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Goodbye: Sonderburgs Galerie zieht nach Kruusmühle

Goodbye: Sonderburgs Galerie zieht nach Kruusmühle

Goodbye: Sonderburgs Galerie zieht nach Kruusmühle

Sonderburg/Apenrade
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Kim Flink vor „Galleri Sønderborg" in der Jernbanegade 11 in Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

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Nach zweieinhalb Jahren im Sonderburger Zentrum verabschiedet sich der Galerie-Betreiber Kim Flink für immer von der Stadt Sonderburg. Er zieht mit den Werken der Künstler ins „Krusmølle“ bei Apenrade. Warum, das erzählt er dem „Nordschleswiger" in einem Gespräch.

Der Galerist Kim Flink hat eine Entscheidung getroffen: Er verlässt Sonderburg. In einigen Monaten zieht er mit seinen und den Kunstwerken von neun weiteren Künstlern in den ersten Stock des Restaurants „Krusmølle“ bei Feldstedtholz (Felstedskov).

Eigentlich tut es ihm leid: „Es ist sünde für Sonderburg. Aber hier fehlt einfach die Mannigfaltigkeit in den Läden. Jetzt gibt es hier in Sonderburg ja fast nur noch Ketten. Man muss den Touristen aber heute etwas ganz Besonderes bieten. Aber ich hab ein gutes Bauchgefühl. Es fühlt sich richtig an“, meint der 62-Jährige, der mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der geschmackvoll eingerichteten „Galerie Sønderborg“ an der Jernbanegade 11 sitzt.

Kim Flink zwischen seinen eigenen Werken Foto: Karin Riggelsen
Kunstwerk von Kim Flink Foto: Karin Riggelsen

Die frühere Adresse von „No. 5“ und später dem Click-Fotogeschäft bezog er vor einem halben Jahr mit einer Mischung von verschiedenen Kunstwerken. Ob Gemälde, Skulpturen, Metall-Vögel oder Keramik – die Galerie ist für Kunstliebhaber ein Ort, deren Auswahl sich mithilfe verschiedener Künstler stets verändert.

Zu wenig verkauft

Zwei Jahre lang lag Flinks Galerie mitten in der Fußgängerzone in der Perlegade 57. „Uns fehlen die Menschen von der Gehstraße. Ich kann es nicht verantworten, dass so wenig umgesetzt wird. Was ich hier in zwei Monaten verkauft habe, habe ich in der Perlegade in 14 Tagen getan“, so Kim Flink. In der Perlegade präsentierte er einst die Arbeiten von 22 Künstlerinnen und Künstlern aus Dänemark und Deutschland.

Galleri Sønderborg in der Jernbanegade Foto: Karin Riggelsen

„Der Raum hier ist zwar viel kleiner als damals in der Perlegade. Hier war es aber sehr gemütlich. Könnte ich einige starke Männer finden, die das ganze Gebäude zur Perlegade tragen, dann würde ich das tun“, wie er feststellt. Aber das lässt sich natürlich nicht realisieren.  

„Hier soll ich sein"

Der Umzug in das etwas abseits gelegene Kruusmühle kam für ihn völlig überraschend. Kim Flink und seine Freundin Grace waren eigentlich im November nur zu einer Tasse Kaffee nach Krusmølle gefahren. Das gemütliche Restaurant und die dazugehörigen Werkstätten kennt Flink schon seit seiner Kindheit.

„Plötzlich sagte etwas in mir: Hier soll ich sein. Ich dachte an einen Stand – dort wollte ich malen“, so der 62-Jährige, der in Ekensund (Egernsund) lebt. Er sprach mit dem Besitzer Henrik Loff: „Und wir hatten sofort die gleiche Wellenlänge.“

Kruusmühle weiterentwickeln

Krusmølle hat jährlich 30.000 Besucher. Neben der Boutique lag einst zehn Jahre lang eine andere Galerie. „Das Krusmølle ist eine Lebensstil-Adresse. Ich hoffe, dass sie auch dort eine gute Ausstellung schätzen“, so Kim Flink hoffnungsvoll.

Ein Uhu von Erling Mørch, Sabro Foto: Karin Riggelsen
Erling Mørchs Vögel können drinnen und draußen stehen. Foto: Karin Riggelsen

Die dekorativen Kunstvögel des früheren Konservators Erling Mørch, Sabro, sollen im Freien aufgestellt werden. „Es ist ein ganz toller Ort, den wir jetzt weiterentwickeln können“, meint Kim Flink, der die Galerie-Künstler über den Umzug nach Apenrade informiert hat.

Umzug mit neuem Konzept

Kim Flink hat seine Galerie auf ganz eigene Art eingerichtet. Die Künstler konnten sich bei ihm für einige Tausend Kronen für Monate einmieten. „Ich wollte den Künstlern ja schon immer helfen“, so Flink, der anschließend den verschiedenen Kunstliebhabern bei ihrer Suche nach den rechten Kunstwerken half.

Galleri Sønderborg Foto: Karin Riggelsen

Diese Strategie muss er nach seinem Umzug nach Kruusmühle bei Feldstedt (Felsted) revidieren. Künftig wird er kein Startgeld erhalten, sondern wie andere Galerien beim Verkauf der einzelnen Objekte für sich und für „Krusmølle“ einen Betrag abzwacken.

Nie wieder Sonderburg

Die Galerie in Sonderburg wird kurz vor dem 1. März geschlossen. Am Sonnabend, 8. Januar, wird von 11 bis 14 Uhr die letzte Vernissage in Sonderburg stattfinden. Zu Ostern soll der neue Standort der Galerie in Kruusmühle groß gefeiert werden.

Mit Sonderburg bin ich jetzt fertig. Ganz fertig.

Kim Flink, Galerist

Auf die Frage, ob Kim Flink eventuell in einigen Jahren wieder nach Sonderburg zurückkehrt, schüttelt er den Kopf: „Mit Sonderburg bin ich jetzt fertig. Ganz fertig.“

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