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So bereiten sich die Einsatzkräfte auf das Wacken Open Air vor

So bereiten sich die Einsatzkräfte auf das Wacken Open Air vor

So bereiten sich die Einsatzkräfte auf das WOA vor

Marc Nasner, shz.de
Wacken
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Foto: Marc Nasner, shz.de

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Rund 100.000 Gäste lockt das Wacken Open Air 2022 in den Kreis Steinburg. Für den Fall der Fälle sind Polizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr mit vielen Einsatzkräften auf dem Festival-Gelände aktiv.

In den kommenden Tagen wächst das kleine Örtchen Wacken um das 50-fache. Wo sonst rund 2000 Menschen leben, finden sich zum Wacken Open Air zirka 100.000 Heavy Metal-Fans ein, um zu feiern. Begleitet wird das Event von den Einsatzkräften von Polizei, Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH).

Ehrenamtliche aus ganz Deutschland

Um Menschen bei Verletzungen oder Unwohlsein bestens versorgen zu können, hat das DRK eine provisorische Klinik eingerichtet. „Wir sind hier mit zirka 560 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland im Einsatz“, berichtet Jürgen Schumacher, Pressesprecher des Roten Kreuzes Kaltenkirchen. Dabei sei es sehr erfreulich, dass Kräfte von unterschiedlichen Institutionen gemeinsam arbeiteten.

Besondere Stoßzeiten gebe es laut Schumacher nicht. „Wir sind hier rund um die Uhr im Einsatz“, sagt er. Einige Gäste würden am Morgen nach der Party kommen, da häufig erst dann auffalle, dass irgendein Körperteil schmerzt. „Denen wird aber meistens auch sehr gut von ihren Freuden geholfen“, fügt Schumacher hinzu.

Von Augenverletzungen bis Knochenbrüche

Wer intensivere medizinische Behandlung benötigt, kann mit einem Rettungswagen in eines der umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. „Dabei kommt es ganz auf die Art der Verletzung oder Erkrankung an, wohin wir fahren“, berichtet RKISH-Sprecher Christian Mandel. „Wer mit einer Augenverletzung zu uns kommt, muss in eine Klinik mit passender Fachabteilung.“ Dabei kann es durchaus sein, dass die Patienten auch in Krankenhäuser in Hamburg oder Kiel gebracht werden.

Wie Mandel erklärt, wird die Zahl der Einsatzkräfte Richtung Wochenende sukzessive gesteigert. „Wie viele Rettungswagen und auch Behandlungsplätze es vor Ort gibt, ist in einem Gutachten genau festgelegt.“ Auch das Spektrum der Verletzungen und Erkrankungen sei umfangreich: „Wir haben hier kurzzeitig mit 100.000 Menschen die drittgrößte Stadt Schleswig-Holsteins“, betont Mandel. „Fast alles, was in einer normalen Stadt anfällt, kann auch hier passieren.“ Bei hohen Temperaturen seien Herz-Kreislauf-Probleme häufiger, wenn es viel regnet eher Verletzungen, die chirurgisch behandelt werden müssen. Selbst Beschwerden bei schwangeren Besucherinnen seien bereits vorgekommen. „Eigentlich fehlt uns nur noch die Geburt vor Ort“, meint Mandel.

Quads statt Streifenwagen

Direkt neben dem großen DRK-Zelt hat die Polizei einen Container bezogen. Rund 400 Beamte aus ganz Schleswig-Holstein, darunter einer Einsatzhundertschaft, sorgen neben dem Security-Dienst für die Sicherheit der Besucher. Dabei sind die Polizisten nicht in ihren gewöhnlichen Streifenwagen, sondern mit acht Quads unterwegs. „Für das Festival-Gelände ist das die optimale Lösung. Wenn sich viele Besucher vor Ort befinden, sind die Quads deutlich flexibler“, erklärt Polizeisprecher Sönke Petersen.

Rund um das weitläufige Festival-Gelände kontrolliert der Zoll die Ankommenden an Check-Points. Bei den Kontrollen werden die Musik-Fans in erster Linie auf Rauschmittel und gefährliche Gegenstände kontrolliert. „Man muss aber sagen, dass es sich bei den Wacken-Fans um unkomplizierte Gäste handelt“, unterstreicht Petersen.

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