Geltinger Birk

Drei Seehunde vor Falshöft gesichtet

Drei Seehunde vor Falshöft gesichtet

Drei Seehunde vor Falshöft gesichtet

Gerrit Hencke/shz.de
Falshöft/Nieby
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Seehunde
Drei Seehunde sonnen sich auf einen Schwimmponton nahe der Geltinger Birk. Foto: Michael Staudt

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Kolonien gibt es in der Ostsee bisher nur auf dänischer Seite. Die Sichtungen an der deutschen Küste machen Hoffnung.

Bei einem Spaziergang hat s:hz-Fotograf Michael Staudt am Sonnabendmittag drei Seehunde in Falshöft (Kreis Schleswig-Flensburg) vor die Linse bekommen. Die drei Tiere sonnten sich auf einem Schwimmponton in der Nähe der Geltinger Birk.

Dass Sehunde auch hier oben vermehrt zu beobachten sind, sei „nicht super ungewöhnlich“, sagt Sven Koschinski, Experte für Meeressäuger beim Naturschutzbund (Nabu), auf Nachfrage von shz.de. „Die Tiere breiten sich in der Ostsee weiter aus.“ Gleich drei Tiere auf einmal seien allerdings „eine besondere Beobachtung“, sagt Koschinski.

 

Die nächstgelegenen Kolonien gebe es etwa im Bereich Rødsand am Fehmarnbelt auf dänischer Seite und auch weiter nördlich in Richtung Kattegat, sagt der Diplom-Biologe.

Immer wieder wurden in der Vergangenheit Seehunde in der Nähe der Geltinger Birk gesichtet – einzelne Exemplare etwa im August 2019 und 2020. Im Oktober 2018 und Januar 2021 wurde je eine Kegelrobbe beobachtet. „Die neuerliche Sichtung dokumentiert die Rückkehr der Tiere an die deutsche Ostseeküste“, sagt Koschinski.

Nach Nabu-Informationen starben Seehunde in der deutschen Ostsee durch starke Verfolgung vermutlich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts aus. Heute werden sie regelmäßig wieder in geringer Zahl zwischen der Wismarbucht und den Boddengewässern der Insel Rügen gesichtet. Nur ausnahmsweise werden dort jedoch auch Jungtiere geboren.

Eine Übersicht über die Sichtungen von Robben, Seehunden oder Schweinswalen findet sich auch auf der Webseite des Deutschen Meeresmuseums Stralsund.

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