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Rettung: „Sea Watch 5“ hat Flensburger Hafen verlassen

Rettung: „Sea Watch 5“ hat Flensburger Hafen verlassen

„Sea Watch 5“ hat Flensburger Hafen verlassen

Sebastian Iwersen
Flensburg/Flensborg
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Die „SeaWatch 5“ hat den Flensburger Hafen in der Nacht zum Freitag verlassen. Foto: Sebastian Iwersen

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Eigentlich war nur ein Aufenthalt von vier Monaten geplant, doch am Ende wurde daraus mehr als ein Dreivierteljahr. Nach ihrem Umbau ist das Rettungsschiff der Organisation „Sea Watch“ nun auf dem Weg in sein Einsatzgebiet.

Hinter der rund 30-köpfigen Werftcrew der „Sea Watch“ liegen arbeitsreiche Monate. Seit dem letzten November wurde am Liegeplatz am Harniskai mehr als zehn Monate lang durchgehend gearbeitet, um das ehemalige Offshore-Versorgungsschiff ein Mittelmeer-Rettungsschiff mit Zeltunterkunft an Deck, einer Küche und einer Krankenstation zu verwandeln.

Zudem wurde das elf Jahre alte und in Malaysia gebaute Schiff auch brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Arbeiten an Bord des Schiffes hatten sich immer wieder verzögert. Zunächst hatte es geheißen, dass das Schiff schon im Frühjahr umgebaut sein soll. Doch daraus wurde nichts. Es folgten weitere Herausforderungen, die eine Fertigstellung immer wieder verschoben.

Schiff soll in Seenot geratene Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten

Die nun für ihren Einsatz ausgerüstete „Sea Watch 5“ soll ihre Vorgängerin, die „Sea Watch 3“ ablösen und im Mittelmeer Flüchtlinge retten, die oftmals von Schleppern in völlig überladenen Schlauchbooten ihrem Schicksal überlassen werden und nicht selten ihr Ziel in Europa gar nicht erreichen. Das Vorgängerschiff wurde mittlerweile außer Dienst gestellt.

Ein Teil der Ausrüstung wurde mit Lastwagen nach Flensburg gefahren und auf das neue Seenoot-Rettungsschiff verladen, das nach dem Umbau Platz für bis zu 500 Geflüchtete bietet.

Die Arbeiten waren auch deshalb so langwierig und aufwändig, da das Schiff unter deutscher Flagge fährt und strenge Kriterien erfüllen muss.

Rettungsschiff nimmt zunächst Kurs auf Rotterdam

Nach Abschluss der Umbauarbeiten und einer Evakuierungsübung hieß es für die „Sea Watch 5“ nun Abschied nehmen vom Flensburger Hafen. Am Donnerstagabend gegen 22.15 Uhr wurden die Leinen losgemacht und das fast 6000 PS starke Schiff setzte sich zunächst in Richtung Außenförde in Bewegung.

Als Ziel hat die Crew im Schiffsradar zunächst den niederländischen Hafen Rotterdam angegeben, wo die „Sea Watch“ nach rund zwei Tagen Fahrtzeit eintreffen soll. Von dort aus geht es dann vermutlich weiter an die lybische Küste im Mittelmeer, um in Seenot geratene Menschen an Bord zu nehmen, sie zu versorgen und in sichere Häfen zu bringen.

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