Soziales

Neu gedacht: Sozial Benachteiligte anders auf die Füße bringen

Neu gedacht: Sozial Benachteiligte anders auf die Füße bringen

Neu gedacht: Sozial Benachteiligte auf die Füße bringen

Apenrade/Aabenraa
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Für einige der sozial benachteiligten Menschen könnte eine Wohnung ein Schritt in ein geregeltes Leben bedeuten (Symbolfoto). Foto: Maria Ziegler/Unsplash

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Ein staatlich gefördertes Projekt ist in Apenrade angekommen: Sozial benachteiligte Menschen erhalten einmalig 50.000 Kronen. Damit können sie ihre Lebensbedingungen eigenverantwortlich verbessern. Unterstützt werden sie dabei von Mitarbeitenden der Kommune.

Auch wenn die Menge der Obdachlosen in den vergangenen Jahren um knapp 10 Prozent gefallen ist, wird von staatlicher Seite weiterhin daran gearbeitet, ihre Zahl zu verringern.

Ein neues Projekt versucht, das mit unkonventionellen Mitteln zu erreichen.

2009 waren in Dänemark 6.431 Menschen ohne festen Wohnsitz registriert. In diesem Jahr waren es noch 5.789. Das zeigen Zahlen von „Vive“, dem nationalen Forschungszentrum für Wohlfahrt. Auch in der Kommune Apenrade gibt es Obdachlose und Menschen, die soziale Herausforderungen mitbringen.

Mit 50.000 Kronen aus der Lebenskrise

15 Bürgerinnen und Bürger aus der Kommune erhalten jetzt einmalig einen Betrag von 50.000 Kronen. Mit dem Geld soll ihnen geholfen werden, ihre Lebenssituation zu verbessern. Parallel dazu werden sie von Mitarbeitenden der Kommune unterstützt.

„Es ist Geld, das konkret denjenigen die Möglichkeit gibt, wieder auf die Füße zu kommen, die es am nötigsten brauchen“, sagte Michael Christensen (Sozialistische Volkspartei), der Vorsitzende des Sozial- und Seniorenausschusses der Kommune Apenrade.

Das Leben selbst in die Hand nehmen

Die ausgewählten Personen können selbst entscheiden, wie sie ihre Lebenssituation verbessern wollen. Beispielsweise kann mit dem Geld eine Wohnung gemietet werden, um der Obdachlosigkeit zu entkommen und so einen ersten Schritt in Richtung eines geregelten Lebens zu gehen. „Es kann jedoch auch sein, dass das Geld von einer oder einem Arbeitssuchenden genutzt wird, um die Arbeitsmöglichkeit zu verbessern“, so Michael Christensen. Das sei auch im Interesse der Allgemeinheit, fügt er hinzu.

Mit unserer Hilfe können wir die Situation der sozial benachteiligten Menschen verbessern – und das gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Karen Storgaard Larsen, Kommunaldirektorin

„Der kommunale Mitarbeitende muss die Pläne allerdings schlussendlich genehmigen und die Mittel freigeben“, erklärte Karen Storgaard Larsen, Direktorin der kommunalen Sozial- und Gesundheitsverwaltung. „Mit unserer Hilfe können wir die Situation der sozial benachteiligten Menschen verbessern – und das gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern“, fügte sie hinzu.

Staatliches Projekt

Das Geld für das Vorhaben stammt aus einem staatlichen Topf und ist von der Sozialbehörde für das Projekt „Mein Budget“ bereitgestellt worden. 9,7 Millionen Kronen sind in fünf Kommunen des Landes verteilt worden. Die Kommune Apenrade hat 972.000 Kronen bekommen. 750.000 Kronen fließen als Zuschüsse an die 15 ausgewählten Bürgerinnen und Bürger. 202.000 Kronen sind für kommunale Ausgaben vorgesehen; dazu gehören unter anderem die Kosten für Mitarbeitende, die die sozial Benachteiligten im Projektzeitraum begleiten.

Ein kommunaler Konsulent für sozial benachteiligte Bürgerinnen und Bürger wählt diejenigen aus, die für das Projekt infrage kommen.

Das Vorhaben findet vom Dezember dieses Jahres bis Ende 2024 statt. Ob das Projekt ein Erfolg war, wird danach untersucht. Wenn Ja, dann soll es landesweit umgesetzt werden.

 

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