Blaulicht

Größeres Polizeiaufgebot platzt in die Vormittagsruhe eines kleinen Dorfes vor den Toren Tingleffs

Größeres Polizeiaufgebot platzt in die Ruhe des beschaulichen Baistrups

Größeres Polizeiaufgebot platzt in die Ruhe Baistrups

Baistrup/Bajstrup
Zuletzt aktualisiert um:
Ländliche Idylle prägt im Allgemeinen das Dorf südwestlich von Tingleff (Archivfoto). Foto: kjt

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Eine Sondereinheit der Polizei hat bei einer konzertierten Aktion gegen den illegalen Drogenhandel auf Fünen und im süddänischen Raum sowie in Spanien insgesamt fünf Männer festgenommen.

Am Mittwochvormittag wurden die Anwohnenden des ansonsten ruhigen und beschaulichen Dorfes Baistrup vor den Toren Tingleffs (Tinglev) durch die Sirenen mehrerer Polizeifahrzeuge aufgeschreckt. Rund 20 Polizeibeamtinnen und -beamte in Uniform und zivil, so wurde dem „Nordschleswiger“ von Augenzeugen berichtet, nahmen an der Aktion teil, die sich auf ein Haus in der Hauptstraße des Ortes konzentrierte.

Wie „Der Nordschleswiger“ nach längerer Recherche schließlich von einer Pressesprecherin der Polizei erfuhr, war die Aktion in Baistrup Teil einer konzertierten Aktion der landesweit operierenden Sondereinheit „National enhed for Særlig Kriminalitet“ (NSK).

Diese Sondereinheit wird immer dann hinzugezogen, wenn es um besonders komplexe und schwere Fälle von organisierter Kriminalität, Cyberkriminalität und Wirtschaftskriminalität geht.

 

Schlag gegen den organisierten Drogenschmuggel

In diesem Fall galt die Aktion dem organisierten Drogenhandel. Nahezu zeitgleich wurden auf Fünen (Fyn) und im süddänischen Raum insgesamt drei Männer im Alter von 33 bis 41 Jahren festgenommen, wie aus einer offiziellen NSK-Pressemitteilung hervorgeht. In Zusammenarbeit mit der spanischen Polizei konnten zudem zwei Männer im Alter von 31 und 57 Jahren in der Gegend um die südspanische Küstenstadt Marbella an der Costa del Sol abgeführt werden.

Dem Quintett wird vorgeworfen, in größerem Stil Haschisch-Schmuggel zwischen Spanien und Dänemark betrieben zu haben.

Die drei dänischen Männer sollen im Zeitraum zwischen Juli und Dezember 2020 rund eine Tonne Haschisch aus Spanien entgegengenommen und weiterverkauft haben. Die zwei Männer von der Costa del Sol sollen im gleichen Zeitraum sogar rund zwei Tonnen Haschisch nach Dänemark geschmuggelt haben. Sie wurden von einem spanischen Gericht in Untersuchungshaft gesetzt. Es läuft bereits ein Auslieferungsantrag.

Verbindungen zum Rockermilieu

Auch das in Dänemark festgenommene Trio wurde am Donnerstagvormittag einem Haftrichter vorgeführt. Wie das zuständige Gericht in Roskilde entschieden hat, ist noch nicht bekannt. Die Polizei hält sich aus ermittlungstaktischen Gründen in dieser Sache noch sehr bedeckt. Allerdings geht aus der Pressemitteilung hervor, dass zwei dieser drei Männer einer Rockergruppe angehören sollen.

„Wir haben den Verdacht, dass die Festgenommenen Teil eines organisierten Drogennetzwerks sind. Die Männer sollen eine größere Menge Drogen von Spanien nach Dänemark geschmuggelt und im kriminellen Milieu weiterverkauft haben. Mit den Verhaftungen haben wir zentrale Personen eines organisierten Drogennetzwerks aus dem Verkehr ziehen können“, sagt Vize-Polizeiinspektor Lars Feldt-Rasmussen von der zuständigen Sondereinheit.

Mehr lesen