Lokale Wirtschaft
Umsatzrekord: Deshalb ist der Apenrader Hafen so erfolgreich
Umsatzrekord: Deshalb ist der Apenrader Hafen so erfolgreich
Umsatzrekord: Deshalb ist der Apenrader Hafen so erfolgreich
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Neben Sand und Kies machen inzwischen auch andere sogenannte Bulk-Güter einen größer werdenden Anteil der Produkte aus, die an der Kaimauer angelandet werden. Was dazugehört, wohin die Güter von Apenrade aus geliefert werden und warum der Hafen so erfolgreich ist, erklären Hafenvorsitzender und Hafendirektor.
Der Beton für den Hausbau in Husum, Schleswig und Flensburg könnte eine Zutat beinhalten, die zuvor schon einmal Apenrader Luft geschnuppert hat: Es handelt sich dabei um Sand oder Kies.
Ähnlich sieht es bei den Straßen in den nördlichen Kreisen des Landes aus. Die Beton- und Asphalthersteller in Norddeutschland beziehen ihren Sand nämlich unter anderem von „Stema“, einem in Apenrade beheimateten Unternehmen mit Sitz am Hafen der Stadt. Aus unternehmenseigenen Steinbrüchen in Norwegen werden die Güter per Schiff nach Apenrade verfrachtet und an der Kaimauer angelandet.
Die Kaimauer ist eines der großen Vorteile des Hafens. Mit einer Länge von 1,5 Kilometern (im innerstädtischen Hafengebiet) bietet sie genügend Platz, um auch mehrere Schiffe gleichzeitig be- oder entladen zu können.
Das hat erneut zu einem Umschlagrekord geführt, wie Hafendirektor Henrik Thykjær kürzlich stolz mitteilte: Über 1,9 Millionen Tonnen (das entspricht einer Menge von 380.000 Elefanten) sind im vergangenen Jahr mit Kränen und großen Baggern aus den Schiffsbäuchen bugsiert und im Hafen zwischengelagert worden, um dann per Lkw nach Nord, Süd oder West transportiert zu werden. Eine Steigerung um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Wir sind Norddeutschlands nördlichster Hafen“, sagt der Hafenvorsitzende Erwin Andresen mit einem Augenzwinkern. Doch er hat recht, denn kaum ein anderer Hafen ist besser geeignet: „Wir haben genügend Kapazitäten, sind verkehrsgünstig nahe der Autobahn gelegen, und es können auch größere Schiffe anlegen, weil die Fahrrinne der Förde mit 37 Metern Tiefe genügend Tiefgang zulässt“, erklärt Andresen.
Doch nicht nur die norddeutschen Unternehmen profitieren vom Apenrader Hafen. Die Güter werden auch nach Kolding und Fredericia geliefert, sagt Hafendirektor Thykjær und ergänzt, dass nicht nur die Baubranche von Apenrade aus beliefert werde. „Auch Industrie und Landwirtschaft bekommen von hier Rohstoffe. So ist der Osthafen, wo vor allem flüssige Produkte wie Öle, Scheibenwischerflüssigkeit, flüssiger Dünger und Handdesinfektionsmittel angelandet werden, ein immer wichtiger werdender Bereich des Hafens. Er macht inzwischen 20 Prozent des Umschlags aus“, berichtet Thykjær.
Das Schiff ist darüber hinaus ein Transportmittel, das „günstig ist und – verglichen mit anderen Mitteln – die Umwelt am wenigsten belastet“, erklärt Erwin Andresen einen weiteren Vorteil des Schiffstransports, der auch dem Apenrader Hafen zu Wachstum verhilft und darüber hinaus den Ausstoß von klimaschädlichen Stoffen verringert.
Hinzu kommt die Effektivität der dänischen Häfen. Laut des Landesverbandes der dänischen Häfen, „Danske Havne“, liegen sie weltweit auf Rang fünf und im europäischen Vergleich auf Platz drei. „Effektivität ist natürlich mit Logistik verbunden, aber ein ganz wichtiger Faktor im Gesamtbild sind das Personal und die Leitung. Wir haben ein sehr eingespieltes Team, das auch in den Abendstunden und am Wochenende alles gibt“, sagt Andresen lobend in Richtung des Hafens-Teams. „Es gibt nicht viele Häfen, die eine solche Gütermenge schaffen“, fügt er hinzu.