Kulturkommentar

„Mange tak, Nordschleswig“

Mange tak, Nordschleswig

Mange tak, Nordschleswig

Anna-Lena Schiemann
Apenrade/Aabenraa
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„Nordschleswiger“-Praktikantin Anna-Lena Schiemann reflektiert an ihrem letzten Arbeitstag über ihr Praktikum.

Als ich fünf war, wollte ich Bundeskanzlerin werden. Und am nächsten Tag Gärtnerin. Und danach hatte ich noch ziemlich viele andere Ideen, wo ich später mal arbeiten wollte.

Nur Journalistin tauchte in diesen Kindheitsträumen nie auf, obwohl ich großer Fan von Karla Kolumna war.
Später, in der Oberstufe, war mein Ziel immer, Kreatives Schreiben zu studieren. Doch da kommen auf 20 Studienplätze Hunderte von Bewerbern. Und so landete ich schließlich beim Journalismus – und dadurch letztendlich ja auch irgendwann hier, beim „Nordschleswiger“.


Was mir am Anfang des Studiums eher wie ein Kompromiss erschien, denn im Journalismus schreibt man schließlich auch, wurde schnell sehr viel mehr als das. Ich wurde und werde immer wieder mit meiner eigenen Unsicherheit konfrontiert, überwinde sie und wachse daran.


Und deswegen ist wohl auch das Praktikum hier beim „Nordschleswiger“, trotz oder eben wegen der Corona-Situation, zu etwas geworden, das ich in meinem Leben nicht vergessen werde.


Denn auch wenn ich sehr dankbar für die mitleidserfüllten Worte von Kollegen und Gesprächspartnern war, wären sie nie nötig gewesen. Denn durch die viele Zeit und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, hatte ich das Gefühl, mich wirklich entfalten zu können – sowohl im Praktikum als auch in meinem Leben.

Ich habe neue Rezepte ausprobiert, Sport gemacht, gezeichnet und seit Jahren mal wieder an einer Geschichte geschrieben. Habe gelernt, wie ich mir meinen Tag und meine Woche gut einteilen kann. Habe mir überlegt, was ich für die Zeitung tun kann, und herausgekommen sind die täglichen Onlinetipps.


Also ja, auch wenn es einige kaum glauben können, ist das Praktikum doch zu einer prägenden, positiven Erfahrung für mich geworden.


Einziger Wermutstropfen? Mein Fahrrad ist leider immer noch nicht aufgetaucht. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass es wieder auftaucht. Und das wäre doch ein schöner Grund, mal wiederzukommen.


Also, wer weiß. Vielleicht werde ich ja doch noch Bundeskanzlerin – oder Gärtnerin. Vielleicht komme ich aber auch irgendwann zurück zum „Nordschleswiger“. Und bis dahin bleibt mir nur zu sagen: Danke, Nordschleswig!

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