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Vereine erteilen Absage: Apenrader Strandpläne fallen ins Wasser

Vereine erteilen Absage: Apenrader Strandpläne fallen ins Wasser

Vereins-Nein: Apenrader Strandpläne fallen ins Wasser

Apenrade/Aabenraa
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Am unteren Bildrand ist die Steinmole zu sehen, wo eine Wassersportarena angelegt werden sollte (Archivfoto). Foto: Kommune Apenrade

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Am Apenrader Süderstrand sollte ein Wassersportzentrum entstehen, in dem die verschiedensten Wassersportdisziplinen vereint einen Standpunkt haben. Aus der Vision wird allerdings vorläufig nichts, denn nicht alle spielen bei dem Plan mit.

Es war eine Vision, die am Apenrader Süderstrand verwirklicht werden sollte: Ruderer, Surfer, Kajak-Sportler und andere Wassersportvereine sollten in einem Sportcenter, das am Strand entstehen sollte, eine gemeinsame Bleibe bekommen.

Kein Interesse von den Rudervereinen

Aus den Stadtratsträumen wird wohl nun nichts, denn die Vereine zeigten kein sonderlich großes Interesse, ihren Standort zu verlegen. Das geht aus einer Befragung hervor, die die Kommune Apenrade veranlasst hatte. Dabei wurden Bürger und Vereine nach ihren Vorschlägen und Gedanken dazu befragt. Zu den Vereinen, die sich gegen einen Umzug ausgesprochen haben, gehört auch der Apenrader Ruderverein (ARV), dessen Vorsitzender Asmus Peter Asmussen gegenüber dem „Nordschleswiger“ erklärt, warum auch der deutsche Verein sich gegen die Pläne ausgesprochen hat.
 

Der Standort am Süderstrand ist für den Rudersport nicht geeignet. Das Wasser ist zu flach.

Asmus Peter Asmussen, Vorsitzender Apenrader Ruderverein

„Es gibt drei Gründe“, erklärt Asmussen. „Der Standort am Süderstrand ist für den Rudersport nicht geeignet. Das Wasser ist zu flach“, nennt er den ersten Widerspruchspunkt. Hinzu kommt, dass der Tidenhub am Fördeende wesentlich größer ist als am Strandvej, wo der deutsche und auch der dänische Ruderklub sowie der Surfverein derzeit ihren Standort haben.

„Für Stand-up-Paddle wäre der Süderstrand noch machbar, aber für uns Ruderer und Kajak-Ruderer ist er einfach ungünstig“, sagt der ARV-Vorsitzende weiter.

Identität der Minderheit erhalten

Als zweiten Punkt, der gegen den Umzug an den Apenrader Hauptstrand spricht, nennt Asmussen die „historisch gewachsenen Strukturen“. „Wir haben seit fast 100 Jahren zwei Rudervereine. Einer, der die deutsche und einer, der die dänische Kultur lebt. Würden wir uns gemeinsam mit anderen Vereinen unter ein ,Dach‘ begeben, würde die deutsche Kultur untergehen. Wir wollen jedoch die eigene ,nordschleswigsche‘ Identität behalten“, erklärt er, stellt aber gleichzeitig klar, dass der ARV wohl offen ist, auch Mitglieder aus der dänischen Mehrheit aufzunehmen, „so wie wir es derzeit bei der Kajak-Sparte erleben“, so Asmussen. „Wir sind ja auch mit dem dänischen Ruderklub in aller Freundschaft verbunden“, fügt er hinzu.

„Und die Mehrheit unserer Mitglieder ist dagegen, dass wir unser Domizil an den Süderstrand verlegen“, nennt Asmus Peter Asmussen den dritten Punkt, weshalb sich der ARV gegen einen gemeinsamen Standort entschieden habe.

Noch nicht vom Tisch

Kürzlich hatte der kommunale Kultur- und Freizeitausschuss unter der Leitung von Signe Bekker Dhiman (Soz.) das Thema Wassersportarena auf dem Tisch und in der Tagesordnung. Bekker Dhiman wirkte etwas enttäuscht über die Entscheidung der Vereine, fand sie die Wassersport-Vision doch „eine hervorragende Idee“.

Ganz vom Tisch ist der Gedanke an ein gesammeltes Wassersportkonzept am Süderstrand jedoch nicht, denn auch andere Mitwirkende gehören zur Vision. „Neben den Freizeitangeboten ist ja auch angedacht, Schulen einzubeziehen, die die Wassersportarena für Unterrichtszwecke nutzen können. Und es gibt ja auch Nutzerinnen und Nutzer, die dort baden. Und sie haben tolle neue Vorschläge vorgebracht“, so die Ausschussvorsitzende.

So könnte das Wassersport-Paradies am Süderstrand aussehen. Foto: Kommune Apenrade

Folgende Ideen gibt es für einen Wassersportpark am Süderstrand:

  • Kajak-Polo-Bereich
  • Neugestaltung der Badebrücke: Eine mögliche Alternative soll gefunden werden, beispielsweise mit einer schwimmenden Plattform
  • Schulungsriff (Unterricht am lebenden Beispiel)
  • Kletterwand und Springplattform im Wasser
  • Unterwasserwelt für Schnorchler und Taucher
  • Wasserspielplatz und Aktivitäten mit dem Fokus auf das Leben im Wasser
  • bessere Toiletten, die ganzjährig zugänglich sind

Die Visionen für die Wassersport-Zukunft in der Kommune sind hier einzusehen.

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