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Lidl will in Dänemark auch online angreifen

Lidl will in Dänemark auch online angreifen

Lidl will in Dänemark auch online angreifen

cvt
Aarhus
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Lidl Danmark
Das deutsche Unternehmen Lidl befindet sich in Dänemark auf Wachstumskurs. Foto: Lidl Danmark

Der deutsche Discounter Lidl will in Dänemark weitere Filialen eröffnen und auch in Dänemark verstärkt auf Onlineshopping und digitale Angebote setzen.

110 Filialen hat der deutsche Lidl-Konzern bereits in Dänemark eröffnet – nur drei davon im grenznahen Nordschleswig, wo der weg zum nächsten deutschen Lidl nicht weit ist. Nach dem Aus der Kiwi-Kette ist Lidl der kleinste unter den Discountern in Dänemark – die Konkurrenten Netto, Fakta, Rema 1000 und Aldi haben größere Marktanteile. Doch das soll sich ändern, sagt Dänemarks Lidl-Chef Dirk Fust am Freitag in der Tageszeitung Jyllands-Posten.

Fünf neue Filialen hat das in Neckarsulm von dem Dänen Jesper Højer geleitete Unternehmen 2017 in Dänemark eröffnet – und 2018 sollen es mindestens zehn weitere werden, sagt Fust. „Der Discount wächst weiterhin in Dänemark und hat unserer Einschätzung nach Potenzial für noch mehr“, sagt er zu Jyllands-Posten. 40 Prozent der Einkäufe des täglichen Bedarfs werden in Dänemark bereits bei Discountern getätigt.

Der Markt habe sich weg von den „Hardcore-Discountern“ hin zu mehr Qualität und größerer Auswahl bewegt, sagt Fust. Und auch beim digitalen Service tut sich einiges. Bilka-Kunden in Hundinge bei Aarhus und Tilst bei Kopenhagen zum Beispiel können ihren Einkauf bereits per App zusammenstellen und dann einige Stunden später einfach im Supermarkt abholen – „click & collect“ nennt sich das. Auch Coop rüstet mit Onlineshopping-Angeboten auf, versuchsweise sollen Mitglieder in unbemannten Filialen rund um die Uhr einkaufen können.

Auch Lidl will diesen Weg gehen, berichtet Jyllands-Posten. Ein Online-Shop soll kommen, durch Bonus- oder Mitgliedskarten sollen Kunden gebunden werden. In anderen Ländern werde bereits der Onlinehandel mit sogenannten „Nonfood“-Produkten getestet, auch das „click & collect“-System werde bereits getestet. Doch Lidl, so Fust, sei kein Pionier, sondern wolle sich auf die Nachfrage der Kunden einstellen.

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