und Auffahrten, wieder enge Kurven, bis es endlich herunter ins Apenrader Tal geht.

 

Im Stadtzentrum sind schon diverse „Grußartikel“ für Fahrerteam, Besuchermassen und vor allem wohl für die Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern aufgebaut, die per Fernsehschirm vielleicht zum ersten und zum letzten Mal einen Blick auf die nordschleswigsche Welt werfen werden. 

In Apenrade sind bereits „Grußinstallationen“ an der Strecke der Tour de France zu sehen. Foto: Volker Heesch

 

Die Tour-de-France-Etappe in Nordschleswig wird bereits als touristisch interessante Fahrradstrecke vermarktet.

Pauschal-Radreise entlang der Tour-Etappe

Das Portal „Visitsonderjylland“ der gemeinsamen nordschleswigschen Touristikförderung bietet im Segment Fahrradtourismus Paketangebote an. Als Pauschalreise wird mit 5 Tage Dauer eine Radtour mit Unterkunft, unter anderem im Pinnebergheim in Heisagger (Heisager) und im Hotel Fjordlyst in Apenrade angeboten.

 

In Apenrade gibt es anlässlich der Tour de France einen Eiffelturm, ein Ersatz, falls eine Reise nach Paris zum Finale des Radrennens nicht möglich ist. Foto: Volker Heesch

 

„Fahre die dritte Etappe der Tour 2022 mit Start in Kolding“, lautet der Titel des einen Angebots. Es gibt das gleiche Angebot mit Start in Sonderburg. Es wird neben Fahrten zu „5 Schlössern in Sønderjylland“ und der Fahrradfähre über die Flensburger Förde Ekensund (Egernsund) und Langballigau (Langballeå) angeboten. Die Teilnehmenden des Angebots werden aufgefordert, im Bereich Christiansfeld wie die Tour-de-France-Profis einen Sprint zu fahren, die Bergwertung entlang der „Cote de Genner Strand" zu schaffen und die „wunderbare Natur der Halbinsel Loit“ zu genießen.

 

Den Pauschal-Radtouristen auf den Spuren der Tour de France wird auch ein Besuch des Schlosses Gravenstein empfohlen. Der schöne Schlosspark bietet sich für eine Rast an. Foto: Volker Heesch

 

Bis zum Überqueren der Ziellinie in Sonderburg müssen die eigenen Kräfte an der Düppeler Höhe gemessen werden. Es bleibt während der Radtour aber auch Zeit zum Besuch in Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss in Gravenstein (Gråsten) und Aufenthalten am Badestrand.

 

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