Neuanstellung

Doris ist die neue Empfangsdame der Minderheit

Doris ist die neue Empfangsdame der Minderheit

Doris ist die neue Empfangsdame der Minderheit

Apenrade/Aabenraa
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Doris Brüning Wolz an ihrem neuen Arbeitsplatz hinter dem Empfangstresen im Haus Nordschleswig Foto: Sara Eskildsen

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Nach Jahren in Deutschland ist Doris Brüning Wolz in ihre Heimatstadt zurückgekehrt: Seit dem 1. August arbeitet sie im Haus Nordschleswig. „Der Nordschleswiger“ hat die neue Empfangssekretärin getroffen.

Sie ist in Apenrade geboren, in Rinkenis (Rinkenæs) aufgewachsen, und mit 18 Jahren nach Deutschland ausgewandert. Vor vier Jahren ist Doris Brüning Wolz nach Nordschleswig zurückgekehrt und seit August für ihre neue Arbeitsstelle zurück in ihrer Geburtsstadt: Sie betreut den Empfang im Haus Nordschleswig. Die 47-Jährige ist die neue Empfangssekretärin des Bundes Deutscher Nordschleswiger.

Nach der Ausbildung in Pattburg nach Flensburg

„Ich habe Nordschleswig und die deutsche Minderheit vermisst. Es fühlte sich an, wie nach Hause zu kommen“, sagt die 47-Jährige. Mit ihrem Mann und der jüngsten Tochter wohnt sie seit 2019 in Alnor bei Gravenstein (Gråsten).

Der Ausbildung in Pattburg (Padborg) folgte für die gelernte Speditionskauffrau ein Umzug nach Flensburg (Flensborg), wo sie ihren Mann kennenlernte, den sie vor 23 Jahren heiratete.

Die 47-Jährige lebt mit ihrer Familie in Alnor bei Gravenstein. Foto: Sara Eskildsen

Nach mehreren Jahren als Mutter und als Sekretärin kam sie über den Kindergarten ihrer Kinder auf die Idee, sich zur pädagogischen Assistentin ausbilden zu lassen. Gesagt, getan. Die Ausbildung schloss Doris Brüning Wolz vor einigen Jahren erfolgreich ab und arbeitete unter anderem an der Förde-Schule.

Schon ihre Mutter arbeitete hier …

„Aber irgendwie habe ich gemerkt, dass der Beruf doch nicht so das Wahre war. Dann habe ich die Stelle hier gesehen und gedacht: Das wäre doch was. Meine Mutter hat viele Jahre lang im Haus Nordschleswig gearbeitet (Büchereimitarbeiterin Heidi Brüning, Anm. d. Red.). Sie hat immer erzählt, dass es tolle Jahre hier waren, und ich war auch oft mit hier im Haus. Also habe ich mich beworben – und freue mich, nun hier zu sein!“

Von montags bis freitags arbeitet Doris Brüning Wolz während der Öffnungszeiten des Hauses im Empfangsbereich. Foto: Sara Eskildsen

Seit dem 1. August arbeitet Doris Brüning Wolz 28 Stunden pro Woche am Empfang im Haus Nordschleswig, montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr.

Ihre Aufgaben als Empfangssekretärin sind vielfältig. Sie kontrolliert und verwaltet drei E-Mail-Konten und sorgt dafür, dass Einladungen, Anfragen oder Informationen an die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus weitergeleitet werden. Sie nimmt Anrufe auf der Hauptnummer im Haus Nordschleswig entgegen und stellt zu den gewünschten Personen um. Sie verwaltet und bedient für Vereine und Verbände den Nordschleswig-Kalender, druckt Broschüren, begleitet neue Mitgliedschaften, sortiert die Post, bestellt Büromaterial und hilft bei der Durchführung von Veranstaltungen im Haus Nordschleswig. Dabei arbeitet sie mit der Schleswigschen Partei ebenso zusammen, wie mit den Verbänden des BDN.

„Ich habe ziemlich viele Bälle gleichzeitig in der Luft, aber das ist auch genau das, was ich gerne mag“, sagt die Empfangssekretärin. „Die Kolleginnen und Kollegen haben mich sehr toll aufgenommen, sind super nett, hilfsbereit und das freut mich sehr.“

Die deutsche Minderheit ist für mich Heimat. Seit ich zurück bin, kann ich merken, wie sehr ich es vermisst habe, Teil dieser Familie zu sein.

Doris Brüning Wolz, BDN-Empfangsskretärin

In ihrer Freizeit ist Doris Brüning Wolz ein Familienmensch. Fährt mit zu Fußballspielen von Sohn Jonas (22), der in Flensburg lebt und für die SC Weiche Flensburg 08 in der Oberliga spielt. „Außerdem liebe ich Segeln und Baden, und wir fahren auch gerne Fahrrad“, verrät die ehemalige Handball- und Tischtennisspielerin. Tochter Carina (20) wohnt noch zu Hause in Alnor, wo die Familie ein Haus gekauft hat.

„Es ist schön, alte Klassenkameraden wiederzutreffen“

„Die deutsche Minderheit ist für mich Heimat. Seit ich zurück bin, kann ich merken, wie sehr ich es vermisst habe, Teil dieser Familie zu sein. Obwohl wir in Flensburg Teil der dänischen Minderheit waren – das ist nicht das Gleiche. Es ist etwa schön, alte Klassenkameraden wiederzutreffen.“

Mit ihrer Stelle als Empfangssekretärin im Haus Nordschleswig ist für Doris Brüning Wolz die Wahrscheinlichkeit noch einmal gestiegen, auf bekannte Gesichter zu stoßen oder bekannte Stimmen zu hören, wenn sie den Empfang und das Telefon im Haus Nordschleswig bedient.

 

 

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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