Wort zum Sonntag

„Werbung für den Heiligen Geist“

Werbung für den Heiligen Geist

Werbung für den Heiligen Geist

Anke Krauskopf
Anke Krauskopf
Apenrade/Aabenraa
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Zu Pfingsten gibt es viele Freiluftgottesdienste. Damit die Menschen zahlreich daran teilnehmen, macht die Gemeinde zum Geburtstag der Kirche besonders viel Werbung. Aber eigentlich ist es Gott, der um einen wirbt, schreibt Anke Krauskopf, Pastorin in Apenrade, in ihrem Wort zum Sonntag.

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes.

Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche.

Pfingsten ist das Fest der Verständigung, der Kommunikation und der Gemeinschaft.

Überall im Lande werden zu Pfingsten Freiluftgottesdienste gefeiert, damit der Heilige Geist auch ungehindert wehen und brausen kann. Gerne wird auch deutsch-dänisch gefeiert, wegen der Versöhnung und Verständigung, und zusätzlich feiert die Nordschleswigsche Gemeinde 100. Geburtstag, ebenso wie Hadersleben Stift. Viele Veranstaltungen bietet die Kirche an und lädt dazu ein. Mit ordentlich Werbung in Form von Plakaten, Flyern, persönlichen Anschreiben, aber auch im Internet auf der eigenen Homepage und bei den sozialen Medien.

Werbung im eigentlichen Wortsinn bedeutet: „Sich um jemanden bemühen“, „sich jemandem freundlich zuwenden“, und genau das ist es, was wir mit dem Angebot unserer Kirchengemeinden gerne wollen.

Das ist nun auch gar nicht verwunderlich, denn schließlich haben wir einen Gott, der um uns wirbt, der Reklame für sich und seine Sache macht – und das nicht zu knapp! Davon können wir in der Bibel lesen. Es ist ein Gott, der uns sucht, uns ruft, der sich immer und immer wieder um uns bemüht, um uns wirbt. Und wir haben einen Gott, der immer wieder Menschen beauftragt, in seinem Namen Werbung zu machen:

„Ihr seid meine Zeugen“, spricht der Herr (Jes. 43, 10)

„Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“ (Mk. 16,15)

Wir haben unsere eigenen Erfahrungen mit Werbung für die Veranstaltungen in unseren Gemeinden und damit letztlich auch für die Sache Gottes. Na klar!

Ideal, wenn alles so funktioniert, wie man sich das vorstellt.  Nur ist das nicht immer so. Viele Pastor*innen und Mitarbeiter*innen kennen die Frustration, wenn sich trotz toller Werbung und Öffentlichkeitsarbeit bloß eine Handvoll Menschen in kirchlichen Veranstaltungen verliert. Da wird dann nachbereitet und analysiert, da wird gezählt, und da werden Statistiken erhoben, und nicht selten wird die Qualität eines Pastors an der Zahl der Teilnehmenden festgemacht. Dabei wissen wir es besser. Wir sind nicht für alles zuständig, und wir sind nicht für alles verantwortlich.  Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr (Jes. 43, 10). Ihr seid es und nicht ihr werdet! Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur (Mk. 16,15).

Das ist es, was wir als Kirche tun. Wir sind ausgesandt, und wir sind da, wo die Menschen sind. Wir machen ihnen ein Angebot, ein richtig gutes Angebot, nämlich Gottes Liebe in Gemeinschaft zu erfahren. Ob sie es aber annehmen wollen, liegt nicht in unserer Hand. Gott sei Dank, denn: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt“ (Joh.3,8).

In diesem Sinne, frohe Pfingsten!

 

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