Traditionsfeuer

Für Amrums Biikebrennen gibt es doch noch Chancen

Für Amrums Biikebrennen gibt es doch noch Chancen

Für Amrums Biikebrennen gibt es doch noch Chancen

Petra Kölschbach/shz.de
Amrum/Föhr
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Ein Feuer darf eventuell auf Amrum lodern - aber ohne Publikum. Foto: Kinka Tadsen

Der Kreis Nordfriesland stellt eine Genehmigung für ein Insel-Feuer unter strengen Auflagen in Aussicht.

Amrums Tourismus-Chef Frank Timpe hat die Hoffnung, dass  auf der Insel doch noch  Biiken ohne Publikum abgebrannt werden dürfen, noch nicht aufgegeben: „Wir wollen keine Extrawurst auf Amrum, aber wir werden die Rahmenbedingungen noch einmal prüfen und hoffen  auf eine Lösung“, sagte er am Freitag.  Und die zeichnet sich nun offenbar ab.

Wir wollen keine Extrawurst auf Amrum, aber wir werden die Rahmenbedingungen noch einmal prüfen und hoffen auf eine Lösung.

Frank Timpe, Tourismus-Chef auf Amrum

Nachdem am Donnerstag  bekannt geworden war, dass der Kreis Nordfriesland Sylter Plänen für Biikefeuer im Livestream eine Absage erteilt hat, schienen auch Amrums Biiken auf der Kippe zu stehen. Doch jetzt zeigt der Kreis den nordfriesischen Gemeinden, die nicht völlig auf ihre Traditionsfeuer verzichten wollen, Wege auf, wie diese doch noch möglich sein könnten.

Der Kreis stellt, wie Kreissprecherin Dagmar Schulze am Freitagnachmittag mitteilte, aufgrund der kulturhistorischen Bedeutung des Biike-Brennens eine Ausnahmeregelung in Aussicht.  Danach könnte pro Stadtgebiet, Insel oder Amtsbereich  ein Standort ausgewählt werden, der aber so gelegen sein muss, dass er weiträumig abgesperrt werden  und nicht ohne Weiteres von Zuschauern erreicht werden kann.    Besucher  sind nicht zugelassen und müssen fern gehalten werden.   Dafür, dass es keine Menschenansammlungen gibt, könnten dann Feuerwehrleute sorgen, die Wehren müssten sowieso als Brandwache vor Ort sein.  Und um einen Livestream ermöglichen,  dürfte als einziges „Publikum“ ein zweiköpfiges Kamerateam   zu den Biikefeuern kommen.     Konzepte für solche „alternativen“ Biiken müssen dem Kreis  zur Genehmigung vorgelegt werden.

Ich möchte niemanden aus meiner Gemeinde verlieren, weil er sich beim Biikebrennen mit Corona angesteckt hat.

Heidi Braun, Amtsvorsteherin

Auf Amrum will man laut Timpe ein Konzept erarbeiten. Ob es nun auch auf Föhr wenigstens ein Biikefeuer geben wird, war am Freitag noch offen. Die Föhrer hatten eigentlich schon in der vorletzten Woche alle Biiken abgesagt und Amtsvorsteherin Heidi Braun würde es auch gerne dabei belassen. „Wir müssen absprechen, ob  nun doch eine Gemeinde etwas machen will“, sagt sie und betont, dass sie keinem ihrer Bürgermeisterkollegen etwas vorschreiben wolle. „Aber“, so gibt sie zu bedenken, „es wäre ja doch keine richtige Biike, wo die Leute sich treffen können und die Kinder ihren Spaß haben“. Und aus Gründen des Infektionsschutzes  hält sie einen Verzicht auf die Feuer in diesem Jahr für vernünftig. „Ich möchte niemanden aus meiner Gemeinde verlieren, weil er sich beim Biikebrennen mit Corona angesteckt hat“, sagt sie. 

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