Kulturkommentar

„Essen in Dänemark“

Essen in Dänemark

Essen in Dänemark

Claudia Knauer
Claudia Knauer
Apenrade/Aabenraa
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Ein Kulturkommentar von Claudia Knauer, Büchereidirektorin des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig.

Dänemark verfügt über einige Restaurants der Topklasse, phasenweise sogar, mit dem Noma, über das weltbeste. 

Das ist schön – für diejenigen, die über eine Platinkreditkarte verfügen und ihre kulinarischen Ausflüge viele Wochen, wenn nicht Monate im Voraus planen. 

Für alle anderen kann es düster aussehen, wenn der Hunger sie nach 20 Uhr überkommt. Selbst die Torvehallerne in Kopenhagen schließen früher, wie deutsche Gäste mit einem gewissen Entsetzen feststellen mussten, als sie nach einer Tagung in Kopenhagen noch speisen wollten. 

Hier kann Dänemark von Deutschland lernen – Gastronomie, die über ein aufgewärmtes Brötchen beim örtlichen 7eleven hinausgeht, sollte auch nach 20 Uhr noch denkbar sein. 

Wir, die wir überall mit Dankort, mittlerweile vor allem aber auch Mobilepay zahlen, schauen ja gerne ein wenig herablassend-mitleidig auf den Nachbarn im Süden, der immer noch nach Münzen und Scheinen kramt, wenn es ums Bezahlen geht.

Aber beim Essen da liegt Dänemark für Otto Normalverbraucher weit hinten. Selbst auf der Autobahn macht die Burgerbar irgendwann nach 19 Uhr Schluss, dann kann nur noch die Tanke helfen. 

Gäste des Landes sind verblüfft und mitunter sogar verzweifelt. Wir bieten in Dänemark Natur ohne Ende, Kultur, die sich sogar noch nach 16 Uhr erleben lässt (das Aros in Aarhus zum Beispiel hat seit einiger Zeit dienstags bis freitags bis 21 Uhr geöffnet – das ist fantastisch) – aber die Esskultur? 

Da ist noch Luft nach oben. Mehr als Hotdog, Pommes und fritiertes Fischfilet (der arme Fisch) sollte drin sein. Damit unsere Gäste nicht hungrig ins Sommerhausbett gehen müssen. 

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