Corona-Studie

Infektionsrisiko im Büro deutlich höher als im Homeoffice

Infektionsrisiko im Büro deutlich höher als im Homeoffice

Infektionsrisiko im Büro deutlich höher als im Homeoffice

Paula Bäurich/shz.de
Konstanz
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Nicht immer leicht unter einen Hut zu kriegen: Kinderbetreuung und Homeoffice. Foto: Jochen Eckel/Imago Images

Arbeiten im Büro erhöht das Risiko einer Corona-Infektion. Trotzdem wird das Homeoffice-Potenzial nicht ausgeschöpft.

Eine Studie der Universität Konstanz zeigt: Das Risiko für Beschäftigte, sich mit Corona zu infizieren, ist im Büro deutlich höher als im Homeoffice. Abhängig von den jeweiligen Aktivitäten sind die Infektionen um das vier- bis achtfache höher. So wurden von den Beschäftigten, bei denen keine Meetings in Präsenz durchgeführt werden, nur 1,2 Prozent positiv auf Covid-19 getestet, während dies bei Beschäftigten mit Besprechungen vor Ort etwa bei jedem Zehnten der Fall war.

Infektionsherd Büro

Auch der Aufenthalt in Kantinen erhöht das Infektionsrisiko: Von den Beschäftigten, bei denen die Kantine in letzter Zeit geöffnet gewesen war (22 Prozent), waren mit 9,8 Prozent gut dreieinhalbmal so viele Personen mit Corona infiziert wie bei Befragten mit geschlossener Kantine.

Zudem gaben 26 Prozent der Befragten an, sich derzeit noch häufig mit anderen Kollegen vor Ort zu treffen. Unter diesen Beschäftigten lag der Anteil an Covid-19-Infektionen bei 9,1 Prozent, während nur 2,5 Prozent derer, die angaben, keine Kollegen vor Ort zu treffen, positive Corona-Infektionen aufwiesen.

Luft nach oben beim Homeoffice

Insgesamt werde das Homeoffice-Potenzial derzeit laut den Forschern noch nicht ausgeschöpft. Im Januar gaben immer noch ein Fünftel der Befragten an, aktuell vollständig in Präsenz zu arbeiten. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Während 37 Prozent der Befragten angaben, sie arbeiteten auf Wunsch ihres Arbeitgebers nicht im Homeoffice, lag es bei 15 Prozent am Wunsch des Vorgesetzten. Aber auch persönliche Präferenzen spielen eine entscheidende Rolle: Gut ein Drittel der Beschäftigten gaben an, sie wollten persönlich gern im Büro arbeiten.

Die Konstanzer Homeoffice-Studie läuft seit Beginn der Corona-Pandemie im März. Ihr liegt eine für die deutsche Erwerbsbevölkerung repräsentative Stichprobe von anfangs 699 Beschäftigten zugrunde. An zwölf verschiedenen Zeitpunkten fanden Befragungen statt. Die jüngste Welle der Erhebung der Studie fand per Onlinebefragung Ende Januar statt und basiert auf 384 Teilnehmern, die bereits an den früheren Wellen teilnahmen.

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