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Auch ohne grünen Daumen: Tipps für einen pflegeleichten Garten
Auch ohne grünen Daumen: Tipps für einen pflegeleichten Garten
Tipps für einen pflegeleichten Garten
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Ein großer Garten kann viel Arbeit bedeuten – muss es aber nicht. Wie das klappen kann, welche Pflanzensorten besonders für Anfängerinnen und Anfänger geeignet sind und was es sonst noch zu beachten gibt, verraten zwei Expertinnen.
Ein einfacher Garten ist nicht unbedingt ein langweiliger Garten. Vielmehr ist es ein Ort, der nicht viel Pflege benötigt, schön anzusehen ist und an den man gerne geht, findet Louise Møller, Gartenberaterin beim dänischen Gartenverein Haveselskabet.
Pflegeleichte Bodendeckerpflanzen
„Es ist wichtig, dass es im Garten keine freie Fläche gibt, sondern überall Bodendeckerpflanzen wachsen. Dann muss man nicht so viel Zeit mit Unkrautjäten verbringen, weil die Unkrautsamen kein Sonnenlicht bekommen, um zu keimen“, sagt sie. Gartenbesitzerinnen und -besitzer können sich für Pflanzen und Blumen wie Efeu, Immergrün, Zwergmispel oder Haselwurz entscheiden.
Sie sind das ganze Jahr über grün und müssen nur zurückgeschnitten werden, wenn sie sich zu sehr ausbreiten. „Als Bodendecker kann man auch Geranien, Vergissmeinnicht oder weichen Frauenmantel verwenden. Sie haben deutlich mehr Blüten, sind aber nicht immergrün“, erklärt Louise Møller.
Viele Leute denken, dass es einfach ist, etwas in Töpfen zu pflanzen, aber in Wirklichkeit ist es sehr pflegeintensiv, weil man diese Pflanzen ständig gießen muss.
Louise Møller, Gartenberaterin
Für Marie Uth, Gartenplanerin bei naturlighavedesign.dk, zeichnet sich ein pflegeleichter Garten dadurch aus, dass er entsprechend den Gegebenheiten des Standorts gestaltet ist. „Das Wichtigste ist, sich darüber im Klaren zu sein, was man anpflanzt und was man für die Pflege benötigt. Pflanzen, die leicht zu halten sind und die auf dem vorhandenen Platz gut gedeihen, sind eine gute Wahl“, sagt sie. Die Gartenplanerin weist darauf hin, dass die Pflanzen an die Art des Bodens und die Sonneneinstrahlung angepasst sein sollten. Gleichzeitig ist es von Vorteil, wenn sie Frost vertragen können.
Sträucher statt Blumenkübel
Statt Staudenbeete zu pflanzen oder Blumenkübel aufzustellen, können auch Bäume und Sträucher gepflanzt werden, wenn man einen pflegeleichten Garten haben möchte, findet Louise Møller. „Viele Leute denken, dass es einfach ist, etwas in Töpfen zu pflanzen, aber in Wirklichkeit ist es sehr pflegeintensiv, weil man diese Pflanzen ständig gießen muss. Im Sommer ist das jeden Tag der Fall.“
Wer einen großen Garten hat, den sie oder er als unübersichtlich empfindet, sollte ihn vielleicht in kleinere Beete aufteilen, schlägt sie vor. „Dann kann man seine Energie in die Bereiche stecken, die man am häufigsten sieht, und die weiter entfernten Teile des Gartens sich selbst überlassen.“
Marie Uth stimmt dem zu. „Die pflegeintensiven Bereiche können in der Nähe des Hauses angelegt werden. So sollte man die Energie für die Stellen um die Einfahrt, die Fenster oder die Terrasse nutzen“, so die Gartenplanerin.
Ein guter Baum kümmert sich um sich selbst, wenn er erst einmal Wurzeln geschlagen hat.
Marie Uth, Gartenplanerin
Laut Marie Uth kann es eine gute Idee sein, Bäume und Sträucher zu pflanzen, da sie nicht viel Arbeit machen. „Schließlich kümmert sich ein guter Baum um sich selbst, wenn er erst einmal Wurzeln geschlagen hat.“
Dabei ist es wichtig, einen Baum zu pflanzen, der in Dänemark vorkommt, sagt sie und fährt fort: „Manche Bäume in Baumschulen können empfindlich sein und im Winter Schaden nehmen. Eine gute Entscheidung ist etwa eine Eberesche oder der Weißdorn. Wenn es ein Strauch sein soll, ist ein roter Hartriegel eine vielversprechende Möglichkeit.“