Gesellschaft

„Mit der Antwort kann ich nichts anfangen“

„Mit der Antwort kann ich nichts anfangen“

„Mit der Antwort kann ich nichts anfangen“

Apenrade/Aabenraa
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Carsten Lund sorgt sich um die soziale Gerechtigkeit. Foto: Jan Peters

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Der Apenrader Carsten Lund fühlt sich von der Arbeitsmarktbehörde nicht wirklich ernstgenommen.

Der frühere Gewerkschafter Carsten Lund ist enttäuscht. Jetzt hat er zwar ein Schreiben von der Arbeitsmarktbehörde erhalten, aber eine Antwort auf seine Frage hat er nicht wirklich bekommen. „Mit der Antwort kann ich eigentlich nichts anfangen“, stellt er achselzuckend fest.

Lund hatte im Januar an Sozial- und Seniorenministerin Astrid Krag (Soz.) geschrieben, weil ihn die Frage umtreibt, wann Rentenempfänger in Dänemark unter die Armutsgrenze rutschen, weil die Volksrente nicht im gleichen Takt ansteigt wie die Lebenshaltungskosten.

Falsches Ressort

Die Sozial- und Seniorenministerin hat die Anfrage des Bürgers aus Apenrade an ihren Ministerkollegen Peter Hummelgaard (Soz.) aus dem Beschäftigungsministerium weitergeleitet, weil die Volksrente in sein Ressort gehört.

Aus der Arbeitsmarktbehörde hat Carsten Lund nun ein Antwortschreiben erhalten. Dass der Minister nicht selbst antwortet, sondern eine Mitarbeiterin gebeten hat, das für ihn zu erledigen, stört ihn dabei überhaupt nicht. Dass der Minister nicht jede Anfrage persönlich beantwortet, leuchtet ihm ein.

Corona in Dänemark

In dem Schreiben wird Carsten Lund dessen belehrt, dass die Volksrente stets mit zweijähriger Verspätung reguliert wird. Und 2020 – also vor zwei Jahren – war die Corona-Welle schon nach Dänemark geschwappt.

„Die Lohnentwicklung im privaten Sektor war deshalb gering“, heißt es in dem Schreiben. Entsprechend gering falle die Erhöhung der Volksrente aus. Nichtsdestotrotz würde die Volksrente dennoch etwas mehr ansteigen als die anderen sozialen Leistungen, wird Lund in dem Brief erklärt.

100 Millionen Kronen

Darüber hinaus habe die Regierung den Kommunen im Dezember 2021 100 Millionen Kronen zur Verfügung gestellt, um den Rentnern bei den steigenden Heiz- und Energiekosten unter die Arme greifen zu können. „Der Rentenempfänger muss sich diesbezüglich an die Kommunen wenden“, erfährt Lund aus dem Schreiben.

Die Rentner sollten sich getrost an ihr zuständiges Rathaus oder an die staatliche Behörde „Udbetaling Danmark“ wenden, um sich regelmäßig berechnen zu lassen, ob sie tatsächlich alle Zulagen erhalten, die ihnen zustehen, so der abschließende Ratschlag.

„Das ist ja alles gut und schön, aber eine Antwort auf meine Frage ist es ja nicht wirklich“, findet Carsten Lund. Er fühlt sich deshalb von der Arbeitsmarktbehörde nicht wirklich ernstgenommen.

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