Erneuerbare Energien

Sonne und Wind erreichen Rekordanteil am Stromverbrauch in Dänemark

Sonne und Wind erreichen Rekordanteil am Stromverbrauch in Dänemark

Sonne und Wind erreichen Rekordanteil am Stromverbrauch

Ritzau/ml
Kopenhagen
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Der Anteil der Windenergie ist gestiegen, auch weil der Offshore-Windpark Kriegers Flak in der Ostsee (Bild) sein erstes volles Produktionsjahr hinter sich hat. Foto: Olafur Steinar Gestsson/Ritzau Scanpix

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Wind- und Sonnenenergie haben im Jahr 2022 zusammen 59,3 Prozent des gesamten dänischen Stromverbrauchs erzeugt. Im Jahr 2021 waren es noch 47,4 Prozent.

Die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie schreitet voran. 2022 wurden 59,3 Prozent des gesamten dänischen Stromverbrauchs durch Wind und Sonne gedeckt. Dies ist ein Rekordhoch, schreibt der staatliche Netzbetreiber Energinet in einer Pressemitteilung. Gegenüber 47,4 Prozent im Jahr 2021 ist ein Anstieg damit um 11,9 Prozentpunkte zu verzeichnen, gegenüber 30,0 Prozent im Jahr 2012 sogar eine Verdoppelung.

2022 war ein Jahr mit viel Wind, was den Windkraftanlagen des Landes Auftrieb gegeben hat.

Größter Offshore-Windpark der Welt am Netz

Der Anteil der Windenergie ist gegenüber 2021 um 9,5 Prozentpunkte auf 53,2 Prozent im Jahr 2022 gestiegen, was vor allem auf den Offshore-Windpark Kriegers Flak in der Ostsee zurückzuführen ist, der sein erstes volles Produktionsjahr hinter sich hat, schreibt Energinet. Der Park kann den jährlichen Stromverbrauch von rund 600.000 dänischen Haushalten decken.

Relativ gesehen ist es jedoch die Solarenergie, die mithilfe zahlreicher neuer Fotovoltaikanlagen und Solarparks den größten Sprung nach vorne gemacht hat. Der Anteil der Stromerzeugung aus Sonnenenergie am Stromverbrauch stieg von 3,6 Prozent im Jahr 2021 auf 6,2 Prozent in diesem Jahr.

Herausforderungen der Erneuerbaren

Der steigende Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen stellt größere Anforderungen an das Gleichgewicht des zukünftigen Stromsystems, schreibt Energinet. „Es handelt sich nämlich um ein System, bei dem der Strom nicht wie in der Vergangenheit dann erzeugt wird, wenn er gebraucht wird, sondern dann, wenn der Wind weht und die Sonne scheint“, heißt es.

Die Zahlen von Energinet zeigen, dass die Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie im Februar, Juli und November im Monatsdurchschnitt über 70 Prozent des Stromverbrauchs ausmachte, während dieser Anteil im März und August auf rund 44 Prozent bzw. 38 Prozent zurückging.

Überproduktion in ländlichen Räumen vs. Unterproduktion in Ballungszentren

Außerdem zeigen die Zahlen von Energinet, dass es große Unterschiede zwischen den Kommunen des Landes gibt. Vor allem in Kommunen mit großen Onshore- und Offshore-Windparks wird viel Ökostrom produziert. Dazu gehören Norddjurs, Lolland, Jammerbugt, Esbjerg, Guldborgsund und Lemvig. Wind- und Solarenergie machen dort mehr als 200 Prozent des eigenen Stromverbrauchs aus.

In 32 Kommunen des Ballungsraums und anderen städtischen Kommunen ist die Situation umgekehrt. Hier macht Ökostrom weniger als 5 Prozent des eigenen Verbrauchs aus, schreibt Energinet. Demnach erfordere dies einen Ausbau des Stromübertragungsnetzes, wenn grüner Strom an Orten erzeugt wird, an denen der Stromverbrauch gering ist.

Die Zahlen wurden am 29. Dezember berechnet. Daher können sie sich geringfügig ändern, stellt Energinet fest, aber es wird sich um Dezimalstellen handeln.

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