Schlechte Bilanz

EDV-System funktioniert nicht: Region kann Gebühren nicht erheben

EDV-System funktioniert nicht: Region kann Gebühren nicht erheben

EDV-System funktioniert nicht: Region kann Gebühren nicht e

Kopenhagen/Vejle
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Die Kosten für Dolmetscher im Krankenhaus müssen zum Teil von den Patienten selbst getragen werden. Foto: DPA

Einnahmen in Höhe von 668 Kronen und Kosten von 1,4 Millionen Kronen. Das ist die derzeitige Bilanz der Region Süddänemark für die Übersetzergebühr, die im Juli dieses Jahres eingeführt wurde und von den Patienten getragen werden muss.

Schuld an dem großen Minus ist die langandauernde Entwicklung des EDV-Systems, das zur Abrechnung der Übersetzertätigkeit genutzt wird. „Das ist die Konsequenz aus der viel zu kurzfristigen Einführung der Gebühren für einen Übersetzer. Der Bescheid kam nur wenige Tage bevor das neue Gesetz in kraft trat“, erklärt Regionsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre) gegenüber dr.dk. 

Ministerin: Regionen hatten genügend Zeit zur Vorbereitung

Das sieht Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) allerdings anders. „Die Regionen haben schon seit Januar, als der Vorschlag in die Anhörung kam, Zeit gehabt, sich auf das neue Gesetz vorzubereiten“, meint sie. 

Die Kosten für die Übersetzertätigkeit beim Arzt-Patienten-Gespräch im Krankenhaus tragen nämlich seit Juli die Patienten – zum Teil zumindest. Es muss Fall für Fall entschieden werden, ob eine Gebühr erhoben wird. Das bisher extra dafür entwickelte EDV-System ist jedoch noch nicht ausgereift, und deshalb konnten bisher nur elf Rechnungen in Höhe von insgesamt 668 Kronen ausgestellt werden. 

„Das System läuft noch nicht fehlerfrei und wir wissen nicht, ob es das jemals tun wird“, sagt Lose weiter. Deshalb wird sich die schlechte Bilanz auch vorläufig nicht verbessern. 

Wegen des mangelhaften EDV-Systems gibt es keinen Überblick, wie viele Übersetzertätigkeiten noch von den Patienten bezahlt werden müssen. Fest steht bisher nur, dass bis Mitte Oktober 2.396 Rechnungen aus den Krankenhäusern in der Region eingesandt wurden. 

Seit Anfang Dezember sind zwei neu angestellte Mitarbeiter damit beschäftigt, die Rechnungen manuell zu bearbeiten. 

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