Kulturkommentar

„Natur und Kultur“

Natur und Kultur

Natur und Kultur

Claudia Knauer
Claudia Knauer
Apenrade/Aabenraa
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„Kultur und Natur – beides kann so viel und zusammen noch ein bisschen mehr", meint Büchereidirektorin Claudia Knauer in ihrem Kulturkommentar und zeigt verbindende Beispiele.

Die Endsilbe ist beiden Wörtern gemein – aber sonst? Ist Kultur gezähmte Natur? Kultur ist das von Menschen Geschaffene, während Natur sich selbst gestaltet? Was uns dann unmittelbar zu der Frage führt, laufen da genetisch bedingte Prozesse ab, die aber unter den meisten Umständen von den Menschen doch – mehr oder minder gewollt oder bewusst – beeinflusst werden? Wenn der Natur ihr eigenes Sein innewohnt, muss sie dann nicht auch eigene Rechte haben? Letzteres war eine Forderung, die beim K 22 – Kulturtreff/Kulturtræf 2022, erhoben wurde.

Beim Kulturtreff kamen in dieser Woche Menschen aus der ganzen Region Süddänemark und Norddeutschland zusammen, um gemeinsam zu diskutieren, wie wir Natur und Kultur verbinden können. Corona hat die Menschen in hohem Maße auf neue Wege gebracht. Der Spaziergang, das Erlebnis am Strand, der Gang durch den Wald haben mehr an Gewicht gewonnen, und diese Haltung soll weiter befördert und gestärkt werden. Denn wer die Natur schätzen lernt, schützt sie auch besser.

Es gibt zum Beispiel Deep Forest Art Land zwischen Billund und Hering – ein Wald mit 88 Kunstwerken aus Stein, Holz, Plastik, Metall. Es gibt das unsichtbare Theater in Svendborg, bei dem man auf eine Stadtwanderung geht und mithilfe von Texten etwa von Jesper Wung-Sung und Bertold Brecht, die via App und GPS aufs Ohr gespielt werden, selbst die Szene und die Akteurin ist.

In Nordschleswig wird daran gearbeitet, auf dem Knivsberg einen Lyrik-Pfad entstehen zu lassen, damit die Besucherinnen und Besucher beim Spaziergang auf Gedichte stoßen, zum Beispiel in einem Baum oder auf einer Bank.

Kultur und Natur – beides kann so viel und zusammen noch ein bisschen mehr.

 

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