Eishockey

Späte Tore können Probleme nicht verbergen

Späte Tore können Probleme nicht verbergen

Späte Tore können Probleme nicht verbergen

Woyens/Vojens
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Cameron Spiro sorgte vorne und hinten für Torgefahr. Foto: Karin Riggelsen

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Aus einem der heißesten Meisterschaftskandidaten ist innerhalb von acht Wochen Mittelmaß geworden. Darüber können eine Aufholjagd und ein 7:6-Sieg nach Verlängerung nicht hinweg täuschen. Sechs Gegentore in eigener Halle gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht verdeutlichen die großen Defensivprobleme der vergangenen Wochen.

Am Ende waren die treuen SønderjyskE-Fans dann doch begeistert und feierten ihre Helden auf dem Eis. Zwischendurch hatte es aber seltene Pfiffe von den Rängen gegeben. Gellende Pfiffe sogar.

Die Eishockeyspieler von SønderjyskE waren auf dem besten Wege, sich im Heimspiel gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht bis auf die Knochen zu blamieren, bestraften aber die Dummheit eines Gegenspielers und konnten mit einer Aufholjagd den Kopf noch aus der Schlinge ziehen.

SønderjyskE nur noch Mittelmaß

Der 6:6-Ausgleich 34 Sekunden vor Schluss und der 7:6-Sieg nach Verlängerung gegen die Rødovre Mighty Bulls können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die SønderjyskE-Mannschaft Probleme hat. Besorgnis erregende Probleme sogar.

Sechs Gegentore auf eigenem Eis gegen den Tabellenletzten verdeutlichen die Defensivprobleme, die offensichtlich immer größer werden. In dieser Verfassung ist SønderjyskE nur noch Mittelmaß. Daran ändert der Sieg nach Verlängerung gegen Rødovre nichts.

Ende November hatte SønderjyskE mit vier Siegen in vier Spitzenspielen innerhalb von acht Tagen gegen Aalborg, Odense und zweimal gegen Herning die Tabellenführung übernommen und eine starke Botschaft an die übrigen Titelanwärter geschickt. Danach folgte der Einbruch.

Mehr als vier Gegentore im Schnitt

Seitdem sind die Hellblauen mit nur 15 Punkten aus 13 Spielen in der Tabelle vom ersten auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht. 

Seit dem Jahreswechsel hat SønderjyskE in fünf Spielen 22 Gegentore kassiert. Das sind mehr als vier Gegentore im Schnitt, und in den letzten beiden Spielen waren es sogar sechs. So wird man nicht Meister!

Neuzugang Victor Björkung war noch nicht die erhoffte Verstärkung der Defensive. Im Gegenteil. Der Schwede wirkte am Tag nach seiner Ankunft unsicher und verschuldete mit einem dicken Patzer das 1:2, nur fünf Sekunden nach dem 1:1-Ausgleich!

Kopflos und ohne Herz

Björkung stand, was Fehler anging, keineswegs alleine da. Fehler gab es am laufenden Band. Gleich zweimal in der gleiche Sequenz patzte Cameron Spiro, als SønderjyskE für mehr als eine Minute mit zwei Mann mehr auf dem Eis stand. Mads Eller verpasste seinen ehemaligen Mannschaftskameraden die Höchststrafe mit dem Tor zum 2:4 in doppelter Unterzahl. Das war peinlich!

SønderjyskE spielte lange Zeit kopflos, und wie schon im Derby gegen Esbjerg ohne Herz.

Erst eine Dummheit eines Rødovre-Spielers ermöglichte das Comeback. Der Crosscheck von Jerry Vällipirti ins Gesicht von Cameron Spiro ließ seine Mannschaft fünf Minuten Unterzahl spielen.

SønderjyskE nutzte dies, um aus einem 3:5-Rückstand ein 5:5 zu machen, und kam nach einem erneuten Rückstand noch zum 6:6-Ausgleich.

In der Verlängerung wurde Alexandre Lavoie zum Matchwinner, doch das ändert nichts daran, dass die SønderjyskE-Mannschaft Probleme hat.

In der Tabelle führt nach 36 von 48 Spieltagen Aalborg (72 Punkte) vor Herning (71), Odense (65), SønderjyskE (64), Esbjerg (53), Herlev (46), Rungsted (43), Frederikshavn (41) und Rødovre (31).

 

SønderjyskE - Rødovre Mighty Bulls (0:0,3:5,3:1) 7:6 n.Verl.

0:1 Måns Hansson (21:37/5 gegen 4), 1:1 Cameron Spiro (22:05/Ass.: Gabriel Desjardins, Nikolaj Krag-Christensen), 1:2 Mikkel Binou Jensen (22:10), 1:3 Christian Juhl Thunbo (29:46), 2:3 Villiam Haag (30:42/Ass.: Victor Björkung, Charlie Combs), 2:4 Mads Eller (37:32/3 gegen 5), 3:4 Nikolaj Krag-Christensen (38:24/5 gegen 4), 3:5 Miro-Pekka Saarelainen (39:16), 4:5 Alexandre Lavoie (41:26/Ass. Valdemar Ahlberg, Cameron Spiro/5 gegen 4), 5:5 Valdemar Ahlberg (45:13/Ass.: Nicolai Bryhnisveen, Cameron Spiro/5 gegen 4), 5:6 Mads Eller (49:38/5 gegen 4), 6:6 Charlie Combs (59:26/Ass.: Victor Björkung, Mike Little), 7:6 Alexandre Lavoie (62:43).

Matchstrafe: Jerry Vällipirtti (Rødovre/41:13). Zeitstrafen: SE 4x2 – Rødovre 1x5 und 3x2 Minuten. Schiedsrichter: Martin Theiltoft Christensen/Nicolaj Juhl Binderup. Zuschauer: 2.368.

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Kommentar

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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