Hamburg

Kirchen gedenken der Opfer des Amoklaufs bei Zeugen Jehovas

Kirchen gedenken der Opfer des Amoklaufs bei Zeugen Jehovas

Kirchen gedenken der Opfer des Amoklaufs bei Zeugen Jehovas

dpa
Hamburg
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«Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun»: Passanten haben Blumen und Kerzen vor dem Eingangsbereich des Gemeindehauses niedergelegt. Foto: Christian Charisius/dpa

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Mehr als eine Woche liegt der Amoklauf bei den Zeugen Jehovas in Hamburg zurück. Sieben Menschen tötete der Attentäter. Dem Entsetzen folgen nun Trauer um die Todesopfer und Gedenken.

Mit einer ökumenischen Veranstaltung haben die christlichen Kirchen Hamburgs Toten der Amoktat bei den Zeugen Jehovas gedacht. «Wir wollen ein Zeichen setzen für den Frieden, von dem wir glauben, dass er siegen wird und dass er am Ende stärker ist», sagte Hamburgs katholischer Erzbischof Stefan Heße am späten Nachmittag bei der Eröffnung des ökumenischen Gedenkens. «Je düsterer die Aussichten auf Frieden auch sein mögen, um so eindringlicher und umso entschlossener müssen unser Hoffen und unsere Zuversicht sein, unser Willen zu Frieden und auch unser Tun.»

Die Hauptkirche St. Petri war dabei gut, aber nicht voll besetzt. Etwa 1000 Menschen haben üblicherweise in dem Gotteshaus Platz, für etwa 400 wurde die Kirche vorbereitet. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Notfallseelsorgende, Polizistinnen und Polizisten und Politikerinnen und Politiker der Hansestadt, darunter Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, Innensenator Andy Grote (beide SPD) und Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne).

Ersetzt nicht Trauerfeier der Zeugen Jehovas

Mit der glaubensübergreifenden Gedenkveranstaltung wollten die Hamburger Kirchen der Trauer einen Raum geben und Trost und Fürsorge spenden. Das Gedenken solle und könne keine Trauerfeier der Zeugen Jehovas ersetzen, hieß es von den Kirchen dazu weiter.

Veranstalter der Gedenkfeier waren die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, das Erzbistum Hamburg und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Die Zeugen Jehovas unterstützten das Gedenken und freuten sich über die Solidarität, wie sie im Vorfeld sagten. Sie wollen aber später eine Trauerfeier nach ihren christlichen Glaubensüberzeugungen planen. Von ihnen war dem Vernehmen nach in der Hauptkirche St. Petri niemand anwesend.

Bei der Tat am Donnerstagabend vor mehr als einer Woche hatte ein 35 Jahre alter Deutscher im Hamburger Norden sieben Menschen - darunter ein ungeborenes Kind - mit Schüssen aus einer halbautomatischen Pistole getötet und sich danach selbst umgebracht. Neun Menschen wurden verletzt.

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