Wyker Projekt

Mit dem Bau des neuen Aquaföhr soll 2022 begonnen werden

Mit dem Bau des neuen Aquaföhr soll 2022 begonnen werden

Mit dem Bau des neuen Aquaföhr soll 2022 begonnen werden

Christel Leipersperger-Nielsen/shz.de
Wyk auf Föhr
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Das alte Schwimmbecken stammt aus dem Jahr 1971 und ist inzwischen marode. Foto: Peter Schulze

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Das neue Bad wird in Wyk gebaut, doch die ganze Insel profitiert davon. Im Amtsausschuss wurden die Pläne präsentiert.

Alle Mitglieder des Amtsausschusses Föhr-Amrum sollen in Bezug auf den Neubau des Aquaföhr den selben Informationsstand haben. Aus diesem Grund nahm das Projekt bei der Sitzung dieses Gremiums einen breiten Raum ein. Alena Bauer von der iwb Ingenieurgesellschaft, die seit 2018 als Projektleiterin im Einsatz ist, beleuchtete gemeinsam mit Wyks Bürgermeister Uli Hess den Verlauf der Bemühungen um das neue Bad, das als wichtiger Faktor des Fremdenverkehrs gilt.

Der Zustand des 1971 erstellten Beckens ist längst nicht mehr der Beste. Der Betonbau hat gelitten und die Bewehrung ist unter dem Einfluss des Salzwassers korrodiert. „Wir hoffen jeden Tag aufs Neue, dass im Wellenbad nichts passiert“, hatte Bürgermeister Hess bereits vor geraumer Zeit konstatiert. Dass noch nichts Gravierendes eingetreten ist, führt er augenzwinkernd darauf zurück, dass Aquaföhr-Chef Kurt Weil den Anlagen des Wellenbades immer wieder gut zuspreche.

Land will weiteren Hotelstandort

„Spätestens 2015 war klar, dass wir etwas tun müssen“, so Hess weiter. Eine Machbarkeitsstudie beschäftigte sich mit verschiedenen Varianten: Abriss und Neubau, energetische Sanierung des Bades und schließlich Modernisierung und Erweiterung des Aquaföhr. Dabei war ursprünglich vom Land festgestellt worden, dass ein Neubau nicht gefördert werde. So wurde zunächst ein Teilabbruch mit Erweiterung favorisiert, wobei das Land Schleswig-Holstein in diesem Bereich einen weiteren Hotelstandort sichern wollte, nicht zuletzt wegen der erwarteten Synergieeffekte.

Das Wyker Wellenbad ist in die Jahre gekommen. Foto: Christian von Stülpnagel

„Ich habe dann den tatsächlichen Flächenbedarf für das Bad und das Kurmittelhaus erneut ermittelt“, informierte Alena Bauer die Ausschuss-Mitglieder „und kam bei der Kostenprognose zum Ergebnis, dass beide Varianten fast genau gleich viel kosten würden“. Da bei dieser Lage ein Neubau wirtschaftlicher sei, konnte die Wyker Stadtvertretung einen Neubau beschließen. Bei der entscheidenden Sitzung hatte die Projektleiterin deutlich gemacht, dass in früheren Machbarkeitsstudien der Neubau zu negativ und die Sanierung zu positiv dargestellt worden seien. 

Wir treffen Vorkehrungen für Dinge, die eventuell nie eintreten werden.

Uli Hess, Wyker Bürgermeister

Parallel zu den eigentlichen Bauplanungen mussten dann noch Konzepte zur Mobiltät, zum Verkehr und zur Strandnutzung erstellt werden, und auch der Hochwasserschutz war Gegenstand der Untersuchung. Dazu ist unter anderem an der Hochschule Hannover ein Wellenmodell erstellt worden.

Beim Regenrückhaltebecken galt es zu berücksichtigen, dass es nicht nur bei der Entwässerung eine Rolle spielt, sondern bei schweren Sturmfluten auch das Schwallwasser vom Stockmannsweg aufnehmen muss. Dazu werden die Stellplätze als Flutmulde angelegt. „Wir treffen Vorkehrungen für Dinge, die eventuell nie eintreten werden“, fasste Hess die Untersuchungen und Planungen zusammen.

Ein Modell des Projektes: Links das Aquaföhr, rechts das geplante Hotel. Foto: Büro Sunder-Plassmann

Den Planungswettbewerb für das Areal hatte das Architekturbüro Sunder-Plassmann gewonnen, das bereits das Alkersumer Museum Kunst der Westküste und das Bistro „Aquamarin“ vor dem bestehenden Wellenbad entworfen hatte. Dazu machte der Wyker CDU-Stadtvertreter Lars Schmidt deutlich, dass dieser Wettbewerb absolut anonym verlaufen sei und der Zuschlag an den Teilnehmer vergeben worden sei, dessen Konzept allen am besten gefallen habe.

Baubeginn im nächsten Jahr

Bürgermeister Hess schloss die Ausführungen mit dem Hinweis auf die nächsten Projekt-Schritte ab und berichtete, dass es eine Festförderung von 30 Millionen Euro gebe. Es müssen nun die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit in den Jahren 2022 bis 2024 gebaut werden kann. Nach dem Umzug ins neue Wellenbad wird dann das alte Aquaföhr abgerissen. Mit dem Hotelbau auf diesem Grundstück könne dann frühestens 2025 begonnen werden.

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