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Tarifverhandlungen: Rund 4 Prozent mehr könnten Inflation auffangen

Tarifverhandlungen:

Rund 4 Prozent mehr könnten Inflation auffangen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Am Wochenende verhandeln Arbeitnehmende und Arbeitgebende aus der Industrie. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Derzeit verhandeln Arbeitnehmende und Arbeitgebende in der Industrie den Lohn. Zwei Wirtschaftsexperten schätzen, wie viel mehr Lohn die Inflation auffangen könnte. Am Nachmittag steht fest: Beide Seiten haben sich geeinigt.

In Dänemark fanden bis Sonntagnachmittag Lohnverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebenden in der Industrie statt. Die Arbeitnehmerseite fordert einen Lohnzuwachs, der den Kaufkraftverlust ausgleicht, der im Jahr 2022 durch die starke Inflation entstanden ist. Wie am Nachmittag bekannt wurde, wird die Lohnerhöhung in der Branche bei rund 4 Prozent liegen.

Im Vorfeld hatte Las Olsen, Chefökonom der Danske Bank, gesagt, sollte die Lohnsteigerung 4,3 bis 4,4 Prozent pro Jahr betragen, bei einer Laufzeit von drei Jahren, wären die Arbeitnehmenden wieder bei einem Reallohn aus dem Jahr 2021 angekommen.

Fehleinschätzungen

Allerdings wies der Wirtschaftsexperte auch darauf hin, dass die Prognosen, wohin die Inflation steuert, sich in der Vergangenheit als komplett falsch erwiesen hätten. Derartige Fehleinschätzungen könnten auch weiterhin vorkommen. Die Danske Bank schätzte Anfang des Jahres die Inflation auf 4,9 im Jahr 2023 ein. Die Nationalbank taxierte 4,3 Prozent, die Wirtschaftsweisen veranschlagten 5,1 Prozent für den genannten Zeitraum.

Aufgrund der Unsicherheiten, was die Höhe der Inflation angeht, könnte es sein, dass ein Tarifvertrag keine Laufzeit von drei Jahren erhält. Laut neuesten Nachrichten liegt die Laufzeit bei zwei Jahren.

Jeppe Juul Borre, Chefökonom der Arbejdernes Landsbank, denkt auch, dass eine Lohnerhöhung von rund 4 Prozent pro Jahr innerhalb von drei Jahren den Kaufkraftverlust ausgleicht. Zwar seien dänische Unternehmen nicht gewohnt, auf Lohnsteigerungen in derartiger Höhe einzugehen, doch seien sie für die Firmen verkraftbar, meint Borre. Die Geschäfte laufen seinen Worten nach gut. Die dänische Industrie sei wettbewerbsfähig.

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