Geschichte

Vizebürgermeister für Entfernen des umstrittenen Gedenksteins

Vizebürgermeister für Entfernen des umstrittenen Gedenksteins

Vizebürgermeister für Entfernen des Gedenksteins

Silkeborg
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Der Gedenkstein in der Nähe der Gudenå sorgt für Diskussionen. Foto: TV2 Østjylland/Ritzau

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Silkeborgs Vizebürgermeister möchte, dass ein kontrovers diskutierter Gedenkstein nördlich von Silkeborg entfernt wird, obwohl sich dieser auf privatem Grund befindet. Das Denkmal wurde 1971 zu Ehren von 4.000 dänischen Soldaten aufgestellt, die während des Zweiten Weltkrieges im Kampf für Nazi-Deutschland gefallen sind.

Ein Gedenkstein 20 Kilometer nördlich von Silkeborg hat in den vergangenen Wochen für Aufmerksamkeit gesorgt, nachdem „TV2 Østjylland“ Anfang August davon berichtet hatte, dass sich mehrere Personen für das Entfernen des Denkmals einsetzen.

Der Gedenkstein befindet sich in der Nähe der über die Gudenå gehenden Brücke „Kongensbro“. 1971 wurde der Stein von einer privaten Vereinigung zu Ehren gefallener dänischer Soldaten aufgestellt, die unter der Besatzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg auf Seiten Nazi-Deutschlands kämpften. Angesichts der immer wiederkehrenden Diskussionen bezüglich des Gedächtnismals hat sich jetzt auch Silkeborgs Vizebürgermeister Johan Brødsgaard gegenüber „TV Midtvest“ für das Beseitigen des Gedenksteins ausgesprochen.

Kommunalverwaltung untersucht Gedenkstein-Beseitigung

„Ich finde nicht, dass wir in unserer Kommune einen Gedenkstein für Personen haben sollten, die auf der Seite der Deutschen gekämpft haben. Das ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung, weder moralisch noch geschichtlich“, meint Brødsgaard, laut dem Silkeborgs Kommunalverwaltung beauftragt wurde, in den kommenden Tagen herauszufinden, welche Möglichkeiten es bezüglich einer Entfernung des Gedenksteins gibt.

Öffentlich zugängliches Areal, aber privater Grund

Laut Brødsgaard steht der Gedenkstein auf einem öffentlich zugänglichen Areal. Falls die Gedenkstätte nicht beseitigt wird, müsse sie daher laut dem Vizebürgermeister zumindest so verändert werden, dass dort stattdessen Dänen geehrt würden, die im Kampf gegen Nazi-Deutschland gefallen sind.

Diese Personen entschieden sich damals nicht unter Bedrohung ihres Lebens, sondern freiwillig dafür, auf Seiten der Deutschen zu kämpfen. Dessen darf man nicht in einem positiven Kontext gedenken.

Johan Brødsgaard, Vizebürgermeister von Silkeborg

Obwohl sich der Gedenkstein auf einem öffentlich zugänglichen Areal befindet, ist der Grund, auf dem das Gedenkmal zu sehen ist, jedoch privat. Dieser gehört der Vereinigung, die einst den Gedenkstein aufstellte und die noch immer existiert. Ihre Mitglieder möchten nicht beim Namen genannt werden, meinen aber, dass der Gedenkstein als Besuchsort für Geschichtsinteressierte seine Berechtigung hat.

Lernen über die Geschichte für die Gegenwart

„Die Gedenkstätte ist ein Teil der dänischen Geschichte und erinnert uns an diese. Dadurch können wir aus ihr lernen. Außerdem löscht man die Vergangenheit nicht aus, indem man Namen oder den gesamten Gedenkstein entfernt, der bereits seit 1971 existiert“, sagten die Mitglieder der Vereinigung bereits Anfang August gegenüber „TV2 Østjylland“.

Entscheidung bezüglich weiteren Vorgehens am 6. September

Für das Argument, dass der Gedenkstein bewahrt werden müsse, damit kommende Generationen aus der Geschichte lernen können, hat Brødsgaard nichts übrig.

„Die Menschen, die den Stein aufstellten, ehren Personen, die auf der Seite der Nazis waren. Diese Personen entschieden sich damals nicht unter Bedrohung ihres Lebens, sondern freiwillig dafür, auf Seiten der Deutschen zu kämpfen. Dessen darf man nicht in einem positiven Kontext gedenken“, meint Brødsgaard, laut dem die Kommune Silkeborg am 6. September eine Entscheidung bezüglich des weiteren Vorgehens trifft.

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Kirsten Bachmann